Medieninformation Mittwoch, 20.09.2023, 14:38 Schwangerschaftsabbruch: Übergangslösung nicht im Spital Prävention und Beratung werden gestärkt, Ordination am Areal des LKH Bregenz wird weiterverfolgt, Übergangslösung noch offen

Bregenz (VLK) – Im Rahmen der Diskussionen um die Fortführung einer Ordination für Schwangerschaftsabbrüche in Vorarlberg bekräftigt Landesrätin Martina Rüscher, dass der eingeschlagene Weg ruhig und sachlich weitergeführt wird. Oberstes Ziel bleibt es, ein „Ja“ zum Kind zu ermöglichen, daher werden Beratung und Information deutlich verstärkt. Frauen, die sich für einen operativen Abbruch entscheiden, sollen ein medizinisch sicheres Angebot erhalten.

In Vorarlberg werden die sexualpädagogischen Workshops an Schulen fortlaufend gestärkt. Dieses Angebot verfolgt das Ziel, eine positive Grundhaltung sich selbst und anderen gegenüber zu entwickeln sowie vertiefte Kompetenzen zum Thema Sexualkunde zu vermitteln. 

Wesentlicher Baustein ist die Stärkung von Beratungs- und Informationsangeboten. In einer Arbeitsgruppe, bestehend aus den Institutionen schwanger.li, IfS, der Fachgruppe der Gynäkologie und durchführende ÄrztInnen, werden vier Informationsangebote überarbeitet bzw. neu entwickelt. 

Eine kurze Erstinformation soll Frauen in Konfliktsituationen auf das Vorarlberger Beratungsangebot hinweisen, weiters wird der Beratungsleitfaden für ÄrztInnen überarbeitet. Darüber hinaus wird eine zusätzliche neue Informationsunterlage für betroffene Frauen erarbeitet, mit Informationen zum Thema sowie über Alternativen zum Abbruch und Unterstützungsangebote für Familien. Diese Informationsmaterialen sollen auch bei medikamentösen Abbrüchen bei niedergelassenen GynäkologInnen ausgegeben werden.  Alle diese Unterlagen werden mehrsprachig erstellt und auch in digitaler Form verfügbar sein. Zudem soll künftig in Apotheken eine Kurzinformation über Beratungsstellen an „Pille danach Anwenderinnen“ ausgegeben werden. 

Ordination für Schwangerschaftsabbruch 

Am ursprünglichen Konzept wird festgehalten: Die Räumlichkeiten für die Privatordination werden im Personalwohnheim neben dem Landeskrankenhaus Bregenz untergebracht, diese Privatordination wird im Laufe des Jahres 2024 bezugsbereit sein. Das Team der Ärzteschaft befindet sich derzeit im Aufbau. Die Räumlichkeiten neben dem LKH Bregenz anzubieten, bringt deutliche Vorteile: Die Beratungssituation vor Ort kann aktiv mitgestaltet werden, Demonstrationen oder Gesprächsangebote von Dritten besser räumlich gelenkt werden. 

Klares Ziel ist es, dass keine Lücke zwischen dem bestehenden Angebot und dem Nachfolgeangebot entsteht.  Aus diesem Grund werden derzeit verschiedene Varianten für eine gute Übergangslösung geprüft. Klar ist mittlerweile, dass auch für den Übergang ein Angebot außerhalb des Spitals gesucht wird. 

„Wir sehen, dass mit diesem Thema sehr viele Emotionen in alle Richtungen einhergehen. Dies ist auch ein Grund, dass wir von einer Übergangslösung einer Privatordination im Spital abgesehen haben. Wir bleiben bei der ruhigen und sachlichen Arbeit und werden sowohl das Angebot für Prävention, Beratung und Information weiter stärken sowie ein medizinisch sicheres Angebot einer Ordination neben dem LKH Bregenz umsetzen.“, erklärt Landesrätin Rüscher dazu.
   
 

Redaktion
Thomas Mair

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