Medieninformation Donnerstag, 05.09.2024, 11:44 LR Gantner: Zukunftsschritte für die heimische Landwirtschaft Wichtige Abstimmungen und Beschlussfassungen der LandesagrarreferentInnen
Oberösterreich (VLK) – Bei der Landesagrarreferenten-Konferenz (LARK) am Mittwoch (4. September) in Hinzenbach berieten die zuständigen Regierungsmitglieder der Bundesländer gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig über aktuelle Chancen und Herausforderungen der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft. Es wurden zentrale Themen wie Änderungen des österreichischen GAP-Strategieplanes und des EU-Fischereifonds sowie die Umstzung der EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur besprochen und zukunftsweisende Beschlüsse gefasst.
Österreichischer GAP-Strategieplan – Genehmigung wichtiger Änderungen
Der zweite Antrag zur Änderung des GAP-Strategieplans (GSP) 2023-2027 wurde am 5. August von der Europäischen Kommission genehmigt. Die Anpassungen betreffen die Attraktivierung des Agrarumweltprogramms ÖPUL, die Stärkung der biologischen Bewirtschaftung und den Klimaschutz. Ab 2025 gibt es z.B. Zuschläge für Kreislaufwirtschaft bei Bio-Betrieben. Zudem wird die Bürokratie durch Vereinfachungen reduziert, und es stehen 360 Mio. Euro für Umwelt, Tierwohl und Berglandwirtschaft zur Verfügung. Vorarlberg erhält rund 14 Mio. Euro, die Abgeltungen im Agrarumweltprogramm sowie für das Berggebiet steigen um bis zu 14 Prozent.
„Mit diesem breiten Maßnahmenpaket finden wir die richtigen Antworten auf die Herausforderungen mit denen unsere Bäuerinnen und Bauern aktuell kämpfen und honorieren ihre Leistungen. Die Mehrleistungen unserer Bäuerinnen und Bauern brauchen eine faire Abgeltung bei gleichzeitig weniger Bürokratie. Jeder Euro, den wir in die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern investieren, ist eine Investition in die Versorgungssicherheit Vorarlbergs. Damit stärken wir auch vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche und sichern Arbeitsplätze in Vorarlberg“, betonte Landesrat Gantner.
EU-Fischereifond – geplante Programmänderung
Durch den Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) 2021–2027 wird die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenfischerei und Fischverarbeitung gestärkt. Die Programmänderung fokussiert auf eine Budgetaufstockung, mit einem Großteil der zusätzlichen 5 Mio. Euro für Investitionen in Aquakultur und Fischverarbeitung.
„Diese nationale Aufstockung aus Bundes- und Landesmitteln zur Förderung der Binnenfischerei sowie von Fischzucht- und Fischverarbeitungsbetrieben sind in Kombination mit den landesspezifischen Maßnahmen für die Fischerei in Vorarlberg ein wichtiges positives Signal für die heimische Fischereiwirtschaft, so Landesrat Gantner.
Abstimmungen zur EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur
Trotz einheitlicher Ablehnung der österreichischen Bundesländer wurde die EU-Verordnung infolge der Zustimmung der österreichischen Umweltministerin zur Wiederherstellung der Natur am 18. August in Kraft gesetzt. Die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft ist hauptbetroffen und leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Laut Landwirtschaftsminister Totschnig und den Bundesländern müssen praxisnahe Lösungen entwickelt werden, die die Rechte der Eigentümer wahren und bewährte Instrumente wie das ÖPUL einbeziehen.
„Nur wenn die Betroffenen selbst die Umsetzung dieser umstrittenen Verordnung in die Hand nehmen, kann Naturschutz gelingen, ohne die Versorgungssicherheit oder den Wirtschaftsstandort zu gefährden“, so Gantner.
- Redaktion
- Gerhard Wirth