Medieninformation Montag, 07.08.2023, 10:35 Pilotprojekt Drug-Checking gestartet Wichtige Präventionsmaßnahme, Schadensminimierung und Beratung stehen im Vordergrund
Bregenz (VLK) – Nach Wien, Innsbruck und Graz gibt es nun erstmals ein Drug-Checking-Projekt in Vorarlberg. Drug-Checking bedeutet, dass Drogen wissenschaftlich analysiert werden, um ihre Zusammensetzung zu überprüfen. Es handelt sich dabei um eine wichtige und notwendige Maßnahme zur Schadensminimierung. Verunreinigte Substanzen können herausgefunden werden und es verschafft einen besseren Überblick über den Markt. Das Projekt wird von der koje - Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gerichtliche Medizin Innsbruck durchgeführt.
Darüber hinaus können viele Personen auf ihren Drogenkonsum angesprochen werden, die nicht in eine reguläre Suchtberatung gehen würden, was eine Konsumreflexion mit Informationen über die Risiken des Konsums ermöglicht. „Nicht nur der individuelle Nutzen steht hier im Vordergrund, sondern auch der gesellschaftliche, da Prävention nachweislich die Kosten für das Gesundheitssystem minimiert“, betont Landesrätin Martina Rüscher. Die Abgabe einer Substanzprobe ist mit einem verpflichtenden Beratungsgespräch verknüpft. Anschließend werden die Substanzen an der Gerichtsmedizin in Innsbruck wissenschaftlich analysiert. Die Ergebnisse können dann persönlich einige Tage später in den jeweiligen Suchtberatungsstellen abgefragt werden. Die Abgabemöglichkeiten sind bei:
Die Faehre in Dornbirn, jeweils Montags 16.00 bis 18.00 Uhr, sowie Do It Yourself in Bludenz, Dienstags 16.00 bis 18.00 Uhr.
Die Landesrätin stellt in diesem Zusammenhang fest, dass der Konsum illegal bleibt. Viele Personen sind sich der möglichen negativen Folgen durch den Konsum von unbekannten Substanzen aber gar nicht bewusst. „Das verpflichtende Beratungsgespräch schafft hier Aufklärung“, so Rüscher.
Die BeraterInnen nutzen den niederschwelligen Kontakt, um eine Beziehung mit den KonsumentInnen aufzubauen und sie für die Folgeschäden des Drogenkonsums zu sensibilisieren. Bei einem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase (bis Ende März 2024) und vorbehaltlich der Genehmigung durch das Kuratorium des Sozialfonds, sollte Drug Checking auf Basis der bis dahin gesammelten Erfahrungen als eigenes Produkt im Rahmen der „taktisch klug“ Eventbegleitung angeboten werden.
- Redaktion
- Thomas Mair