Medieninformation Montag, 02.06.2025, 15:20 Telemedizinisches Angebot im Rahmen des Diabetesprojekts startet Innovative Versorgung für Diabetes-PatientInnen
Bregenz (VLK) – Im Rahmen des landesweiten Diabetesprojekts startet derzeit ein neuer Pilotversuch zur telemedizinischen Betreuung von PatientInnen mit Typ-1-Diabetes in der Ambulanz des Landeskrankenhauses (LKH) Feldkirch. Dieses Angebot soll die Versorgung weiter verbessern und den Zugang zu medizinischer Betreuung erleichtern. „Die positiven Rückmeldungen aus den bereits etablierten Diabetes-Stützpunkten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die telemedizinische Betreuung wird eine wertvolle Ergänzung sein, um die Versorgung weiter zu verbessern“, sagt Landesrätin Martina Rüscher.
Der Ausbau des landesweiten Diabetes-Versorgungsangebots, getragen von Land Vorarlberg, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG), schreitet kontinuierlich voran. Bereits erfolgreich etabliert sind zwei regionale Diabetes-Stützpunkte in Weiler und Dornbirn. Die Beratung an den jeweiligen Stützpunkten wird als sehr gut und hilfreich empfunden und neben der Qualität des Angebots wird auch die freundliche und zuvorkommende Behandlung durch die Mitarbeitenden geschätzt, die sich die nötige Zeit für eingehende Information und Beratung nehmen. Dadurch fühlen sich die PatientInnen gestärkt im Umgang mit ihrer Erkrankung.
Nun folgt ein nächster Ausbauschritt: Nach einer persönlichen Vorstellung in der Ambulanz sollen künftig Folgetermine, wie etwa Dosisanpassungen, online durchgeführt werden können. In einem weiteren Schritt ist auch eine Ausweitung auf PatientInnen mit Typ-2-Diabetes sowie eine telemedizinische Ergänzung der Beratungen an den regionalen Stützpunkten geplant.
Landesrätin Rüscher betont: „Mit dem Start des telemedizinischen Angebots gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen und patientenorientierten Gesundheitsversorgung. Es ist uns ein Anliegen, die Betreuung für Diabetes-PatientInnen effizienter und zugänglicher zu gestalten.“
„Telemedizin ermöglicht in der Diabetologie eine schnellere Reaktion auf Veränderungen der Stoffwechsellage. Dieses Projekt ist eine wichtige Ergänzung zur Präsenzmedizin. Gleichzeitig bleibt der persönliche Arzt-PatientInnen Kontakt ein zentraler Pfeiler der Versorgung. Wir haben nun über eine spezielle Onlineplattform zusätzlich die Möglichkeit mit Bild und Ton mit unseren Patienten in Kontakt zu treten“, erklärt Oberarzt Alexander Vonbank vom LKH Feldkirch.
„Mit der Erweiterung der Diabetikerversorgung in Vorarlberg um ein modernes telemedizinisches Angebot schaffen wir einen Quantensprung in der Behandlung und Begleitung chronisch kranker Menschen. ÖGK und Land Vorarlberg nehmen hier gemeinsam eine Vorreiterrolle ein und ermöglichen bequeme und zielgerichtete Kommunikation zwischen DiabetesberaterInnen und PatientInnen, aber auch eine effiziente Unterstützung im Alltag. Als Obmann der ÖGK bin ich stolz, dass wir mit diesem telemedizinischen Service auch Videokonsultationen für die PatientInnen und eine umfassende Vernetzung zwischen den Diabetesambulanzen und den niedergelassenen ÄrztInnen ermöglichen können. Mit dieser Kooperation zwischen Land und ÖGK ist uns ein weiterer Meilenstein für eine patientenorientierte Versorgung in Vorarlberg gelungen“, betont Peter McDonald, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).
Mit rund zehn Prozent der Vorarlberger Bevölkerung, die an Diabetes leidet, stellt die „Zuckerkrankheit“ eine zunehmende Herausforderung für die Kapazitäten der niedergelassenen ÄrztInnen und der Diabetes-Ambulanz im LKH Feldkirch dar. Trotz des hohen Engagements der ÄrztInnen sind die zeitlichen Ressourcen für ausführliche Information, Beratung und Einschulung der PatientInnen oft knapp. Hier setzt das neue telemedizinische Angebot an, das niederschwellige Zugangsmöglichkeiten und eine multiprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation ermöglicht.
Das Leistungsangebot der regionalen Diabetes-Stützpunkte ist breit:
• Strukturierte Anamnese zur Erhebung des Schulungs- und Beratungsbedarfs
• Aufklärung über diabetesassozierte Risikofaktoren wie zum Beispiel Adipositas, Rauchen, Hyperlipidämie oder Hypertonie
• Wiederholen von relevanten Schulungsinhalten, Geräteschulung und -ausgabe
• Kontrollen der Spritztechniken und Einschulung in diese
• Umgang mit Hypoglykämie/Hyperglykämie
• Was tun bei speziellen Situationen (z.B. Spitalsaufenthalt, Reise, Sport)
• Handhabung von Titrationskarten
• Fußuntersuchung mit individueller Schulung zur Erhaltung der Fußgesundheit
• Information über andere Hilfestellungen (Selbsthilfe, ÖGK Schulung, Diätberatung, Hilfe bei Rauchstopp)
• Erstellung von konkreten Zielsetzungen (persönliche, bezüglich Messintervalle und Umsetzung von Bewegungseinheiten) und Kontrolle nach drei Monaten
• Erklären, motivieren und kontrollieren
Kontakte der Diabetes-Sützpunkte in Dornbirn und Weiler
Diabetesberatungsstelle Dornbirn
Lustenauerstraße 2, 6850 Dornbirn
T +43 664 886 338 23
diabetesberatung.dornbirn@lkhf.at
Diabetesberatungsstelle Weiler
Treiet 1, 6837 Weiler
T +43 664 886 338 22
diabetesberatung.weiler@lkhf.at
- Redaktion
- Lucas Rührnschopf