Medieninformation Dienstag, 25.11.2025, 12:08 Sozialfonds Vorarlberg: Maßnahmen für eine stabile und zukunftsfitte Finanzierung Voranschlag 2026 in der Regierungssitzung beschlossen, intensiver Austausch mit Trägerorganisationen zu den herausfordernden Rahmenbedingungen

Bregenz (VLK) – Die Krisen der letzten Jahre haben die öffentliche Hand finanziell stark belastet – das betrifft auch den Sozialbereich. Um die vorhandenen Mittel weiterhin bestmöglich und effizient einzusetzen und zugleich sicherzustellen, dass essenzielle versorgungswichtige Angebote in Vorarlberg erhalten bleiben, sind Anpassungen notwendig.

Die Ausgaben des Sozialfonds sind von 396,6 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 551,7 Millionen Euro im Jahr 2026 gestiegen – das entspricht einem Anstieg von rund 155,1 Millionen Euro bzw. 39,1 Prozent. Somit steigt auch der Finanzierungsbedarf des Vorarlberger Sozialfonds seit Jahren kontinuierlich. Für 2026 beträgt er 381,8 Millionen Euro und liegt damit um 5,3 Prozent über dem Voranschlag 2025. Davon tragen die Vorarlberger Gemeinden 152,7 Millionen Euro, der Rest entfällt auf das Land Vorarlberg. In der heutigen (Dienstag, 25. November) Regierungssitzung wurde der Voranschlag des Sozialfonds 2026 verabschiedet. 

Der Anstieg ist neben den Personalkostensteigerungen auch auf demografische Entwicklungen zurückzuführen: Die Zahl an betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen nimmt zu. Ziel ist daher eine zukunftsfitte Neuausrichtung, die die langfristige Finanzierung der wichtigen sozialen Leistungen sicherstellt und zugleich verantwortungsvoll mit öffentlichen Geldern umgeht.

Dazu fand gestern (Montag, 24. November) ein intensiver Austausch mit den Trägerorganisationen im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung des Vorarlberger Arbeitgeberverbandes statt. Soziale Einrichtungen sind die Basis des über die Jahre gewachsenen stabilen sozialen Netzes im Land, die Leistungen der zahlreich engagierten Mitarbeitenden sind hochgeschätzt. Ein laufender offener Austausch ist daher besonders wichtig, betont Landesrätin Martina Rüscher: „Wir stehen vor großen Herausforderungen, aber wir stehen auch gemeinsam dafür ein, dass Vorarlberg weiterhin ein starkes soziales Netz bieten kann. Dafür braucht es klare Prioritäten, transparente Steuerung und den Schulterschluss mit den Gemeinden, Betroffenen- und Trägerorganisationen. Unser Ziel ist es, die notwendige Versorgung langfristig abzusichern – effektiv, qualitätsvoll und für die Menschen im Land verlässlich.“

Beim Austausch standen die Einführung von Maximaltarifen und Entwicklung von Normkostenmodellen – also „gleiches Geld für gleiche Leistung“ – im Mittelpunkt. Diskutiert wurden neben der Herangehensweise auch mögliche Auswirkungen, die nun mit den einzelnen Trägern im Detail diskutiert werden. „Wichtig ist uns Transparenz, wir als Auftraggeber müssen wissen, welche Leistungen mit den beauftragten Mitteln finanziert werden. Wo notwendig, werden wir unsere Beauftragungen anpassen, um das Erbringen von notwendigen Leistungen sicherzustellen“, so Landesrätin Rüscher. 

Der konstruktive Austausch mit den TrägerInnen wird fortgeführt, um gemeinsam Wege zu entwickeln, die Qualität der Angebote zu sichern und die finanzielle Nachhaltigkeit des Sozialfonds langfristig zu gewährleisten. Ab dem kommenden Jahr wird dafür eine gemeinsame Entwicklungsgruppe eingerichtet.
 

Redaktion
Gerhard Wirth

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