Medieninformation Mittwoch, 19.02.2025, 11:38 TBC: Informationen aus dem Landwirtschaftsausschuss LR Gantner für gemeinsames Vorgehen

Bregenz (VLK) – Der Landwirtschaftsausschuss des Vorarlberger Landtags hat sich heute (Mittwoch, 19. Februar) mit der aktuellen Situation rund um Rindertuberkulose (TBC) im Land befasst. Landesrat Christian Gantner informierte gemeinsam mit Landesveterinär Norbert Greber und Wildökologe Hubert Schatz, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger und Landesjägermeister Christoph Breier über den aktuellen Stand der Untersuchungen und die gesetzten sowie geplanten Maßnahmen.

Die jährlich stattfindenden Tuberkulose-Untersuchungen in den Sonderuntersuchungs- und Sonderüberwachungsgebieten sind fast abgeschlossen: Die rund 9.000 geplanten Untersuchungen sind überwiegend abgeschlossen. Derzeit sind zwölf Betriebe gesperrt, darunter vier in der Region Bregenzerwald, einer im Unterland und sieben im südlichen Landesteil. Insgesamt wurden 28 Tiere positiv getestet.

„Dass mehrere Betriebe gleichzeitig gesperrt sind, ist nicht ungewöhnlich. Wir hatten schon Jahre, in denen mehr Betriebe, wie in diesem Jahr, gleichzeitig gesperrt waren. Die Sperre kann sich allein schon dadurch ergeben, dass bei der Feststellung von TBC auch nur bei einem einzigen Tier eines Betriebes eine viermonatige Sperre für den gesamten Tierverkehr bis zur negativen Nachuntersuchung verhängt werden muss“, erklärt Landesveterinär Norbert Greber.

Für mediales Interesse sorgte in den vergangenen Wochen der TBC-Fall in einem Betrieb im Bregenzerwald, in dem es letzten Endes zur Tötung des gesamten Tierbestandes kommen musste. Zum gegenständlichen Fall kann nun abschließend mitgeteilt werden, dass von über 800 untersuchten Kontakttieren nur fünf positiv getestet wurden und es in weiterer Folge keine Weiterverbreitung gegeben hat. Der Fall gilt als abgeschlossen. 

TBC-Bekämpfung im Rotwildbestand
   Neben dem TBC-Fall im Nutztierbereich im Bregenzerwald informierten die Auskunftspersonen über aktuelle Entwicklungen im Rotwildbestand im Gebiet Bezau-Schönenbach, wo in den vergangenen Jahren bereits einzelne TBC-Fälle bei Rotwild festgestellt wurden – mit steigender Tendenz. Seither wurde der Abschuss massiv erhöht, zuletzt um 20 Prozent. Nichtsdestotrotz kam es im Jagdjahr 2024/25 zu einem weiteren Anstieg der Fälle. Aus diesem Grund wird in diesem Gebiet noch heuer ein Bekämpfungsgebiet gemäß Rotwild-TBC-Verordnung eingerichtet. Als weitere Maßnahmen sind die Erhöhung der Abschusszahlen, Vorlageberichte gemäß der TBC-Verordnung bis hin zur Möglichkeit der Errichtung von Regulierungsgattern geplant, sollten die Abschüsse nicht rechtzeitig erhöht werden können. 

Auch im südlichen Landesteil sind erstmals südlich der Ill Infektionen aufgetreten. Mittlerweile wurden landesweit mehr als 900 ein- und mehrjährige Stück Rotwild untersucht, davon wurden 85 positiv getestet. 

Weitere Maßnahmen seitens der Landwirtschaft
   Neben der Jagd setzt auch die Landwirtschaft eine Reihe von Maßnahmen, um die TBC-Bekämpfung weiter voranzutreiben. Dazu gehört der Verzicht auf Frühjahrsviehausstellungen und überregionale Schauen. Zudem werden Rinder und Kühe vor den Viehversteigerungen freiwillig untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung des 12-Punkte-Plans für die Alpung und auf der Ausweitung der Untersuchungen der Nutztiere in Sonderuntersuchungsgebieten.

„Eine gemeinsame Aufgabe“
   „Die TBC-Bekämpfung ist eine gemeinsame Aufgabe, die wir auch nur gemeinsam bewältigen können. Gerade jetzt ist es entscheidend, dass wir nicht mit erhobenem Finger aufeinander zeigen, sondern weiterhin entschlossen und vor allem gemeinsam handeln. Die Jagd ist aktuell gefordert, nicht nur die Abschusspläne zu erfüllen, sondern aktiv Seuchenbekämpfung zu betreiben. Auch die Grundbesitzer tragen als Verpächter eine große Verantwortung. Ebenso haben die Behörden ihre Aufgaben ernst zu nehmen“, betont Landesrat Christian Gantner abschließend.
 

Redaktion
Gerhard Wirth

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