Medieninformation Dienstag, 09.09.2025, 11:30 Schulsozialarbeit erreicht nun auch ländliche Regionen in Vorarlberg Landesweite Ausrollung stärkt das soziale Netz und fördert die Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche

Bregenz (VLK) – Mit dem Beginn des Schuljahres 2025/2026 wird die Schulsozialarbeit erstmals auch in ländlichen Regionen Vorarlbergs angeboten. Landesrätin Barbara Schöbi-Fink betont: „Mit der landesweiten Ausrollung der Schulsozialarbeit stellen wir sicher, dass alle Kinder und Jugendlichen – egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben – die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Gerade in ländlichen Regionen ist es wichtig, dass es verlässliche Ansprechpersonen direkt an den Schulen gibt, um rasch und unkompliziert helfen zu können.“

Für die Landesrätin ist die landesweite Ausrollung der Schulsozialarbeit in Vorarlberg somit ein bedeutender Schritt, um die soziale und persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Das Modell „Psychosoziale Unterstützungssysteme für Pflichtschulen in Vorarlberg” wurde im Schuljahr 2021/2022 als Kooperationsprojekt der Kinder- und Jugendhilfe, der Bildungsdirektion und der Gemeinden ins Leben gerufen. Aufgrund des hohen Bedarfs hat das Sozialfonds-Kuratorium im Herbst 2023 beschlossen, die Schulsozialarbeit stufenweise von 22 auf 40 Vollzeitstellen bis zum Schuljahr 2026/2027 auszubauen. Sozialindikatoren zeigten, dass die Planungsräume Bludenz, Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Götzis, Hard, Hohenems, Lustenau, Rankweil und Lauterach am stärksten belastet sind. Deshalb erfolgten die ersten beiden Ausbauetappen in diesen Regionen.

Im dritten Ausbauschritt profitieren nun auch die ländlichen Regionen Walgau, Brandnertal, Großes Walsertal, Klostertal, Arlberg, Lorüns, Hofsteig, Leiblachtal und Rheindelta von mehr Schulsozialarbeitsstunden. Bisher wurden diese Regionen durch mobile Schulsozialarbeit versorgt, die jedoch nicht ausreichend ausgestattet war. In kleineren Kommunen werden die Herausforderungen für Schulen immer komplexer. Deshalb ist ein gut ausgebautes Unterstützungssystem, das durch Schulsozialarbeit ergänzt wird, dringend notwendig, wie Landesrätin Schöbi-Fink bestätigte.

Starkes Zeichen
Florian Themeßl-Huber, Obmann der Regio Im Walgau, sieht die landesweite Ausrollung als starkes Zeichen der Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden und Schulen: „Für uns im Walgau bedeutet dieser Schritt eine wesentliche Stärkung des sozialen Netzes und eine gezielte Investition in die Zukunft unserer Kinder. Wir schaffen damit direkt vor Ort professionelle Anlaufstellen, die dabei helfen, Herausforderungen frühzeitig zu begegnen.“

Das Ziel besteht darin, die Schule ergänzend zum Bildungsauftrag als Lebensraum zu gestalten und eine gute schulische, soziale und persönliche Entwicklung der Schulkinder zu ermöglichen. Gerade im ländlichen Raum ist die Versorgung durch ambulante Fachstellen oft weniger gegeben. Deshalb bietet die Schulsozialarbeit eine zeitnahe und niederschwellige Hilfe vor Ort. Schüler sollen unkompliziert Ansprechpersonen für ihre Sorgen haben – egal, wo sie in Vorarlberg wohnen. Neben Interventionen in Krisensituationen, sozialer Beratung und Begleitung sowie der Arbeit mit Familien und der Beratung des Lehrkörpers ist die Schulsozialarbeit auch im Präventionsbereich tätig, beispielsweise durch Workshops.

Der sozialraumbasierte Ansatz nutzt die Ressourcen des Bildungsbereichs, der Kinder- und Jugendhilfe sowie des sozialen Nahraums. Da die Schulsozialarbeit in außerschulische Lebenswelten hineinwirkt, ist eine Kooperation mit Schulen, Familien, Kommunen und weiteren Institutionen im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich erforderlich. Trotz räumlicher Distanz können in ländlichen Regionen Ressourcen gebündelt, das Lernumfeld stabilisiert und Chancengerechtigkeit sichergestellt werden.
 

Redaktion
Mathias Bertsch

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