Presseaussendung · 02.06.2023 LR Tittler: Attraktivierung des Zuverdienstes in der Alterspension als wichtige Maßnahme gegen Fachkräftemangel WirtschaftsreferentInnenkonferenz in Burgenland

Veröffentlichung
Freitag, 02.06.2023, 15:06 Uhr
Themen
Wirtschaft/Arbeitsmarkt/Tittler
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – „Der Fachkräftemangel ist eines der drängendsten Themen am Arbeitsmarkt“, betonte Landesrat Marco Tittler bei der heutigen (Freitag) WirtschaftsreferentInnenkonferenz in der Burg Schlaining im Burgenland. Die Novellierung der Rot-Weiß-Rot – Karte bezeichnete Tittler als wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Erhöhung des Arbeitskräftepotentials. Eine weitere Maßnahme zielt auf die Anhebung der Zuverdienstgrenzen in der Alterspension. Auf Initiative Vorarbergs fordert die WirtschaftsreferentInnenkonferenz den Bund auf, ein praxis- und arbeitsmarktorientiertes Modell für steuer- und abgabenrechtliche Begünstigungen des Zuverdienstes in der Regelpension auszuarbeiten – „wir müssen alle Potentiale nutzen“, so Tittler.

Die Verfügbarkeit von Personal wird zunehmend zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor für die Betriebe, führte der Landesrat aus: „Aus diesem Grund ist es wichtig, alle verfügbaren Potenziale zu nutzen“. Eine dieser Potenzialgruppen stellt die Gruppe jener PensionistInnen dar, welche auch in der Pension weiterhin einen Beruf ausüben möchten. Dafür müssen jedoch die Rahmenbedingungen entsprechend attraktiviert bzw. zumindest vermeintliche Schlechterstellungen abgeschafft werden. So darf zu einer normalen Alterspension zwar unbegrenzt dazu verdient werden, je nach Höhe der Pension und des zusätzlichen Einkommens fallen jedoch noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge an. Das führt dazu, dass trotz Bezugs einer Alterspension für viele weiterhin Pensionsbeiträge anfallen – „hier müssen wir ansetzen“, betonte Tittler. Der Bund wird deshalb aufgefordert, praxis- und arbeitsmarktorientiertes Modell für steuer- und abgabenrechtliche Begünstigungen des Zuverdienstes in der Regelpension auszuarbeiten.

Auch die im vergangenen Jahr novellierte Rot-Weiß-Rot – Karte ist ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument, parallel zu allen Anstrengungen das heimische Arbeitskräftepotential zu erhöhen. „Die Rot-Weiß-Rot – Karte ermöglicht es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den heimischen Arbeitsmarkt zu holen, für die ein besonderer Bedarf besteht“, führte der Landesrat aus: „Das betrifft vor allem qualifizierte Arbeitskräfte in Bereichen, in denen der Personalmangel ohnehin zu hoch ist, um ihn mit dem heimischen Angebot decken zu können.“

Schwellenwerte

Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen kann die wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich unterstützen. Als richtig und wichtig bezeichnete deshalb der Wirtschaftslandesrat die Verlängerung der Erhöhungen im Rahmen der Schwellenwerteverordnung. Damit werden die seit 2018 erhöhten Wertgrenzen bei Auftragsvergaben der öffentlichen Hand im Unterschwellenbereich beibehalten. „Davon profitieren die heimische Wirtschaft und letztlich auch der Arbeitsmarkt“, zeigte sich Tittler überzeugt. Für mehr Planungssicherheit sei aber eine dauerhafte Erhöhung der Werte erforderlich, betonte der Landesrat.

Ein weiteres wichtiges Thema der Konferenz war die grüne Transformation als Herausforderung und die Bewältigung der akuten Energiekrise auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene. Die Bundesländer mit ihren weitereichenden Zuständigkeiten – etwa in den Bereichen Verkehr, Wohnbau – sind ein zentraler Akteur. Gleichzeitig spielen sie als Infrastrukturbetreiber (Bildung, Gesundheit) eine wichtige Rolle als Nachfrager und Investor in klimafreundliche Lösungen. „Aus diesem Grund ersuchen wir den Bund um aktive Einbindung in die Entwicklung der Förderprogramme auf Bundesebene mit dem Ziel, die grüne Transformation gemeinsam und abgestimmt voranzutreiben“, schließt Tittler. 
 

Pressebilder

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com