Presseaussendung · 19.06.2024 Vorarlberger Wissenschaftspreis 2024 für Mediziner Heinz Drexel Verleihung am 9. September 2024

Veröffentlichung
Mittwoch, 19.06.2024, 09:30 Uhr
Themen
Wissenschaft/Preis/Schöbi-Fink
Redaktion
Martina Hämmerle

Bregenz (VLK) – Der Vorarlberger Wissenschaftspreis wird dieses Jahr an den Mediziner Heinz Drexel verliehen, gibt Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink bekannt. Die Zeithistorikerin Ingrid Böhler und die Medizinerin Silke Grabherr werden mit dem Würdigungspreis ausgezeichnet. Spezialpreise gehen an die Mikrobiologin Nadine Präg und den Mathematiker Johannes Schwab. Die feierliche Überreichung der Wissenschaftspreise 2024 findet am 9. September 2024 statt.

Der Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg wird seit 2000 zur Anerkennung von hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft vergeben. Der Preis wird für das Gesamtwerk oder für eine außergewöhnliche Einzelleistung einer Person oder einer ForscherInnengruppe verliehen. In der Auszeichnung zeige sich auch die hohe Priorität, die Vorarlberg der Förderung von Wissenschaft und Forschung beimisst, betont Schöbi-Fink: „Bildung und Wissenschaft sind die Grundlage für die Zukunft unseres Landes. Bereits zum 25. Mal dürfen wir heuer die hervorragenden Leistungen der Vorarlberger WissenschaftlerInnen und ForscherInnen auszeichnen.“

Der Wissenschaftspreis wird traditionell in den drei Kategorien „Hauptpreis“, „Würdigungspreis“ sowie „Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ verliehen.

Hauptpreis
Heinz Drexel wurde 1951 in Dornbirn geboren und schloss 1976 das Medizinstudium mit der Promotion sub auspiciis Praesidentis rei publicae an der Universität Innsbruck ab. Dort absolvierte er danach die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, 1988 wurde er für das gesamte Fach Innere Medizin habilitiert. Nach einer Berufung als Gastdozent ans Universitätsspital Zürich im Jahr 1991 folgte 1994 eine Titularprofessur an der Universität Innsbruck. Er absolvierte mehrere Studienaufenthalte an der Tufts University in Boston/USA und wurde 2006 zum Ordinarius an die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) berufen. 2007 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Drexel University in Philadelphia/USA.

Von 1994 bis 2016 war Drexel Primarius der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am Landeskrankenhaus Feldkirch, 1996 gründete er das Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment (VIVIT) und ist seither dessen Geschäftsführer. Drexels Forschungsschwerpunkte liegen auf Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes, Fettstoffwechsel, Cholesterin und Schmerzforschung.

Drexel hat über 350 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, u.a. in weltweit führenden Zeitschriften wie „The Lancet“ oder „New England Journal of Medicine“. Er war Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft und ist Mitglied in verschiedenen Advisory Boards. Das von ihm gegründete und geleitete VIVIT ist sehr erfolgreich in der biomedizinischen Forschung tätig, seit 2004 besteht außerdem das molekularbiologische Labor des VIVIT. Damit konnten Arbeitsplätze für hochqualifizierte Fachkräfte vor allem im Bereich der Molekularbiologie geschaffen werden, die in Vorarlberg – als Bundesland ohne medizinische Universität – sonst nicht vorhanden wären. Durch die Breite in der biomedizinischen Forschung versteht sich das VIVIT zunehmend auch als Andockstelle für VertreterInnen unterschiedlicher medizinischer Fachbereiche, mit denen gemeinsame Forschungsprojekte in Vorarlberg umgesetzt werden können.

Würdigungspreise
Die aus Schwarzach stammende Ingrid Böhler wurde 1964 geboren und studierte an den Universitäten Innsbruck und Salzburg Geschichte und Germanistik. 1990 schloss sie das Studium mit dem Mag. phil., 2002 mit dem Doktorat ab. Ab 1992 war sie Projektmitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, später Vertrags- und Universitätsassistentin. Seit 2010 ist sie dort Senior Scientist, seit 2018 Institutsleiterin.

Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der Regionalgeschichte Vorarlbergs und Tirols im 19. und 20. Jahrhundert, auf der österreichischen Zeitgeschichte, der europäischen Geschichte nach 1945 sowie auf neuen Medien in den Geschichtswissenschaften. Sie kann auf eine gleichermaßen qualitätsvolle wie umfangreiche wissenschaftliche Publikationstätigkeit – vor allem mit einem Schwerpunkt zur jüngeren und jüngsten Vorarlberger Geschichte – verweisen und ist für Vorarlberger ExpertInnen und Einrichtungen eine stets sehr geschätzte und hilfsbereite Ansprech- und Kooperationspartnerin.

Silke Grabherr wurde 1980 geboren und ist in Koblach aufgewachsen. 2004 schloss sie das Medizinstudium an der Medizinischen Universität Innsbruck ab. Danach war sie am Institut für Rechtsmedizin in Bern, ab 2007 am Institut für Rechtsmedizin in Lausanne tätig. 2013 wurde sie als jüngste ordentliche Professorin der Schweiz an die Universitäten Genf und Lausanne berufen, seit 2016 ist sie Direktorin des Centre universitaire romand de médecine légale (CURML) in Lausanne und Genf mit mehr als 260 Mitarbeitenden.

Grahberr hat die Post-Mortem-Angiographie entwickelt, die es ermöglicht, das Gefäßsystem von Verstorbenen am Bildschirm zu rekonstruieren. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel publiziert und die Ergebnisse bei internationalen wissenschaftlichen Fachtagungen vorgestellt. 2019 wurde sie aufgrund ihrer wissenschaftlichen Exzellenz als Mitglied in die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften aufgenommen.

Spezialpreise
Nadine Präg wurde 1987 geboren und ist in Tschagguns aufgewachsen. Nach der Matura 2006 am Gymnasium Feldkirch-Schillerstraße begann sie ein Biologiestudium an der Universität Innsbruck. Dieses Studium schloss sie 2010 mit dem Bachelor ab, danach folgten ein Masterstudium der Mikrobiologie und ein Doktoratsstudium der Biologie. 2021 wurde sie sub auspiciis Praesidentis rei publicae promoviert. Sie ist seit 2020 Senior Scientist am Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck und arbeitet derzeit in der Arbeitsgruppe von Universitätsprofessor Paul Illmer.

Präg erforscht das Mikrobiom von Böden und untersucht dabei auch, wie die mikrobielle Diversität und die vielfältigen Wechselwirkungen in terrestrischen Systemen durch das sich verändernde Klima und durch Landnutzungsänderungen beeinflusst werden. Ihre Forschungsergebnisse wurden bereits in 26 wissenschaftlichen Artikeln veröffentlicht, auf internationalen Tagungen präsentiert und von verschiedenen Stellen ausgezeichnet. Sie wurde zur Vorsitzenden der Kommission Bodenbiologie der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft gewählt und ist Mitglied in nationalen und internationalen bodenbiologischen Wissenschaftsgesellschaften.

Der Götzner Johannes Schwab wurde 1992 geboren und begann nach seiner Matura am Sportgymnasium Dornbirn ein Mathematikstudium an der Universität Innsbruck. Dieses Studium schloss er mit dem Bachelor, dem Master und dem Doktorat ab. Seit 2021 forscht er als Postdoc am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge.

In seiner Dissertation aus dem Jahr 2020 beschäftigte er sich mit inversen Problemen, für deren Lösung datenbasierte Methoden eingesetzt werden. Aufgrund der stetig wachsenden Datenmenge sind diese Methoden für alltägliche Anwendungen wie die medizinische Bildgebung von großem Interesse. Zusätzlich hat er numerische Simulationen für die entwickelten Methoden für die medizinische Bildgebung und insbesondere die photoakustische Tomographie (PAT) und die klassische Computertomographie (CT) durchgeführt. Seine Forschungsergebnisse konnte er bereits in mehreren wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen und auf Fachtagungen vorstellen.
 

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