Medieninformation Dienstag, 16.09.2025, 08:00 LR Rüscher: Praxistaugliche Lösung für gewidmete Medizin-Studienplätze gefordert Große Hürden bei reservierten Studienplätzen
Bregenz (VLK) – Landesrätin Rüscher fordert gezielte Verbesserungen für das System der gewidmeten Medizin-Studienplätze. Die Hürden für die Inanspruchnahme eines gewidmeten Studienplatzes seien derzeit zu groß, wie ein aktueller Anlass zeigt: Bereits zum zweiten Mal konnte keiner der drei für Vorarlberg reservierten Medizin-Studienplätze an der Medizinischen Universität Innsbruck vergeben werden. „Die Möglichkeit, Studienplätze gezielt für Aufgaben im öffentlichen Interesse zu widmen, kommt den Studierenden und der öffentlichen Gesundheitsversorgung gleichermaßen zugute. Damit das Angebot aber auch Wirkung entfalten kann, braucht es Anpassungen im derzeitigen System“, betont Landesrätin Martina Rüscher.
Im Rahmen des Universitätsgesetzes (§ 71c Abs. 5a) besteht die Möglichkeit, Medizin-Studienplätze gezielt für Aufgaben im öffentlichen Interesse zu reservieren. Im Studienjahr 2025/26 wurden im Zuge dessen wieder drei Studienplätze an der MedUni vom Land Vorarlberg reserviert. Die AnwärterInnen für die gewidmeten Studienplätze verpflichten sich dazu, nach Abschluss des Studiums und der anschließenden postpromotionellen Ausbildung mindestens fünf Jahre lang als ÄrztInnen im öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes zu arbeiten. Im Gegenzug erhalten die Studierenden attraktive Unterstützungleistungen (Ausbildungs- und Reisekostenzuschuss) vom Land Vorarlberg. „Diese Option ist grundsätzlich ein wichtiger Hebel, um engagierte Ärztinnen und Ärzte für den öffentlichen Gesundheitsdienst zu gewinnen“, hebt Landesrätin Rüscher hervor. Die aktuelle Praxis zeige jedoch, dass die bestehenden Systemvorgaben einer erfolgreichen Vergabe im Wege stehen.
Enges Vergabekorsett erschwert Besetzung
Die derzeitigen Kriterien im Aufnahmeverfahren zum Medizinstudium – insbesondere die geforderte Mindestleistung von mindestens 75 Prozent der angetretenen BewerberInnen beim MedAT – führen mitunter dazu, dass Interessierte nicht die Chance auf einen der gewidmeten Studienplätze haben. „Trotz nachweislichem Bedarf konnten die drei für Vorarlberg gewidmeten Plätze erneut nicht vergeben werden. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und entspricht nicht dem Ziel des Gesetzgebers“, führt Landesrätin Rüscher aus.
Für Verwunderung sorgt auch, dass von Seiten der Medizinischen Universität Innsbruck bislang keine klaren und nachvollziehbaren Angaben zu den jeweiligen Quoten im MedAT übermittelt werden konnten. „Transparenz ist eine Grundvoraussetzung für ein faires und funktionierendes Vergabesystem“, unterstreicht Rüscher.
Vorarlberg bringt konstruktive Vorschläge ein
Um eine praktikable und bedarfsgerechte Vergabe der gewidmeten Studienplätze zu ermöglichen, hält die Landesrätin eine Überprüfung der bestehenden Regelungen für dringend geboten. „Wir regen an, sowohl das Universitätsgesetz als auch die Leistungsvereinbarung zwischen der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung weiterzuentwickeln“, erklärt Rüscher. Vorarlberg sei sehr daran interessiert, diesen Prozess aktiv und konstruktiv mitzugestalten. „Die gewidmeten Studienplätze sind einer der vielen Hebel für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Vorarlberg. Wir möchten gemeinsam mit allen Beteiligten nachhaltige und praxistaugliche Lösungen finden“, betont die Landesrätin.
- Redaktion
- Monika Bertsch