Medieninformation Montag, 14.08.2023, 09:25 Soziales Netzwerk Wohnen: Erfolgreiches housing-first-Projekt in Vorarlberg Keine Ausgrenzung für besonders sozial Bedürftige

Bregenz (VLK) – In den Vorarlberger Gemeinden können über das jährliche Neubauprogramm sowie die Fluktuation im Wohnungsbestand ca. 1.700 gemeinnützige Wohnungen vergeben werden. Damit es dabei möglichst zu keiner Ausgrenzung besonders sozial Bedürftiger kommt, hat das Land 2006 gemeinsam mit der Wohnungslosenhilfe das Projekt „Soziales Netzwerk Wohnen“ eingerichtet. In dieser Zeit konnten 232 Wohnungen mit eigenem Mietvertrag an Menschen aus betreuten Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, aus prekären Wohnverhältnissen, aus Notschlafstellen und an manifest wohnungslose Menschen vermittelt werden. „Die Zusammenarbeit zwischen Land, der Wohnungslosenhilfe, den gemeinnützigen Bauvereinigungen und den Gemeinden hat sich in den vergangenen Jahren sehr bewährt“, betont Landesrat Marco Tittler.

Für jeden Haushalt ist eine adäquate Wohnversorgung ein Grundbedürfnis. Der gemeinnützige Wohnbau ist dabei eine wichtige Stütze im Angebot von leistbaren Wohnungen in Vorarlberg. Eine besondere Bedeutung hat eine langfristig abgesicherte Versorgung mit Wohnraum aber für Menschen, die aus verschiedenen Gründen davon ausgeschlossen sind. Seit Start des Projekts Soziales Netzwerk Wohnen im Jahr 2006 erfolgten 232 Wohnungsvergaben in über 53 Gemeinden. Im Rahmen des Projekts werden Zugänge für wohnungslose Menschen mit einem sehr hohen Betreuungsbedarf zum gemeinnützigen Wohnungsmarkt geschaffen. Die Personen erhalten eigenständige Mietverträge, sie werden engmaschig durch SozialarbeiterInnen der Wohnungslosenhilfe betreut. Dies erfolgt in einer engen Kooperation zwischen den Gemeinden, den gemeinnützigen Wohnbauträgern, Wohnungslosenhilfe und Land. „Wichtig ist uns dabei auch, dass die Wohnungen nicht in Ballungszentren konzentriert, sondern landesweit ausgerollt werden“, sagt der Landesrat.

Gegenseitiger Gewinn durch enge Zusammenarbeit

Es ist leider nicht selbstverständlich, dass alle Menschen gleichartigen Zugang zu Wohnraum, sei es private oder gemeinnützige Wohnungen, haben. Besonders Menschen mit multiplen Defiziten und hohem Betreuungsbedarf werden oft ausgegrenzt. Auch bei der Vergabe von gemeinnützigen Wohnungen bestanden und bestehen teilweise noch immer große Vorbehalte. Erst die Gewährleistung einer engmaschigen ambulanten Betreuung dieser Menschen durch Wohnunslosenhilfeeinrichtungen haben den Zugang geöffnet. Wie wichtig eine eigenständige Wohnung für Menschen ist, darf durch ein Zitat eines Betroffenen verdeutlicht werden: „Eine Wohnung ist das Grundlegendste was es gibt - wenn ich eine Wohnung habe, kann ich mich anmelden, dann bekomme ich eine Arbeit - das andere muss ich selber dazu beisteuern - aber ohne Wohnung sind wir ein Nichts, genauso wie ohne Pass, da ist man auch ein Nichts“. 
   Auch therapeutische Maßnahmen lassen sich in ungesicherten Wohnverhältnissen kaum langfristig wirkungsvoll durchführen. Die vergangenen Jahre haben den Mehrwert des Sozialen Netzwerks Wohnen vielfach nachgewiesen. In über 90 Prozent der Wohnungsvermittlungen zeigten die Betroffenen eine sehr positive Entwicklung, brauchen keine Betreuung mehr und sind einfach Teil von ca. 20.000 Haushalten in gemeinnützigen Wohnungen. 
 

Redaktion
Thomas Mair

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