Medieninformation Mittwoch, 05.11.2025, 09:00 Landesrätin Schöbi-Fink: „Wir setzen auf Qualität, Prävention und starke Kooperationen“ Kinder- und Jugendhilfebericht 2025
Bregenz (VLK) – Vorarlberg setzt sich als Familienland und chancenreichstes Land für Kinder besonders auch für jene Kinder und Jugendlichen ein, die in belastenden Verhältnissen aufwachsen. Der aktuelle Kinder- und Jugendhilfebericht 2025 unterstreicht die konsequente Weiterentwicklung und hohe Qualität der Kinder- und Jugendhilfe in Vorarlberg. Landesrätin Barbara Schöbi-Fink betont: „Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Kinder- und Jugendhilfe ist uns ein zentrales Anliegen. Mit klaren Qualitätsstandards und innovativen Maßnahmen setzen wir alles daran, dass Kinder und Jugendliche in Vorarlberg unabhängig von ihren Lebensumständen die bestmögliche Förderung und Begleitung erhalten.“
Die vergangenen Jahre waren geprägt von gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Covid-19 Pandemie, geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen wie die Energiekrise, steigender Inflation, Digitalisierung und der Veränderung der Arbeitswelt. Gerade auf die vulnerable Gruppe der sozial und gesundheitlich bereits benachteiligten Kinder und Jugendlichen wirken sich diese gesellschaftlichen Entwicklungen besonders stark aus. Dadurch und durch die hohen Anforderungen im Sozial- und Gesundheitssystem wird die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe immer herausfordernder.
Die 2023 abgeschlossene Evaluierung der Kinder- und Jugendhilfe stellte Vorarlberg insgesamt ein sehr gutes Zeugnis aus. Die daraus abgeleiteten Empfehlungen zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung wurden in den Folgejahren erfolgreich umgesetzt. Der aktuelle Bericht bietet nun neben soziodemografischen Kennzahlen auch einen Überblick über die Entwicklung der Angebote der Kinder- und Jugendhilfe Vorarlberg. Die Aufbereitung und Analyse der Daten in Bezug auf gesamtgesellschaftliche Tendenzen ermöglichen es, zukünftige Bedarfe frühzeitig zu erkennen und die Angebotslandschaft gezielt weiterzuentwickeln.
Zusammenfassend lassen sich folgende zentrale Weiterentwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe hervorheben:
Einheitlich hohe Standards
Im Juni 2025 wurde eine neue Fassung des Handbuchs „Fachliche Grundlagen der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe, Soziale Arbeit“, verabschiedet. Es bildet die Basis für die Arbeit der Fachkräfte auf den Kinder- und Jugendhilfeabteilungen der Bezirkshauptmannschaften und sorgt für einen einheitlichen Vollzug in ganz Vorarlberg.
Ergänzend wurden die Rahmenbedingungen in stationären Einrichtungen angepasst, um Gruppengrößen, Teamzusammensetzung und den integrativen Ansatz weiter zu optimieren. Damit wurde eine weitere Qualitätssicherungsmaßnahme umgesetzt, die auf Basis des fortlaufenden Dialogs zwischen öffentlicher und privater Kinder- und Jugendhilfe und des im Fachbereich entwickelten systematischen Belegsmonitorings erfolgte.
Starke Kooperationen und Ausbau präventiver Angebote
Ein besonderer Fokus der Kinder- und Jugendhilfe liegt auf der engen Zusammenarbeit mit angrenzenden Systemen wie Schulen, Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe. In enger Abstimmung werden passgenaue Hilfen und Unterstützung für Kinder und Jugendliche entwickelt. Die Schulsozialarbeit, als niederschwelliges Unterstützungsangebot an Schulen, wurde deutlich ausgebaut und steht bis zum Schuljahr 2026/2027 landesweit zur Verfügung. In Kooperation mit dem Fachbereich Chancengleichheit (Sozialpsychiatrie) hat 2022 das Projekt „Kolibris – kleine HeldInnen“ gestartet, es zielt auf die Sichtbarmachung der Situation von Kindern psychisch kranker Elternteile ab und bietet individuelle Unterstützung und Begleitung (Fallberatung, Fallbegleitung und Gruppenangebote).
Auch im Bereich Prävention setzt Vorarlberg Maßstäbe: Die Frühen Hilfen, ein Best-Practice-Modell aus Vorarlberg, wurden österreichweit etabliert und werden nun im Rahmen einer 15a Vereinbarung von Bund, Ländern, Kranken- und Pensionsversicherungsträgern dauerhaft finanziert. In Vorarlberg wurde im Rahmen der Frühen Hilfen ein besonderer Schwerpunkt auf die videobasierte Prävention frühkindlicher Bindungsstörungen gelegt.
Landesrätin Schöbi-Fink unterstreicht: „Prävention ist der Schlüssel zu mehr Chancengerechtigkeit. Indem wir Belastungen frühzeitig erkennen und Eltern stärken, schaffen wir die besten Voraussetzungen für die Entwicklung aller Kinder und Jugendlichen.“
- Redaktion
- Martina Hämmerle