Medieninformation Dienstag, 22.04.2025, 15:08 Landwirt.schafft.Neues – Ideen, die Wurzeln schlagen Innovativ, regional, zukunftsfähig
Anlässlich des „Welttag der Kreativität und Innovation“ am 21. April rücken Landeshauptmann Markus Wallner und Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner die vielseitige und innovative Schaffenskraft der heimischen Bäuerinnen und Bauern in den Mittelpunkt. „Die Landwirtschaft ist nicht nur ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, sondern prägt auch die Kulturlandschaft, die Nahversorgung und die regionale Wertschöpfung. Um diesen wichtigen Aufgaben und Funktionen nachkommen zu können, muss sie am Zahn der Zeit bleiben“, so Wallner und Gantner. Daher fördert das Land Vorarlberg den Innovationsgeist der heimischen Landwirtschaft.
Unter dem Titel „Landwirt.schafft.Neues“ lädt das Land Vorarlberg seit fünf Jahren engagierte Landwirtinnen und Landwirte ein, ihre Innovationskraft und innovationsfreudigen Zugänge in der heimischen Landwirtschaft sichtbar zu machen und neue Wege in der Landwirtschaft zu beschreiten. Gesucht werden landwirtschaftliche Kleinprojekte, die auf regionale Wertschöpfung, Selbstversorgung und innovative Nischenprodukte setzen. Für besonders kreative und zukunftsweisende Ideen stehen auch 2025 wieder Fördermittel zur Verfügung. Seit 2020 wurden 24 innovative Projekte im Zuge von „Landwirt.schafft.Neues“ unterstützt.
„Die Bäuerinnen und Bauern leisten mit ihrer Arbeit einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit, zur Pflege der alpinen Landschaft und zur Erhaltung traditioneller Werte. Wie auch in anderen Bereichen gilt in der Landwirtschaft: Innovation ist der Schlüssel für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Die Förderung von Innovation ist ein gezielter Hebel, um die regionale Versorgungssicherheit nachhaltig zu unterstützen“, beschreibt Landeshauptmann Markus Wallner.
Die Vorarlberger Landwirtschaft überzeugt mit hoher Qualität, nachhaltiger Produktion und großer Vielfalt. Mit „Landwirt.schafft.Neues“ wird dieser Weg konsequent weitergedacht. Ziel ist es, neue Impulse in die Breite zu bringen und Menschen zu bestärken, die mit frischen Ideen zur Weiterentwicklung unserer Landwirtschaft beitragen möchten. „MUTIG im TUN!“ ist dabei das klare Motto: aktiv werden, anpacken, umsetzen – ganz im Sinne der Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“.
Einige der insgesamt rund 3.200 landwirtschaftlichen Betrieben in Vorarlberg zeichnen sich durch besondere Innovationskraft aus. Vor allem in den Bereichen Produktvielfalt, Direktvermarktung, Diversifizierung und Selbstversorgung wurden in den letzten Jahren Projekte umgesetzt und gefördert.
„Unsere Landwirtschaft ist ein echter Motor für regionale Entwicklung, Klimaschutz und Lebensqualität. Es ist uns wichtig, die Innovationsfreude in der Landwirtschaft zu stärken und Ideen zu fördern, die unsere Regionen nachhaltig voranbringen“, betont Landesrat Christian Gantner.
Kleine Projekte mit großer Wirkung
Ein Fachgremium, bestehend aus Expertinnen und Experten der Abteilung Landwirtschaft und ländlicher Raum sowie weiteren Fachleuten mit Erfahrung in Investitions- und Diversifizierungsprojekten, bewertet zweimal jährlich die eingereichten Projekte. Dabei wird geprüft, ob die Vorhaben mit der Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“ im Einklang stehen und einen nachhaltigen Beitrag leisten sowie einen Innovationsgrad aufweisen.
Gerade Kleinprojekte stoßen im bestehenden Fördersystem oft an Grenzen – sei es durch hohe bürokratische Hürden oder Richtlinien. „Landwirt.schafft.Neues“ setzt hier gezielt an und ermöglicht eine unbürokratische und praxisnahe Unterstützung. Zentrale Förderkriterien sind ein klar erkennbarer Innovationsgrad, neuartige Produkte bzw. Produktionszweige, ein Beitrag zur Ressourcenschonung und Wertschöpfung am Betrieb sowie ein starker Bezug zur Region.
„Landwirt.schafft.Neues“ trägt entscheidend dazu bei, die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Vorarlberger Landwirtschaft zu stärken. Vom innovativen Gemüseanbau bis zur sozialen, landwirtschaftlichen Bildungsinitiative – die eingereichten Projekte zeigen, wie vielfältig und kreativ landwirtschaftliches Unternehmertum sein kann. Landwirtschaft wird damit zum Impulsgeber für regionale Entwicklung, Klimaschutz und gesellschaftliches Miteinander.
„Unsere Landwirtinnen und Landwirte zeigen eindrucksvoll, dass Innovation nicht nur in Städten stattfindet. Sie gestalten mit Kreativität, Fachwissen und Engagement die Zukunft unseres ländlichen Raums– ökologisch, wirtschaftlich und sozial“, so Wallner und Gantner.
Beispiele gelebter Innovation aus den Projekteinreichungen 2024
Biogarten Ponten – Green Care trifft Gemüseanbau
Michaela Dürr, Koblach
Auf 6.000 m² baut Michaela Dürr biologisches Gemüse, Kräuter und Beeren an – mit dem Ziel, regionale Versorgung und sozialen Zusammenhalt zu verbinden. 2025 wird der Betrieb durch ein Green Care-Projekt erweitert, das soziale Integration und Bildungsarbeit in der Landwirtschaft vereint.
Zangerlhof – Lernen im Grünen (2024)
Josef Rosenzopf, Rankweil
Mit dem Bau eines wetterfesten Tipis und einem interaktiven Blumenlehrpfad entsteht ein einzigartiger Lern- und Erlebnisraum für Kinder. Durch diese neuartigen Formate wird nicht nur Wissen über Natur und Landwirtschaft vermittelt, sondern auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Bodenqualität spielerisch gestärkt – ein zukunftsweisender Beitrag zur Umweltbildung in der Region.
Vielfalt im Gemüsebeet – urbane Landwirtschaft neu gedacht (2024)
Özlem Tura, Dornbirn
In Dornbirn baut Tura Özlema ungewöhnliche Gemüsesorten an, die in der Region kaum bekannt sind – beispielsweise alte, fast vergessene Kulturen. Turas Gemüse hat zudem nur sehr kurze Wege auf die Teller: Hauptabnehmer von ihrem Gemüse sind die Bewohner:innen von Dornbirn; entweder direkt beim Ab-Feld-Verkauf oder am Dornbirner Bauernmarkt.
LändleNuss – Anbau von Nussbäumen in Hard und Langenegg (2020)
Mathias Becvar und Patrick Domig, Hard und Langenegg
Das Projekt „Ländle Nuss“ setzt auf den regionalen Anbau von Walnussbäumen zur Förderung der Artenvielfalt, Kulturlandschaft und Klimaanpassung. Es ersetzt Importnüsse durch lokale Produktion und schafft nachhaltige, hochwertige Erzeugnisse mit emotionalem Bezug zur Region. Derzeit wachsen 160 Bäume an zwei Standorten, weitere sind geplant.
Fairkocht – Geschichten im Glas (2020)
Wolfgang Mätzler, Andelsbuch
Der Bregenzerwälder Wolfgang Mätzler verarbeitet und bringt Vorarlberger Kalbfleisch „nose-to-tail“ als natürliches Fertiggericht ins Glas, beispielsweise Kalbssugo, Kalbsgulalsch oder Kalbsbeuschel. Frische, gesunde und regionale Mahlzeiten aus Kalbfleisch im Glas für Endverbraucher aber auch Großküchen, dafür setzt sich das Projekt „fairkocht“ ein.
MagMa – Regionaler Sojaanbau in Dornbirn (2022)
Gebhard Kröss, Dornbirn
Die regionale Sojaproduktion unter der Marke „Magma“ in Dornbirn bietet mehrere Mehrwerte: Sie sorgt für eine transparente, gentechnikfreie Herkunft, kurze Transportwege und ermöglicht die Herstellung frischer, regionaler Sojaprodukte wie Tofu, Tempeh oder Drinks.
Zeagro und Seagen – Aufstrich (2022)
Simone und Simon Petrus Jäger, Andelsbuch
Aus der traditionellen Sennsuppe „Seagen“ entstand durch kreatives Experimentieren der innovative „Zeagrô Aufstrich“ – ein naturbelassener, mild gewürzter Eiweißaufstrich mit regionaler Verwurzelung. Er verleiht einem oft vergessenen Alpprodukt neuen kulinarischen Mehrwert und verbindet alte Sennkultur mit moderner Genussvielfalt.
Jetzt innovative Ideen einreichen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, frische Ideen in die Tat umzusetzen: Reichen Sie Ihr innovatives, landwirtschaftliches Vorhaben bis zum 31. Mai 2025 bei „Landwirt.schafft.Neues“ unter landwirtschaft@vorarlberg.at ein.
Abwicklung für Interessierte von „Landwirt.schafft.Neues“
Ansprechperson: Martin Klabacher, Abteilung Landwirtschaft und ländlicher Raum im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Telefon +43 5574 511 25143, E-Mail martin.klabacher@vorarlberg.at |
- Redaktion
- Gerhard Wirth
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