Presseaussendung · 01.10.2024 Schuluntersuchung NEU: Erstmalig umfassener Ergebnisbericht Landesrätin Rüscher: Ergebnisse bekräftigen Vorarlberg-Weg für mehr Bewegung und gesunde Ernährung

Veröffentlichung
Dienstag, 01.10.2024, 10:50 Uhr
Themen
Gesundheit/Schulen/Rüscher
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 hat das Amt der Vorarlberger Landesregierung als Serviceleistung für die Schulerhalter die inhaltliche Neukonzeption sowie die landesweite Organisation und Administration der Schuluntersuchungen im Pflichtschulbereich übernommen. Nun liegt der erste Bericht zu den Untersuchungsergebnissen vor. „Die Daten geben wertvolle Einblicke in den Gesundheitszustand der SchülerInnen an den Pflichtschulen im Lande. Das ist eine wichtige Grundlage für zukünftige Maßnahmen und gesundheitspolitische Entscheidungen. Klar ist, unsere Bemühungen in Richtung mehr Bewegung und gesunde Ernährung müssen konsequent fortgesetzt werden“, betont Landesrätin Martina Rüscher.

Die Untersuchungsinhalte wurden im Zuge der inhaltlichen Neukonzeption altersgerecht adaptiert und an die geänderten Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen angepasst. Es wurden jährlich wechselnde Schwerpunkte (z.B. Hören & Sehen, Motorik) gesetzt sowie offene Leitfragen zu Themen wie bspw. psychosoziale Gesundheit und Medienkonsum ergänzt. 

Die Erfassung der Untersuchungsergebnisse erfolgt pseudonymisiert über die Landesstelle für Statistik. Der nun vorliegende Bericht umfasst unterschiedliche Gesundheitsaspekte, wie beispielsweise Größe, Gewicht, BMI, Allergien, Medienkonsum und psychosoziale Gesundheit. 

Auszüge aus den Untersuchungsergebnissen: 

BMI (Body-Mass-Index): 
Der BMI wurde alters- und geschlechtsspezifisch kategorisiert.
-    Im Geschlechtervergleich zeigen sich bei Mädchen in den jüngeren Altersklassen im Vergleich zur Gesamtverteilung der Mädchen erhöhte Konzentrationen bei Unter und Normalgewicht.
-    Insgesamt weisen Buben höhere Anteile an Übergewicht, Adipositas und extremer Adipositas auf.
-    Bei Buben gibt es bei den 14- und 15-Jährigen wesentlich höhere Anteile an Adipositas und extreme Adipositas.

Bewegung und Sport:
-    40 Prozent der Jugendlichen sind Mitglied in einem Sportverein, wobei Buben (48 Prozent) häufiger aktiv sind als Mädchen (33 Prozent). 16 Prozent der untersuchten Jugendlichen sind mindestens viermal in der Woche sportlich aktiv. 
-    Je höher der Anteil an aktiven Mitgliedschaften in Sportvereinen, desto niedriger die zugehörige BMI-Kategorie (bis auf Adipositas [24,1 Prozent] und extreme Adipositas [25 Prozent] auf gleichem Niveau). 
-    21 Prozent der untersuchten Jugendlichen sind außerhalb der Schule maximal einmal im Monat sportlich aktiv. 

Medienkonsum:
-    76 Prozent der Buben und 66 Prozent der Mädchen der 2. Klasse Volksschule haben laut Schuluntersuchung ein Handy, ein Tablet oder spielen Computer (oder Kombinationen davon).
-    Bei zunehmendem Medienkonsum zeigt sich eine Zunahme der BMI-Kategorie.

Ernährung:
-    68 Prozent der untersuchten Jugendlichen essen mehrmals täglich bzw. täglich Obst und/oder Gemüse. 
-    12 Prozent der Jugendlichen konsumieren mehrmals täglich bzw. täglich Softdrinks mit Zucker. 
-    23 Prozent der Jugendlichen essen mehrmals täglich oder täglich salzige Knabbereien oder Süßigkeiten. 

Psychosoziale Gesundheit:
-    In allen psychosozialen Einzelbeschwerden (Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Nervosität, Schlafschwierigkeiten, Zukunftssorgen und Angstgefühle) sind Mädchen stärker betroffen als Buben. Einzig bei den sonstigen psychosozialen Beschwerden ist der Anteil an Beschwerden auf gleichem Niveau. 
-    SchülerInnen mit chronischen Erkrankungen leiden häufiger an psychosozialen Beschwerden. 

Die Ergebnisse der Schuluntersuchungen bestätigen die Trends, die auch im 2023 veröffentlichten Vorarlberger Gesundheitsbericht deutlich wurden: z.B. zunehmende Fälle von Übergewicht und Adipositas bei Schulkindern sowie die steigende Bedeutung der psychosozialen Gesundheit. Bereits gesetzte Maßnahmen wie beispielsweise die tägliche Bewegungseinheit und das Programm „Kinder essen körig“ sind daher essenziell, um frühzeitig gegenzusteuern und gesunde Lebensgewohnheiten zu fördern. 

Die erhobenen Daten bieten erstmalig eine fundierte Grundlage, mit der das Land und die Gemeinden künftig gezielt arbeiten können. Sie ermöglichen eine präzise Planung und Umsetzung von Maßnahmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu fördern.

Der vollständige Bericht ist auf der Website der Landesstelle für Statistik (www.vorarlberg.at/statistik) abrufbar.
 

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