Medieninformation Mittwoch, 15.10.2025, 17:13 Legionellenausbruch: Behörden haben schnell und umfassend reagiert Bezirkshauptmann Längle: Haben die jeweils notwendigen Schritte gesetzt

Bregenz (VLK) – Zum Jahreswechsel 2024/2025 ist es im Großraum Bregenz zu einem Legionellen-Ausbruch mit insgesamt 43 Erkrankungen gekommen. Die zuständigen Stellen im Lande haben unverzüglich mit der Suche und Bekämpfung der Ursachen begonnen. „Aufgrund des Anstiegs der Fallzahlen wurden abgestuft seitens des Landes die jeweils notwendigen Schritte gesetzt“, teilt der Bregenzer Bezirkshauptmann Gernot Längle mit.

Die Bezirkshauptmannschaft war in Kooperation mit dem Umweltinstitut, dem Amt der Landesregierung und der AGES unter Hochdruck damit beschäftigt herauszufinden, wie es zu den Erkrankungen gekommen ist. Allein drei Teams des Umweltinstituts waren täglich unterwegs, um in Privathaushalten, in Betrieben und bei sonstigen möglichen Infektionsquellen Proben zu nehmen. Insgesamt wurden mehr als 220 Wasser- und Luftproben gezogen und die Untersuchungen weiter ausgedehnt – auf Kühltürme, Luftwäscher, Autowaschanlagen, Schulen, Grundwasserbrunnen, Komposterde, Klärschlamm, Krankenhäuser, Hallenbäder usw.

Im Zuge des weiteren Anstiegs der Fallzahlen wurde zu einem frühen Zeitpunkt auch die AGES unterstützend eingebunden. Bezirkshauptmann Längle listet die wichtigsten gesetzten Maßnahmen auf: 

-    Die Beprobung aller Anfang Jänner aufgetretenen Legionellen-Fälle ist bereits am 7. Jänner durch das Umweltinstitut (UI) erfolgt. 
-    Im Vorfeld wurden durch die MitarbeiterInnen der Gesundheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft die PatientInnen, oder falls diese nicht befragt werden konnten, Angehörige, auf Grundlage des AGES-Fragebogens, zu deren Aufenthaltsorten befragt.
-    Am 8. Jänner wurden weitere Aufenthaltsorte wie z.B. Arbeitsstätten oder Zahnarztpraxen, durch das Umweltinstitut beprobt. 
-    Den Mitarbeitenden des Umweltinstituts ist nach der Abarbeitung der Probenahmeaufträge aufgefallen, dass sich die Bewegungsmuster der PatientInnen im Großraum Bregenz kreuzen. 
-    Da die Befragung durch die Gesundheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft keine gemeinsame Aufenthaltsstätte ergeben hatte, führte das Umweltinstitut bereits am 8. Jänner 2025 eine Sichtung der Dachflächen mittels Luftbilder durch, um mögliche Verdunstungsrückkühlanlagen zu identifizieren. Aufgrund dieser Recherche wurden bereits am 9. Jänner zwei Verdunstungsrückkühlanlagen beprobt.
-    Das Unterstützungsangebot der AGES vom 21. Jänner beinhaltete die Übermittlung einer Übersichtskarte mit Markierungen der Wohnorte der betroffenen Personen. Zudem wurde empfohlen, die PatientInnen mittels eines standardisierten Fragebogens zu befragen. Diese Befragung wurde bereits von der Bezirkshauptmannschaft durchgeführt, die Aufenthaltsorte konnten zu diesem Zeitpunkt bereits entsprechend dargestellt werden. „Auch das Angebot der AGES, die Befragung zu übernehmen, war damit obsolet, da alle entsprechenden Schritte bereits umgesetzt und berücksichtigt waren“, erläutert der Bezirkshauptmann: „Zu diesem Zeitpunkt war nicht zu erwarten, dass die Unterstützung der AGES zusätzliche Erkenntnisse bringen würde.“ Längle weist darauf hin, dass laufend weitere Proben entnommen wurden und weitere Abstimmungsrunden (Task-Force) eingerichtet wurden. 
-    Ende Februar lagen die ersten Auswertungen der Legionellen-Stämme (Sequenzierung nimmt Zeit in Anspruch) von mehreren PatientInnen vor. Diese Patientenstämme zeigen eine starke genetische Verwandtschaft, sodass anzunehmen ist, dass sie sich bei derselben Infektionsquelle angesteckt haben. Auch in mehreren Umweltproben konnten Legionellen in unterschiedlicher Konzentration nachgewiesen werden, beim Kühlturm einer Betriebsanlage konnte jedoch derselbe Legionellen-Typ nachgewiesen werden, weshalb dieser Kühlturm eine mögliche Infektionsquelle darstellt. Bereits beim Feststellen der Legionellen-Verkeimung eine Woche zuvor wurde dieser Kühlturm außer Betrieb genommen und eine sofortige Desinfektion und Reinigung vorgenommen.

Laufende Information der Bevölkerung

Die Information der Bevölkerung erfolgte laufend, proaktiv und transparent in Form von Presseaussendungen (VLK). Dabei wurden relevante Empfehlungen zur Vorsorge, Informationen zu möglichen Symptomen sowie laufend transparente Updates kommuniziert. Gleichzeitig wurde die Öffentlichkeit zur Erhöhung der Aufmerksamkeit sensibilisiert. Zudem wurden Ärztinnen und Ärzte informiert und zur Sensibilisierung für diese Fälle aufgerufen.
 

Redaktion
Thomas Mair

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