Medieninformation Freitag, 16.05.2025, 15:16 Verbindliche PatientInnenlenkung, einheitliche Finanzierungsregelung für die medizinische Hauskrankenpflege LandesgesundheitsreferentInnenkonferenz in Salzburg
Salzburg (VLK) – Die LandesgesundheitsreferentInnen trafen sich heute (Freitag) in Salzburg. Dabei wurden die aus Vorarlberg Sicht besonders wichtigen Themenfelder der verbindlichen PatienInnenlenkung und der Einführung einer einheitlichen Finanzierungsregelung der medizinischen Hauskrankenpflege behandelt, informierte Landesrätin Martina Rüscher. Die Länder fordern den Bund auf, Reformmaßnahmen zur Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) verstärkt voranzutreiben. Bei der chronischen Multisystemerkrankung ME/CFS wird ein bundesweit einheitliches Vorgehen eingefordert.
Das Thema PatientInnenlenkung nimmt künftig einen zentralen Stellenwert ein“, betonte die Landesrätin. Ein Schwerpunkt werde zwar ganz klar auf dem Ausbau der Gesundheitsberatung 1450 liegen, führte Rüscher aus: „Auf rechtlicher Ebene müssen Möglichkeiten geschaffen werden, zumindest für regionale Pilotprojekte, eine verbindliche PatientInnenlenkung zu ermöglichen.“ Die Länder waren sich darüber einig, dieses Thema mit hoher Priorität voranzutreiben.
Medizinische Hauskrankenpflege
Im Bereich der Medizinischen Hauskrankenpflege fehlt eine bundesweit einheitliche Finanzierungsregelung, obwohl die gesetzliche Zuständigkeit klar definiert wäre. Eine Umfrage unter den Bundesländern soll einen strukturierten Überblick darüber geben, wie die Leistungen der medizinischen Hauskrankenpflege in den einzelnen Bundesländern derzeit finanziert und refinanziert werden – Rüscher: „Der Fokus liegt dabei auf den Unterschieden in der Kostentragung zwischen Ländern und Sozialversicherungsträgern.“
ME/CFS - bundesweit einheitliches Vorgehen für mögliche Anlaufstellen
Das Krankheitsbild ME/CFS war erneut Gegenstand der Diskussionen auf Ebene der LandesgesundheitsreferentInnen. Die Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine chronische Multisystemerkrankung. Mit Nachdruck wurde betont, dass der angekündigte Bericht der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zeitnah erarbeitet und vorgelegt werden muss. „Dieser Bericht soll als fundierte Grundlage für weitere Maßnahmen in Versorgung und sozialrechtlicher Absicherung dienen.“, sagte die Landesrätin. Im Zuge dieser Diskussion müsse aber auch klar die Verantwortung der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) in den Mittelpunkt gestellt werden, deren Zuständigkeit es wäre, geeignete Maßnahmen zur finanziellen Absicherung der Betroffenen sicherzustellen – Rüscher: „Es wurde klargestellt, dass die PVA hier in der Pflicht steht, adäquate Unterstützungen zu schaffen, um der oft existenzbedrohenden Situation der Erkrankten entgegenzuwirken. Im Bereich der Versorgung für die Betroffenen ist für uns wesentlich, dass es ein bundesweit einheitliches Vorgehen für mögliche Anlaufstellen im Bereich der Versorgung gibt.“
Bundesweite Umsetzung von Reformmaßnahmen und Modernisierung Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD)
Während der Covid-19-Pandemie rückte der ÖGD als wichtige Säule des österreichischen Gesundheitssystems in den Fokus. Daraus ergab sich ein notwendiger Reformprozess, der von 2022 bis 2024 von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) begleitetet wurde. Der ÖGD soll als stabile zeitgemäße und auf zukünftige Gesundheitsereignisse vorbereitete starke dritte Säule des österreichischen Gesundheitswesens fungieren. „Es ist essentiell, diese Bedingungen dringlich bundesweit umzusetzen, um die Öffentliche Gesundheitsversorgung der ÖsterreicherInnen in Anbetracht aktueller und zukünftiger Gesundheits- und Öffentlichkeitsthemen zu gewährleisten“, betonte die Gesundheitslandesrätin.
Angesichts der bekannten Themen wie eine alternde Gesellschaft, Migration, Randgruppen, Health Literacy, etc. sowie der Gesundheitsthemen Infektionsschutz, Klimawandel, Vorbereitung auf Krisen, etc. und des Generationenwechsels verbunden mit Fachpersonalmangel im ÖGD, ist eine unmittelbare Umsetzung des ausgearbeiteten Reformprozesses unabdingbar. Die Bundesministerin wurde in diesem Zusammenhang ersucht, die Umsetzung von Reformmaßnahmen und der Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) dringlich voranzutreiben.
- Redaktion
- Thomas Mair
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Verbindliche PatientInnenlenkung, einheitliche Finanzierungsregelung für die medizinische Hauskrankenpflege
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