Medieninformation Freitag, 07.11.2025, 10:00 Vorbilder für Klimaschutz und Energieeffizienz Elf e5-Gemeinden für engagierte Maßnahmen und Vorzeigeprojekte ausgezeichnet

Dornbirn (VLK) – Donnerstagabend (6. November) wurden elf Vorarlberger Gemeinden im Kulturhaus Dornbirn im Rahmen der jährlichen Zertifizierungsfeier des e5-Programms für energieeffiziente Gemeinden für ihre erfolgreichen Maßnahmen und Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz von Landesrat Daniel Allgäuer ausgezeichnet. Auch Landesrat Christian Gantner nahm an der feierlichen Zertifizierung der e5-Gemeinden Veranstaltung teil.

Seit 27 Jahren setzen Gemeinden im Rahmen des e5-Programms wichtige Energie- und Klimaschutzziele um, wie zum Beispiel durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz-Projekte oder eine umweltfreundliche Mobilität. Aktuell nehmen 49 von 96 Vorarlberger Gemeinden am e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden teil.

„Energieeffizienz und erneuerbare Energien wie Sonne, Wasserkraft und Biomasse sind die Schlüssel zu Vorarlbergs Energiezukunft und wichtig für eine sichere und wirtschaftliche Energieversorgung“, sagte Energielandesrat Allgäuer: „Das e5-Programm unterstützt Gemeinden bei ihrer vorausschauenden Entwicklung. Mit ihren Vorzeigeprojekten bringen Gemeinden wichtige konkrete Lösungen auf den Weg und leisten damit einen starken Beitrag für die Ziele der Energieautonomie.“

Neuorientierung des e5-Programms mit Fokus auf Wirkung

   Im Jahr 2025 wurde das e5-Programm einer Neuausrichtung unterzogen. Der Fokus der gesetzten Maßnahmen der Gemeinden wird künftig noch stärker auf der „Wirkung“ liegen, dazu zählen messbare Ziele und Beiträge der Gemeinde zur größeren Zielsetzung der Energieautonomie.

„Das e5-Programm ist eine langfristige Strategie für Gemeinden. Mit den neuen Bewertungskriterien werden künftig die Wirkung und Zielerreichung der Gemeinden noch deutlicher messbar. Wir wollen nicht nur einzelne Maßnahmen umsetzen, sondern in vielen Bereichen Verbesserungen anstoßen. So wird das e5-Programm noch stärker zu einem wirksamen Werkzeug für die Gemeindeentwicklung“, betonte Gregor Sellner, e5-Programmleiter im Energieinstitut Vorarlberg.

Bestnoten für die e5-Gemeinden Mäder und Wolfurt

Auch im neuen Bewertungssystem konnten die Gemeinden Mäder und Wolfurt mit „5e“ eine hervorragende Bewertung für umgesetzte Klimaschutzprojekte erzielen. In Mäder werden bereits seit 2019 alle kommunalen Gebäude und Anlagen mit 100 Prozent erneuerbarer Energieträger wie Photovoltaik, Biomasse und -gas versorgt. In der neuen Klima- und Energiestrategie geht die Gemeinde einen Schritt weiter und hat die Klimaneutralität bis 2040 nun auch auf Gemeindegebiet festgeschrieben. Unter dem Stichwort „+Sonnenenergiegemeinde 2030“ will Mäder bis zum Jahr 2030 mehr Strom aus Photovoltaik erzeugen als alle kommunalen Gebäude, Anlagen und E-Fahrzeuge verbrauchen. Der massive Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf allen Gemeindedächern und die Gründung der erneuerbaren Energiegemeinschaft (EEG) amKumma sind weitere wichtige Maßnahmen für die Ziele der Energieautonomie.

Die Marktgemeinde Wolfurt verfolgt mit ihrer „Energiestrategie 2040“ ambitionierte Ziele insbesondere bei der Siedlungsentwicklung, Energieraumplanung und Mobilität. Im Energiebereich ist die Gemeinde Vorreiterin bei sensorgesteuerter Straßenbeleuchtung und setzt beim neuen Nahwärmenetz Weidach auf Biomasse und Abwärme. Des Weiteren verfolgt Wolfurt im Rahmen des regionalen Mobilitätsmanagements der plan b-Gemeinden eine langfristige und erfolgreiche Strategie für klimafreundliche Mobilität – mit Fokus auf Rad- und Fußverkehr, Begegnungszonen und Fahrradstraßen, öffentliche Verkehrsmittel und intermodale Angebote. Eine wesentliche Rolle spielt auch die Bevölkerung für energiepolitische Themen. Die Bürgerinnen und Bürger von Wolfurt sind eingeladen, sich aktiv einzubringen wie zum Beispiel bei Beteiligungsformaten zum räumlichen Entwicklungsplan oder dem Bürgerbudget für private Klimaschutzprojekte.

MissionZero für eine klimaneutrale Verwaltung

Hinter MissionZero steht die Idee, die CO2-Emissionen im gemeindeeigenen Wirkungsbereich spätestens bis zum Jahr 2040 auf Null zu reduzieren. Kommunale Gebäude, Straßenbeleuchtung oder Gemeinde-Fahrzeuge werden Schritt für Schritt energieeffizienter und auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Aktuell haben sich 17 Gemeinden per Gemeindevertretungsbeschluss das Ziel zur klimaneutralen Verwaltung gesetzt, darunter auch die heuer zertifizierten Gemeinden Wolfurt, Mäder, Nüziders sowie die Vorderwälder Gemeinde Langenegg, die bei der Zertifizierung 2025 mit „4e“ ausgezeichnet wurde.

Die Gemeinde Langenegg ist bereits seit 1998 als Pilotgemeinde dem e5-Programm beigetreten und seit 2010 zusätzlich auf der regionalen Ebene in der Energieregion Vorderwald aktiv. Aushängeschilder der Gemeinde sind beispielsweise ein großer mustergültiger Gebäudebestand nach Passivhausstandard oder eine vollständige nachtabgesenkte LED-Beleuchtung. Mit der Sanierung des Nahwärmenetz wurden sämtliche kommunale Gebäude bereits im Jahr 2019 auf eine fossilfreie Wärmeversorgung umgestellt. Nicht zuletzt ist Langenegg als eine von drei Gemeinden Mitbegründer der erneuerbaren Energiegemeinschaft (EEG) Vorderwald. „Wälderstrom“ selbst erzeugen und verbrauchen hat sich mittlerweile als wichtiges Instrument zum Stromteilen in der gesamten Energieregion Vorderwald etabliert.

e5-Neuzugang Weiler erstmalig zertifiziert

Die Gemeinde Weiler hat sich heuer als jüngster Zugang ins e5-Programm im Jahr 2022 ihrer erstmaligen Zertifizierung gestellt und „2e“ erreicht. In den vergangenen Jahren wurde insbesondere der PV-Ausbau mit vier Anlagen vorangetrieben, eine Energiebuchhaltung aufgebaut und Standards für kommunales Bauen beschlossen. Zudem unterstützt die Gemeinde die ÖKOLOG-Schule VS Weiler bei Aktionen und Bildungsangeboten zu Mobilität, Energie- und Klimaschutz.

Factbox: Die Audit-Bewertungen 2025

Gemeinde

2025

Prozentpunkte*

1

Weiler

2 e

41 %

Erstzertifizierung

2

Sulzberg

3 e

52 %

3

Bludesch

3 e

52 %

4

Ludesch

3 e

52 %

5

Nüziders

3 e

52 %

6

Gaschurn-Partenen

3 e

54 %

7

Höchst

3 e

54 %

8

Hohenems

3 e

61 %

9

Langenegg

4 e

66 %

10

Wolfurt

5 e

78 %

11

Mäder

5 e

80 %

* Die Gemeinden werden im Rahmen der Zertifizierung alle vier Jahre einem Audit unterzogen. Dabei werden sechs Handlungsfelder (Entwicklungs- und Raumplanung, Gebäude & Anlagen, interne Organisation, Kommunikation & Kooperation, Mobilität, Ver- & Entsorgung) bewertet. Der durchschnittliche Umsetzungsgrad in Prozent wird vereinfacht mit der e-Wertung dargestellt – von „e“ < 25 % bis „eeeee“ > 75 %).

Über das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden

Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden wurde im Jahr 1998 ins Leben gerufen. Aktuell stellen sich insgesamt 49 e5-Gemeinden in Vorarlberg alle vier Jahre in einem Audit einer Kommission, wobei deren Projekte und Umsetzungen bewertet werden – mit maximal fünf „e“. Im e5-Netzwerk profitieren die Gemeinden voneinander und leisten mit ihren Strategien und Maßnahmen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und schaffen gleichzeitig Voraussetzungen und Möglichkeiten, die es der Bevölkerung erleichtern, selbst Energiesparmaßnahmen zu ergreifen.

Redaktion
Thomas Mair

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