Medieninformation Mittwoch, 16.10.2024, 15:08 LR Zadra: „Bregenz Hafen ist wichtig – neue Variante eröffnet neue Möglichkeiten“ Mobilitätslandesrat erwartet nach der Präsentation der Pläne die rasche Zustimmung der Stadt Bregenz

Bregenz (VLK) – „Wir haben die Diskussionen und Bedenken in der Stadt Bregenz aufmerksam verfolgt und nehmen sie sehr ernst“, erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. Bisherige Vorgabe hinsichtlich des Umbaus der Haltestelle Bregenz Hafen war der Erhalt des bestehenden Bahnübergangs und Bahnsteigzugangs beim Hafenrestaurant. Daraus wurde die bisherige Bestvariante entwickelt. Fällt diese Bedingung weg – wie zuletzt von StadtvertreterInnen in den Raum gestellt –, sind andere Lösungen möglich. Nach intensiven Gesprächen hat die ÖBB-Infrastruktur nun eine solche Variante betrachtet, die ohne Eingriff in die Liegewiese bei der Pipeline auskommt, aber vermutlich finanziell aufwendiger ist. Diese soll nun den VertreterInnen des Landes, der Stadt und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

„Die neue Variante eröffnet neue Möglichkeiten für den Umbau der Haltestelle Bregenz Hafen ohne Eingriff in die Pipeline. Es zeigt sich, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und ÖBB ist“, betont Zadra. „Nun hat die Bregenzer Stadtvertretung Farbe zu bekennen.“
  
Aus Sicht des Landes Vorarlberg und der ÖBB kommt der Erweiterung der Haltestelle Bregenz Hafen elementare Bedeutung zu. „Bregenz Hafen ist die letzte Haltestelle auf der Stammstrecke zwischen Bludenz und Lindau, die noch nicht die erforderlichen Mindestlängen von Wendegleis und Bahnsteigkante für die neuen Nahverkehrsgarnituren in Doppeltraktion aufweist“, erläutert Zadra. „Die Zahl der Fahrgäste nimmt erfreulicherweise zu und damit auch die Zahl der Doppelführungen in der Hauptverkehrszeit. Nicht zu handeln gefährdet das Taktsystem im gesamten Rheintal.“

Eine weitere Verzögerung oder gar die Ablehnung des Projektes hätte enorme Konsequenzen für den Nahverkehr im gesamten Rheintal. Ohne die verlängerten Bahnsteige könnten die neuen Züge in Bregenz Hafen nicht mehr halten. „Das wäre angesichts von über 4.000 Fahrgästen pro Tag, die hier ein- und aussteigen, geradezu widersinnig“, betont Zadra. Die Haltestelle bietet nicht nur direkten Zugang zum See, ins Zentrum von Bregenz und zur Pfänderbahn, sondern bedient auch die Wohngebiete im Norden der Landeshauptstadt und die nahegelegene HTL. 
Ohne ein Wendegleis könnte das heutige Taktsystem nicht aufrechterhalten werden, und auf den S-Bahnen wäre die Doppelführung der Zuggarnituren auf der gesamten Stammstrecke nicht länger möglich, was für heillos überfüllte Züge im Walgau und im Rheintal sorgen würde. „Die Qualität des öffentlichen Verkehrs, auf die wir mit Recht stolz sind, würde dramatisch zurückgehen“, warnt Zadra.

„Wir haben aber nicht mehr viel Zeit. Denn das Zeitfenster ist gerade dabei, sich zu schließen“, erklärt Zadra. Denn Infrastrukturprojekte dieser Art benötigen lange Vorlauf- und Detailplanungszeiten. „Wenn die Stadt Bregenz sich jetzt nicht zumindest grundsätzlich zur Aufrechterhaltung der Haltestelle für die Fahrgäste bekennt und Bereitschaft zur kooperativen Planung zeigt, laufen wir Gefahr, dass der Umbau von Bregenz Hafen erst lange nach 2029 beginnen kann. Und in der Zwischenzeit würden die Fahrgäste nicht nur in Bregenz, sondern im gesamten Walgau und im Rheintal unter der Verschlechterung des öffentlichen Verkehrs leiden.“

„Um es ein weiteres Mal zu betonen: Die Landesregierung steht selbstverständlich hinter der Entschließung des Landtages vom Jänner 2024, wonach keine oberirdische Gleiszulegung erfolgen soll. Unabhängig davon brauchen wir den Umbau von Bregenz Hafen jetzt, um die Qualität des öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg aufrechtzuerhalten. Dessen Kapazitäten müssen wir angesichts steigender Fahrgastzahlen dringend aufstocken“, erklärt Zadra. „Diese akut notwendigen Maßnahmen stellen, wie die ÖBB ausführen, keinen Vorgriff auf den zweigleisigen Ausbau der Eisenbahn Richtung Lochau dar.“
 

Redaktion
Thomas Mair

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