Medieninformation Dienstag, 11.11.2025, 12:48 LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026 Landesregierung präsentiert Voranschlag fürs kommende Jahr
„2026 muss das Jahr werden, in dem wir die konjunkturelle Talsohle hinter uns lassen. Mit mutigen Investitionen und verantwortungsvoller Budgetpolitik wird das Land Vorarlberg alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen“, geben Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Christof Bitschi die Ausrichtung für das kommende Jahr vor. Vor allem gehe es darum, den eingeschlagenen Weg einer nachhaltigen Budgetpolitik weiterzugehen und gleichzeitig am Aufschwung zu arbeiten. Ein ambitioniertes Vorhaben, vor allem wenn man die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage und die angespannte Arbeitsmarktsituation bedenkt. Insgesamt sieht der Voranschlag Auszahlungen in Höhe von 2.840.973.900 Euro vor. Dazu wird ein Darlehen in Höhe von 200 Millionen aufgenommen, durch laufende Einsparungen soll die Neuverschuldung aber unter 200 Millionen Euro gedrückt werden. Im Zentrum stehen Investitionen in den sozialen Zusammenhalt, Bildung und Betreuung sowie Infrastruktur.
Die vergangenen Krisenjahre zeigen in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen noch ihre Auswirkungen, beispielsweise belastet die anhaltende Rezession weiterhin den Arbeitsmarkt. Diese Rahmenbedingungen machen es umso nötiger, den Blick klar nach vorne zu richten und Antworten zu geben. Für 2026 steht daher im Zentrum, die sich vorsichtig ankündigenden Aufschwungstendenzen aufzugreifen und zu unterstützen. „Am Weg raus aus der Rezession kann es nur um zwei Dinge gehen: Erstens um den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Ressourcen und zweitens darum, mit gezielten Investitionen Signale an die Wirtschaft zu senden. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es essentiell, Investitionsimpulse zu setzen, die Arbeitsplätze schaffen und den Standort Vorarlberg stärken“, so Landeshauptmann Markus Wallner. Insgesamt sind im Landesvoranschlag 2026 Investitionen in das Landesvermögen in Höhe von 123,6 Millionen Euro vorgesehen. Das ist eine erneute Steigerung um 7,0 Prozent, nachdem bereits im Jahr 2025 ein Rekord aufgestellt wurde.
Wirtschaftlicher Aufschwung und sozialer Ausgleich
In die Bereiche Bildung, Soziales und Gesundheit sowie Wohnbauförderung fließen rund 70 Prozent der gesamten Budgetmittel. Vorarlberg bleibt weiterhin ein Land der Sozialen Wärme und des Zusammenhalts. „Die Lebensumstände der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind vielschichtig. Viele externe Faktoren beeinflussen das Leben – auch weiterhin reagieren wir sozial gerecht und unterstützen dort, wo es gebraucht wird. Gleichzeitig arbeiten wir an nachhaltigen Strukturen für die Soziallandschaft der Zukunft“, so Wallner und Bitschi.
Besonderes Augenmerk legt die Landesregierung auf den gesamten Bildungsbereich von der Elementarpädagogik bis zur Wissenschaft. Rund 133 Millionen Euro gehen in die Bereiche Schule, Wissenschaft und Forschung, 153 Millionen Euro in die vorschulische Bildung und Betreuung.
Nachhaltiger Budgetplan für Vorarlberg
Neben wichtigen Investitionen in den wirtschaftlichen Aufschwung und für den sozialen Zusammenhalt kommt es aber auch zu notwendigen Einsparungen. Denn an ihrem nachhaltigen Budgetplan mit dem Ziel, wieder ausgeglichen zu haushalten, hält die Regierung fest. Dies soll durch Strukturreformen in allen Ressorts, Leistungs- und Aufgabenkritik sowie eine strenge Haushaltsdisziplin erreicht werden. „Wir stehen vor der Aufgabe, Finanzen und Personal effizient einzusetzen und Planungssicherheit zu gewährleisten. Und auch die Dynamik gesellschaftlicher Veränderungen, technologische Innovationen und wirtschaftliche Entwicklungen erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Landesverwaltung. Das gehen wir mit einem klaren Plan und großer Zielstrebigkeit an“, so Landeshauptmann Wallner. Die Regierung hat bereits beschlossen, dafür ein externes Beratungsunternehmen einzubeziehen.
„Ein solides finanzielles Fundament ist die Grundlage für Stabilität und soziale Gerechtigkeit. Durch das Budget 2026 wollen wir die Chancen für den Aufschwung nutzen. Mit dem vorliegenden Voranschlag setzen wir ein starkes Zeichen für ein starkes, nachhaltiges und lebenswertes Vorarlberg. Diese Landesregierung übernimmt zusammen Verantwortung und trifft mutige Entscheidungen mit Weitblick. Das spiegelt sich auch im Budget 2026 wider“, so Wallner und Bitschi.
Informationen zum Landesvoranschlag 2026
Im von der Vorarlberger Landesregierung einstimmig beschlossenen und dem Landtag zur Beschlussfassung übermittelten Budgetentwurf 2026 stehen (inkl. Aufnahme eines Darlehens i.H.v. 200 Mio. Euro) Einzahlungen in Höhe von 2.826.534.800 Euro, Auszahlungen in Höhe von 2.840.973.900 Euro gegenüber. Durch strikte Budgetdisziplin soll die Neuverschuldung auf unter 200 Millionen Euro gedrückt werden.
Schwerpunkte sind erneut die Bereiche Bildung, Soziales und Gesundheit sowie Wohnbauförderung. Auf diese Gruppen entfallen zusammen rund 70 Prozent der Mittel.
Grafik 1 (siehe Pressebilder unterhalb)
Schlechte Wirtschaftslage trübt Ertragsanteilssituation
Bei den Ertragsanteile ist – insbesondere in Anbetracht der hohen Inflation der letzten Jahre – im kommenden Jahr ein nur leichter Anstieg zu erwarten. Der Landesvoranschlag 2026 sieht eine Summe von knapp über einer Milliarde Euro vor, das sind im Vergleich zum laufenden Budget +4,0 Prozent. Ausschlaggebend für die Steigerung sind bei weiterhin schwachen Konjunkturaussichten in erster Linie Mittel, die durch das Aussetzen des letzten Drittels der Inflationsanpassung oder die Einführung Tabaksteuer auf alternative Erzeugnisse hereinkommen.
Grafik 2 (siehe Pressebilder unterhalb)
Mittel für wichtige Investitionen
Insgesamt sind im Landesvoranschlag 2026 Investitionen in das Landesvermögen in Höhe von 123,6 Millionen Euro vorgesehen. Das ist eine erneute Steigerung um 7,0 Prozent, nachdem bereits im Jahr 2025 ein Rekord aufgestellt wurde. Damit unterstreicht das Land Vorarlberg – auch im Zusammenspiel mit Einsparungsmaßnahmen – einmal mehr seine Entschlossenheit, wichtige Infrastrukturprojekte zu finanzieren und wirtschaftliche Impulse zu setzen.
Der Schuldenstand des Landes steigt um 200 Millionen Euro auf 849,9 Millionen Euro. Die Krisen der letzten Jahre und deren Folgen belasten die öffentlichen Budgets nach wie vor. Das Land investiert kräftig, um den zarten wirtschaftlichen Aufschwung, der 2026 zu erwarten ist, zu unterstützen.
Grafik 3 (siehe Pressebilder unterhalb)
Zukunftsperspektiven durch beste Bildung
Die Bildung bleibt ein zentraler Schwerpunkt des Landes Vorarlberg, da sie die wesentliche Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der Region bildet – sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Mehr Bildung bedeutet für die Menschen mehr berufliche und private Chancen und trägt so zu Lebensqualität, Wohlbefinden und Gesundheit bei.
Das Land Vorarlberg hat die Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen als Kern seiner Markenphilosophie verankert und investiert daher gezielt in die Förderung der individuellen Begabungen und Interessen junger Menschen über ihre gesamte Bildungszeit hinweg. Eine Herausforderung bleibt weiterhin die Personalsituation an den Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen. Hier setzt das Land Vorarlberg gemeinsam mit Partnern wirksame Maßnahmen.
Ausbau der Kinderbildung und -betreuung
Das Land Vorarlberg legt weiterhin einen Fokus auf die Elementarpädagogik und erhöht dafür das Budget kontinuierlich. Die Zahlen spiegeln die hohe Bedeutung der frühkindlichen Bildung und Betreuung wider, da sie entscheidend für die Entwicklung von Kindern ist und eine solide Basis für deren Lebens- und Bildungsweg legt. Die Mittel fließen vor allem in den Erhalt, den Ausbau und die Leistbarkeit der Bildungs- und Betreuungsplätze, die Sprachförderung, die Qualifizierung und Fortbildung des pädagogischen Personals sowie in die Schaffung moderner Lern- und Spielräume. Damit setzt das Land ein klares Zeichen für die Förderung der jüngsten Generationen. Für das letzte Jahr waren 150,2 Millionen Euro veranschlagt, der Budgetentwurf 2026 sieht mit 153 Millionen Euro (inkl. Zukunftsfondsmittel) (+1,9 Prozent) einen weiteren Investitionsschub vor.
Aus dem Zukunftsfonds werden gezielt Projekte zur Qualitätsverbesserung und zur Innovation im Elementarpädagogikbereich in den Vorarlberger Gemeinden gefördert. Diese zusätzlichen finanziellen Ressourcen ermöglichen es, moderne Einrichtungen zu schaffen und deren Betrieb sicherzustellen.
Grafik 4 (siehe Pressebilder unterhalb)
Der Versorgungsauftrag in der Elementarpädagogik stellt sicher, dass alle Kinder in Vorarlberg Zugang zu hochwertigen Bildungs- und Betreuungsangeboten haben. Ziel ist es, flächendeckend ausreichend Plätze anzubieten, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden und den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Seit Herbst 2023 wurden in Vorarlberg über 100 neue Kinderbildungs- und –betreuungsgruppen eröffnet. Dieser Trend setzt sich fort, für 2026 sind bereits über 30 neue Kleinkind- und Kindergartengruppen in Planung. Darüber hinaus ist seit 1. Jänner 2024 der Besuch von elementarpädagogischen Einrichtungen für Familien mit geringem Einkommen (erste Stufe der sozialen Staffelung der Betreuungstarife) im Umfang von bis zu 25 Stunden pro Woche kostenlos. Die Leistbarkeit der Bildung und Betreuung von Kindern wird weiter stark unterstützt.
Mehr Mittel für Schulen und Forschung
Der Bereich Bildung, Forschung und Wissenschaft wird weiter forciert und ist im Landesbudget 2026 mit insgesamt fast 133 Millionen Euro dotiert. Davon entfallen 83,9 Millionen Euro auf den Bereich Bildung und 49,0 Millionen Euro auf Forschung und Wissenschaft.
Ausgaben für das Lehrpersonal
Der Landesanteil zu den Personalkosten für Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer beträgt 15,7 Millionen Euro. Zusätzlich zum Lehrer-Personalaufwand hat das Land mehr als 12,4 Millionen Euro als Beitrag an die Schulische Assistenz und Freizeitbetreuung GmbH budgetiert.
Schwerpunkte im Schuljahr 2025/2026
Im Schuljahr 2025/2026 stehen die Sprach- und Leseförderung, Digitalisierung & KI, Sicherheit an Schulen sowie Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrpersonal im Fokus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der sprachlichen Bildung: Unter anderem wird zusätzliches Personal für Sprachförderung in Schulen bereitgestellt, das pädagogische Personal wird mit praxisnahen Fort- und Weiterbildungsangeboten speziell geschult und die Eltern werden aktiv eingebunden. Zudem wird der Ausbau der Schulsozialarbeit als wichtige Entlastung für die Schulen konsequent vorangetrieben. Im Bereich Kinderschutz, Gewalt- und Mobbingprävention rückt die Sensibilisierung und professionelle Unterstützung verstärkt in den Mittelpunkt. Das erfolgreich eingeführte Bildungsmonitoring wird 2025/26 fortgeführt.
Ganztagsangebote im Land fördern
An 177 Pflichtschulen gibt es im Schuljahr 2025/26 eine ganztägige Schulform (Nachmittagsbetreuung oder verschränkte Ganztagesklasse) für insgesamt 14.952 Schülerinnen und Schüler. Bei einer Gesamtzahl von 33.553 Schülerinnen und Schülern ergibt sich daraus eine Steigerung der Betreuungsquote auf 45 Prozent. Die Förderung der Schülerbetreuung und der Schülerheime wird vom Land 2026 auf 10,6 Millionen Euro erhöht (2025 waren es über neun Millionen Euro).
In die Qualität der Berufsschulen investieren
Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell und Aushängeschild des Bildungsstandorts Vorarlberg, geprägt durch motivierte Lehrlinge, engagierte Lehrbetriebe und gut ausgestattete Berufsschulen. Im Landeshaushalt 2026 sind zur Sicherstellung der hohen Qualität der Berufsschulen 17 Millionen Euro (ohne Lehrpersonalaufwand) vorgesehen.
Fachhochschule – Forschungszentrum und Fachkräfteschmiede
Die Aufwendungen des Landes für die Fachhochschule Vorarlberg (FHV) sind im Voranschlag 2026 mit 17,8 Millionen Euro dotiert. Damit wird die Bedeutung der Fachhochschule Vorarlberg (FHV) sowohl für den Bildungs- als auch für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg anerkannt.
In den letzten Jahren wurden sowohl das Studienangebot als auch die Anzahl der Studienplätze an der FHV stetig erweitert. Die weiterhin hohe Nachfrage und die Tatsache, dass es nach wie vor mehr Bewerbungen als Studienplätze gibt, unterstreichen den hervorragenden Ruf der FHV weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus. Im aktuellen Studienjahr sind insgesamt 1.759 Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben.
Talenteförderung in der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik
Als Nachfolgerin des Vorarlberger Landeskonservatoriums werden der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik (Stella) für 2026 9,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit Beginn des Wintersemesters 2025/26 sind 258 Studierende in den pädagogischen und künstlerischen Bachelor- und Masterstudiengängen sowie dem Pre-College eingeschrieben.
Besondere Schwerpunkte der Stella sind die Ausbildung von künftigen Musikschullehrerinnen und Musikschullehrern für das Vorarlberger Musikschulwesen und die Talenteförderung im Pre-College, in Kooperation mit dem Musikgymnasium des Gymnasium Schillerstraße. Für das Pre-College+ werden im Rahmen der Vision „2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“ im Jahr 2026 0,32 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Größere Beiträge für die Vorarlberger Musikschulen
Das Land Vorarlberg fördert das Musikschulwesen mit dem Ziel, eine musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zu sozial verträglichen Tarifen zu ermöglichen. Für die Vorarlberger Musikschulen ist 2026 ein Beitrag von 15,2 Millionen Euro vorgesehen. Das entspricht einer Erhöhung von 0,6 Millionen Euro gegenüber dem Voranschlag 2025. Darin enthalten ist der Zuschuss des Landes zu den Personalkosten der Musikschulen, der mit 14,4 Millionen Euro dotiert ist.
Vorarlberg bietet eine der attraktivsten Wohnbauförderungen
Die Wohnbauförderung (inkl. Wohnbeihilfe) ist für das Budgetjahr 2026 mit 180,8 Millionen Euro veranschlagt. Weiterhin stehen hohe Bau- und Wohnkosten einem großen Bedarf an günstigem bzw. leistbarem Wohnraum gegenüber. Ziel bleibt es, den Herausforderungen am Wohnungsmarkt wirksam zu begegnen. Um weiterhin bauliche Qualität und ökologische Standards zu wahren, gute Beratungsangebote beizubehalten und soziale Komponenten berücksichtigen zu können, wird an den bewährten Förderungsmodellen festgehalten. Mit der im Juli 2025 überarbeiteten Wohnbauförderungsrichtlinie hat das Land Vorarlberg immer noch eine der attraktivsten Wohnbauförderungen, die im Vergleich zum Marktniveau deutlich günstigere Konditionen bietet.
Rund 98 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger leben in einer Gemeinde, in der gemeinnütziges Wohnen angeboten wird. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren bei den Gemeinden 6.126 Anträge auf eine gemeinnützige Miet- bzw. Kaufanwartschaftswohnung oder „betreutes Wohnen“ vorgemerkt. Diese Zahlen belegen die Bedeutung des gemeinnützigen Wohnbaus als eine wichtige Säule neben dem privaten freifinanzierten oder auch geförderten Wohnbau zur bedarfsgerechten Versorgung mit Wohnraum. Im Landeshaushalt 2026 sind dafür 52,5 Millionen Euro veranschlagt. Zu den Schwerpunkten zählen weiterhin das Sonderwohnbauprogramm „WOHNEN550®“, die Sanierungsoffensive sowie Nachverdichtung und das Mietkauf-Modell.
Grafik 5 (siehe Pressebilder unterhalb)
Wohnbeihilfe bleibt auf hohem Niveau
Die Wohnbeihilfe ist und bleibt ein wirksames Instrument, um Haushalte zu unterstützen, die die finanzielle Belastung durch die Miete oder für die Wohnraumschaffung bzw. Sanierung aus eigener Kraft nicht tragen können. 2026 sind für die Wohnbeihilfe wieder 40 Millionen Euro budgetiert.
Grafik 6 (siehe Pressebilder unterhalb)
Fokus auf Familien und sozialen Zusammenhalt
Der Bereich Soziales und Familie ist im Jahr 2026 mit 309,8 Millionen Euro dotiert und gehört damit wieder zu den gewichtigsten Schwerpunkten im Vorarlberger Landeshaushalt. Der mit Abstand größte Anteil am Sozialbudget entfällt wieder auf den Beitrag des Landes zum Sozialfonds. Von den Gesamtausgaben im Sozialfonds in Höhe von 551,7 Millionen Euro beträgt der Landesanteil 229,1 Millionen Euro, weitere 152,7 Millionen Euro steuern die Gemeinden bei. Der restliche Betrag wird durch sonstige Einnahmen gedeckt. Somit steigt die Dotierung des Fonds gegenüber dem laufenden Jahr um 2,9 Prozent.
Grafik 7 (siehe Pressebilder unterhalb)
Die Krisen der letzten Jahre haben die öffentliche Hand in eine angespannte finanzielle Situation gebracht. Das trifft auch den Sozialbereich. Daher braucht es strukturelle Anpassungen, um die vorhandenen Mittel bestmöglich und effizient einzusetzen und dabei sicherzustellen, dass essenzielle versorgungswichtige Angebote für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Unterstützung in Vorarlberg erhalten bleiben.
Der Finanzierungsbedarf für den Vorarlberger Sozialfonds, aus dem das Land und die Gemeinden Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, Sozialhilfe, Pflege und Betreuung sowie Chancengleichheit finanzieren, nahm in den letzten Jahren laufend zu. Angesichts der hohen Ausgabensteigerungen bei stagnierenden bzw. rückläufigen Einnahmen in den letzten Jahren sind Maßnahmen erforderlich, um den Sozialfonds auf dem aktuellen hohen Ausgabenniveau zu stabilisieren und einer weiteren ungebremsten Steigerung entgegenzuwirken. Dabei ist zusätzlich zum Einsatz der finanziellen Ressourcen auch die Frage des künftigen Fachkräftebedarfs zu klären. Denn alleine durch die demographische Entwicklung steigt die Zahl an betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen. Ziel ist eine zukunftsfitte Neuausrichtung des Sozialfonds, um damit auch weiterhin ein stabiles soziales Netz für die Vorarlberger Bevölkerung sicherzustellen.
Leistungsfähige Pflege- und Betreuungsangebote
Die Ausgaben im Sozialfonds für die Pflege und Betreuung bleiben vor allem auch durch die Personalkostenindexierungen der letzten Jahre auf einem hohen Niveau und belaufen sich im Jahr 2026 auf 246,1 Millionen Euro. Bei Einnahmen in der Höhe von 132,7 Millionen Euro ergibt sich eine Nettofinanzierung von rund 113,4 Millionen Euro.
In Pflege und Betreuung folgt Vorarlberg weiter dem Leitsatz „digital vor ambulant vor stationär“, damit älteren Menschen ihr Wunsch erfüllt werden kann, den Lebensabend so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Dafür braucht es gut aufgestellte mobile Pflege- und Betreuungsangebote sowie eine wirksame Entlastung für pflegende Angehörige. Gleichzeitig sollen auch digitale Angebote künftig weiter gestärkt werden, um Abläufe zu erleichtern und die Versorgung noch besser zu vernetzen.
Neben der mobilen Pflege und Betreuung muss auch die stationäre Langzeitpflege (Senioren- und Pflegeheime) abgesichert bleiben. Auch hier ist der Kostendruck in den letzten Jahren deutlich gestiegen, vor allem aufgrund von Teuerung und hohen Lohnabschlüsse, neuer Anforderungen durch Personalmangel sowie innovativer Entwicklungen. Mit einem neuen Pflegetarif wird nun mehr Finanzierungssicherheit geschaffen und zugleich die Qualität in der Pflege und Betreuung in Zukunft weiter gestärkt, um auch die demografischen Entwicklungen der kommenden Jahre bewältigen zu können. Die Tarifreform soll ab 1. Jänner 2026 eine größtmögliche Absicherung der Kostenstrukturen gewähren, genormte kostenrelevante Aufwendungen beinhalten und das neue Gehaltssystem der Betreuungs- und Pflegeberufe abbilden, welches mit 1. Juli 2025 in Kraft getreten ist. Damit einhergehend wird auch die bisherige Personalvorgabe in der Tages- und Nachtpräsenz verbindlich umgesetzt.
Inklusion und Teilhabe weiter stärken
Für den Bereich Chancengleichheit ist im Voranschlag des Sozialfonds 2026 eine Nettofinanzierung von 137,7 Millionen Euro veranschlagt. Damit werden zahlreiche Leistungen und Angebote zur Förderung der Inklusion und Teilhabe finanziert. Ziel ist es, allen Menschen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder Beeinträchtigung – gleichwertige Chancen auf gesellschaftliche, berufliche und persönliche Teilhabe zu ermöglichen.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Sicherung stabiler Betreuungssituationen für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien. Dazu gehören Maßnahmen zur Entlastung von Angehörigen sowie zur Weiterentwicklung der Assistenz- und Unterstützungsangebote. Der Ausbau der Mobilen Familienentlastung ergänzt dieses Ziel, indem Familien mit betreuungs- oder pflegebedürftigen Kindern und Angehörigen gezielt unterstützt werden.
Verlässliche Unterstützung in schwierigen Zeiten
Im Voranschlag des Sozialfonds 2026 sind für den Bereich Existenzsicherung Nettoausgaben in der Höhe von 69,4 Millionen Euro vorgesehen. Diese Mittel sichern zentrale Leistungen wie die Sozialhilfe, Maßnahmen im Bereich der Grundversorgung und der Familien- und Sozialberatung.
Die Sozialhilfe gewährleistet eine grundlegende Absicherung des Lebensunterhalts und unterstützt Menschen in akuten Notlagen. Mit der finanziellen Unterstützung für ein leistbares Mittagessen in elementarpädagogischen Einrichtungen und Schulen werden gezielt Kinder aus armutsgefährdeten Familien unterstützt. Im Bereich der Unterbringung von AsylwerberInnen und Flüchtlingen wird auf bedarfsgerechte und integrationsfördernde Lösungen gesetzt.
Kinder schützen – Familien stärken
Der Bereich Kinder- und Jugendhilfe ist im Landesvoranschlag 2026 mit einer Nettofinanzierung von 67,9 Millionen Euro dotiert. Diese Mittel fließen in den Schutz, die Förderung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Unterstützung von Familien in belastenden Lebenssituationen.
Schwerpunkte sind die Stärkung der präventiven und aufsuchenden Angebote, der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit, der Ausbau und die Stärkung der Unterstützung von Pflege- und Adoptivfamilien, die Qualitätssicherung in den stationären Einrichtungen sowie die Weiterentwicklung des Kinderschutzes.
Umfassende Förderung unserer Familien
Die Mittel für Familienförderung bzw. familienpolitische Maßnahmen (ohne Kinder- und Schülerbetreuung) bleiben weiterhin hoch und inkludieren das Schlüsselprojekt „Chancenreichstes Land für Kinder“ der Marke Vorarlberg.
Im Voranschlag 2026 sind für die familienpolitischen Maßnahmen insgesamt fast 14 Millionen Euro veranschlagt. Diese Gesamtsumme beinhaltet unter anderem:
• das Schlüsselprojekt „Chancenreichstes Land für Kinder“ mit über 6,8 Millionen Euro
• den Familienzuschuss des Landes in Höhe von 3,8 Millionen Euro und
• Die allgemeine Familienförderung mit über 2 Millionen Euro.
Grafik 8 (siehe Pressebilder unterhalb)
Entwicklungszusammenarbeit wird fortgesetzt
Als sichere und wohlhabende Region in Europa steht das Land Vorarlberg in der Verantwortung und engagiert sich über die Grenzen Vorarlbergs hinaus. Wir wollen einen sichtbaren Beitrag leisten, um die Lebensverhältnisse und Zukunftschancen in unseren Partnerregionen zu verbessern. Wir unterstützen daher insbesondere eine breite Basis von Vorarlberger Initiativen und Projekten, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren. Damit können Chancen geschaffen und die Zukunft (mit)entwickelt werden. Österreich hat die globalen Ziele der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung mitbeschlossen. Die 17 Ziele schaffen eine Basis, die Lebensperspektiven für Menschen in allen Ländern weltweit zu verbessern. In der Umsetzung ist jedes Land – so auch Vorarlberg – gefordert, hier seinen Beitrag zu leisten. 2026 stehen für die Entwicklungszusammenarbeit (Projekte in Ländern des Globalen Südens und entwicklungspolitische Projekte in Österreich) 620.000 Euro und für die humanitäre Hilfe 60.000 Euro zur Verfügung.
Investitionen in die Infrastruktur
Eine gute ausgebaute und funktionierende bauliche Infrastruktur ist wesentlich für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg. Durch Investitionen in diesem Bereich werden wichtige, spürbare konjunkturelle Impulse ausgelöst.
Der Landesstraßenbau ist im Voranschlagsentwurf 2026 des Landes Vorarlberg mit insgesamt 118,9 Millionen Euro dotiert (ohne Personalkosten). 21,6 Millionen Euro entfallen auf den Betrieb und die Instandhaltung des Landesstraßennetzes. In die Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen der Landesstraßenanlagen (inkl. Projektierung und Kauf von Grundstücken) sowie in Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit werden 89,4 Millionen Euro investiert. Beim Großprojekt Stadttunnel Feldkirch soll im 1. Quartal 2026 der Tunnelanschlag (Start Vortrieb Haupttunnel) stattfinden, für dieses Projekt werden 48 Millionen Euro bereitgestellt.
Grafik 9 (siehe Pressebilder unterhalb)
Für den Landeshochbau stehen 2026 in Summe 75,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon entfallen 49,7 Millionen Euro auf die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft. Die größten Posten sind der Bau der Erwachsenen- sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie am LKH Rankweil (21 Millionen Euro) sowie die Bauetappen am LKH Feldkirch (Neubau Endoskopie, Sanierung ICU West; zusammen 6,6 Millionen Euro) und am LKH Bludenz (700.000 Euro). Für Hochbauprojekte an Landesgebäuden und Bildungsstätten sind 25,8 Millionen Euro veranschlagt, davon 11 Millionen Euro für Neubau und Sanierung der Landesberufsschule Bregenz Bauetappe 1, 2,5 Millionen Euro für den Neu-, Um- und Zubau an der Fachhochschule in Dornbirn und 2,4 Millionen Euro für die Sanierung der Flachdächer und Fassade des Landhauses des Landhauses in Bregenz.
Auch der Bereich Radverkehr wird weiter sinnvoll gestärkt und unterstützt. Im Landesvoranschlag 2026 sind in Summe rund 1,7 Millionen Euro für die Förderung des Ausbaus der Radinfrastruktur der Gemeinden veranschlagt. Damit werden unter anderem die Fertigstellung des neuen Radweges in der Kapfstraße in Feldkirch sowie die Fertigstellung der Radverbindung Heufurtweg – Kaltenbrunnenstraße in Lauterach gefördert. Auch zwischen Egg und Andelsbuch soll die Radverbindung mit Unterstützung des Landes aufgewertet werden. Im eigenen Wirkungsbereich des Landes wird ebenfalls in den Radverkehr investiert. Für 2026 sind Projekte wie beispielsweise der Neubau der Radverbindung zwischen Schnepfau und Au in Aussicht. Im Bereich der bewusstseinsbildenden Maßnahmen wird die Initiative „Vorarlberg radelt“ 2026 wieder umgesetzt.
Öffentlicher Verkehr
Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs wird weiter vorangetrieben. Die Ausgaben dafür wurden in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert und bleiben auch 2026 auf einem hohen Niveau. Im Landesbudget sind für den ÖPNV rund 52 Millionen Euro vorgesehen. Davon entfällt rund die Hälfte, nämlich 25,2 Millionen Euro, auf den Schienenverkehr. 16,7 Millionen Euro sind Beiträge an Gemeinden und Gemeindeverbände für kommunale und regionale Nahverkehrsvorhaben. Mit knapp 4,3 Millionen Euro wird der Verkehrsverbund Vorarlberg unterstützt.
Grafik 10 (siehe Pressebilder unterhalb)
Umwelt und Klimaschutz
Die Vorarlberger Landesregierung ist sich der Klimaveränderung bewusst und setzt Maßnahmen zur Bewältigung, die sowohl von der Bevölkerung als auch den Betrieben vertrauensvoll mitgetragen werden können und diese nicht überfordern. Im Landesvoranschlag 2026 sind für den Bereich Klima, Umwelt und Energie 147,4 Millionen Euro veranschlagt. Insbesondere durch das Auslaufenlassen von Förderungen (z.B. des Landesstromkostenzuschusses, der 2025 mit rund 4 Mio. Euro dotiert war) können in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr rund 11 Millionen Euro eingespart werden.
Das Land Vorarlberg setzt seine vielfältigen Bemühungen zur Förderung klimaschonender und energiepolitischer Impulse fort, v.a. durch hohe Aufwendungen für die Wohnhaussanierung, für den öffentlichen Verkehr und für Maßnahmen, mit denen der Umstieg auf erneuerbare Energien vorangetrieben wird. Insgesamt sind für den Klimaschutz und energiepolitische Maßnahmen 100,8 Millionen Euro veranschlagt.
Die Sanierung und Modernisierung bestehender Gebäude in Vorarlberg spielt eine zentrale Rolle für die Energieautonomie. Dies soll durch Zuschüsse für den Heizungstausch unterstützt werden. Bei neuen Gebäuden sollen künftig nur mehr erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen. Bis 2030 soll jeder Ballungsraum über eine Fernwärmeversorgung verfügen, wobei auf regionale Biomasse und auch auf alternative Energiequellen wie Abwärme und Geothermie gesetzt wird. Die Dekarbonisierung des Energieverbrauchs, der Raumwärme und der Industrie soll weiter fortgeführt werden. Elektromobilität und der Ausbau von Photovoltaik auf versiegelten Flächen werden weiter gefördert. Auch Beratungsangebote für Unternehmen und Private und die Unterstützung von e5-Gemeinden werden konsequent fortgesetzt.
Die vielfältigen Maßnahmen zur Erhaltung der Kulturlandschaft in den Bereichen Forst- und Landwirtschaft sowie Wasserwirtschaft schlagen sich im Voranschlag mit 18,3 Millionen Euro zu Buche. Auf Gewässer- und Luftreinhaltung sowie Abfallbeseitigung entfallen 6,4 Millionen Euro. Für den Betrieb des Vorarlberger Instituts für Umwelt und Lebensmittelsicherheit sind 11,5 Millionen Euro budgetiert.
Die Landesregierung setzt sich weiterhin für den Naturschutz ein. Im Landesvoranschlag sind für den Naturschutzfonds 2,2 Millionen Euro reserviert: für die Tätigkeiten der Naturschutzanwaltschaft, die Betreuung der Schutzgebiete sowie für Bildungsinitiativen und Projekte im Bereich Naturschutz. Das Projekt „LIFE AMooRe“ für den Erhalt der bestehenden Moorflächen wird mit 1,4 Millionen Euro veranschlagt.
Beschäftigung fördern in schwierigen Zeiten
Angesichts der schwächelnden Konjunktur verlangen die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und auf die Förderung der Jugendbeschäftigung weiterhin besonderes Augenmerk. Daher ist klar, dass bei den Investitionen für beschäftigungs- und bildungspolitische Maßnahmen das hohe Niveau gehalten werden muss. Im Landesvoranschlag 2026 sind dafür 12,8 Millionen Euro vorgesehen, in etwa gleich viel wie im laufenden Haushalt.
Grafik 11 (siehe Pressebilder unterhalb)
Der wirtschaftspolitische Schwerpunkt wird 2026 darauf liegen, dem Standort zum Aufschwung zu verhelfen. Insbesondere Investitionen des Landes sollen entsprechende Impulse setzen. Darüber hinaus: Gute Rahmenbedingungen sind kein Selbstzweck, sondern die Basis dafür, dass die Wirtschaft in Vorarlberg erfolgreich bleiben kann und eine Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen. Mit Schwerpunkten bei Forschung und Innovation, bei schnellen und verlässlichen Verfahren, in einer vorausschauenden Boden- und Raumordnung sowie bei Qualifizierung und Gründungen werden die Kräfte dort gebündelt, wo sie den größten Hebel entfalten. Im Förderwesen fokussieren wir uns auf jene Bereiche, welche Impulse in den Regionen auslösen oder für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Unternehmen wichtig sind. Auch in Bereichen wie der Nahversorger- und Jungunternehmerförderungbleiben wird weiterhin investiert.
Transfers an die Gemeinden höher denn je
Die Transferleistungen an die Vorarlberger Gemeinden erreichen mit 345,8 Millionen Euro für das Jahr 2026 einen neuen Höchststand. Dies entspricht einer Steigerung von rund 3,8 Prozent gegenüber dem Voranschlag für das Jahr 2025. Diese beträchtliche Summe zur Stärkung der kommunalen Finanzkraft setzt sich vor allem aus 204,8 Millionen Euro an Gemeindeförderungen zusammen, die direkt aus Landesmitteln stammen – das sind fast 10 Millionen mehr als im Vorjahr veranschlagt. Hinzu kommen weitere 94,6 Millionen Euro in Form von Bedarfszuweisungen an die Gemeinden. Insgesamt ergibt sich daraus ein Betrag von über 299 Millionen Euro. Diese Zahl verdeutlicht die enge Partnerschaft zwischen dem Land und den 96 Vorarlberger Gemeinden.
Mit ihren Investitionen tragen die Gemeinden entscheidend zur Qualität von Kinderbetreuung, Bildung, Gesundheit und sozialer Wohlfahrt im Land bei. Da diese Aufgaben für die zukünftige Entwicklung Vorarlbergs von zentraler Bedeutung sind, arbeiten Land und Gemeinden eng zusammen, um die Finanzierung wichtiger Projekte gemeinsam sicherzustellen.
Auch 2026 liegen die Schwerpunkte der Transferleistungen bei den Zuschüssen des Landes an die Gemeinden für die Errichtung und den Personalaufwand von Kindergärten, Kinder- und SchülerInnenbetreuungseinrichtungen, den Beiträgen gemäß Spitalsbeitragsgesetz sowie der Unterstützung regionaler und kommunaler Nahverkehrsvorhaben. Darüber hinaus werden Musikschulen, Feuerwehren sowie Sport- und Kulturstätten in den Gemeinden vom Land mitfinanziert.
Grafik 12 (siehe Pressebilder unterhalb)
Landwirtschaft mit Tradition und Zukunft
Für die Leistungsabgeltungen im Bereich Landwirtschaft und ländlicher Raum sind 37,7 Millionen Euro veranschlagt, also rund 2 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Rund 13 Millionen Euro werden für die EU-Bund-Land kofinanzierten Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bereitgestellt. Damit werden die bäuerlichen Leistungen im Agrarumweltprogramm ÖPUL abgegolten und die Ausgleichszulage für die Bergbauernbetriebe mitfinanziert. Zukunftsorientierte Investitionen zur Weiterentwicklung der bäuerlichen Betriebe und die Förderung der Junglandwirtinnen und Junglandwirte bilden weitere wichtige Maßnahmen.
Rund sieben Millionen Euro Landesmittel werden für eine flächendeckende Bewirtschaftung der Kulturlandschaft mit Fokus auf die Berglandwirtschaft und Alpwirtschaft mit Viehhaltung bereitgestellt. Darin enthalten sind auch die Landes-Leistungsabgeltungen für die Biolandwirtschaft, den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit mit pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln.
Mit rund fünf Millionen Euro wird ein vielfältiges Maßnahmenbündel zur Steigerung des Tierwohles ermöglicht. Hierzu zählen die Mittel für den Vorarlberger Tiergesundheitsfonds, für die tierärztliche Notversorgung sowie für Investitionen in besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme oder tierwohlgerechte Schlachtmöglichkeiten.
Rund fünf Millionen Euro werden für die Projektmaßnahmen auf bäuerlichen Betrieben, im Alpbereich, der Fischerei und für Basisdienstleistungen bereitgestellt. Weitere fünf Millionen Euro werden in qualitätsvolle Bildungs- und Beratungsangebote für die Bäuerinnen und Bauern sowie in die Qualitätssicherung und das Marketing von Vorarlberger Lebensmitteln investiert.
Mit den Leuchtturmprojekten „Kinder.Essen.Körig“ und „Vorarlberg am Teller“ wird ein gesundes, regionales und leistbares Essen in den Schulen und in der Gemeinschaftsverpflegung unterstützt. Dafür werden rund 2,5 Millionen Euro bereitgestellt. Die beiden Projekte schaffen Wertschätzung für heimische Lebensmittel und bringen Wertschöpfung auf die bäuerlichen Betriebe.
Alle Mittel dienen der konsequenten Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen der Vorarlberger Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“. Der Fokus liegt dabei auf Regionalität, Qualität und faire Leistungsabgeltungen, um die Zukunftsfähigkeit, Innovationskraft und unternehmerische Kompetenz der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken.
Versorgungssicherheit im Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen schlägt im Budgetentwurf 2026 mit 301,6 Millionen Euro zu Buche, das sind um 29,7 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Davon entfallen 278 Millionen Euro auf die Finanzierung der Krankenanstalten (Beiträge an den Landesgesundheitsfonds, Entlastungsbeiträge an Gemeinden) und 23,6 Millionen Euro auf Gesundheits- und Rettungsdienste.
Der Voranschlag der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) für das Wirtschaftsjahr 2026 sieht einen Spitalsbeitragsabgang für die Landeskrankenanstalten in Höhe von 268 Millionen Euro vor. Das ist eine Steigerung um 0,5 Prozent, die im Wesentlichen durch die steigenden Personal- und Sachkosten der KHBG begründet ist.
Grafik 13 (siehe Pressebilder unterhalb)
Weiterentwicklung des Spitalscampus Vorarlberg
Zu den wesentlichen gesundheitspolitischen Prozessen, die im kommenden Jahr vorangetrieben werden, zählt die Weiterentwicklung des Spitalscampus Vorarlberg. Das betrifft die Fokussierung der sieben beteiligten Spitäler – Landeskrankenhäuser Feldkirch, Rankweil, Hohenems, Bludenz und Bregenz, Krankenhaus Stiftung Maria Ebene und Stadtspital Dornbirn – auf bestimmte Fachbereiche ebenso wie deren standortübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung. Dabei geht es zum einen darum, weiterhin eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten zu bieten, zum anderen gilt es, die Krankenhäuser als attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze zu stärken.
Projekte für Menschen mit chronischen Erkrankungen
Angesichts der demografischen Entwicklung steigt die Zahl von Menschen mit chronischen Erkrankungen. Ein wichtiges Ziel ist es, dass diese Menschen ein Leben mit hoher Lebensqualität führen können. Dabei helfen neben besseren Schnittstellen zwischen Spitälern und niedergelassenem Bereich eigene Versorgungsangebote, die die primäre Versorgung im extramuralen Bereich ergänzen und in enger Zusammenarbeit aller Gesundheitsdienste etabliert werden.
• Diabetes-Stützpunkte in ganz Vorarlberg (zwei davon gibt es bereits) plus eine telefonische bzw. digitale Anlaufstelle,
• digitale Unterstützung durch „Herz-Mobil“ und „Onko-Mobil“,
• ein „nephrologisches Screening“ zur Früherkennung von Nierenerkrankungen,
• Versorgungszentren für Menschen mit psychischen Erkrankungen,
• ein neues, modernes Dialysezentrum.
Neue Psychiatrie- und Suchtstrategie
Auch psychische Belastungen und Erkrankungen nehmen zu. Oft suchen Menschen Hilfe bei Suchtmitteln und verschärfen durch die Abhängigkeit ihre Problemlage. Daher sollen die sozialpsychiatrischen Angebote in der Prävention, Therapie und Begleitung weiter ausgebaut werden. Dafür wird eine neue Psychiatrie- und Suchtstrategie mit breiter Einbindung von Vorarlberger Fachleuten erarbeitet.
Fokus auf „digital vor ambulant vor stationär“
Der Ausbau von digitalen Angeboten gemäß der eHealth-Strategie Vorarlberg 2024 bis 2028 hat hohe Priorität. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur sollen insbesondere folgende Maßnahmen gesetzt werden: digitale Zugänge zu Informationen und Angeboten der Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung (insbesondere über die Vorarlberger Gesundheits-App Xsund), die Steuerung von Patientenströmen nach dem Grundsatz „digital vor ambulant vor stationär“ (insbesondere über die Gesundheitsberatung 1450) und eine verbesserte sektorenübergreifende Kommunikation. In einem regionalen Pilotprojekt wird die digitale Zuschaltung von Notärztinnen und Notärzten umgesetzt und evaluiert.
Kultur und Sport
Kunst und Kultur unterstützen
Für den Bereich Kunst und Kultur sowie die Musikausbildung sind im Budget 2026 des Landes 58,1 Millionen Euro vorgesehen – rund ein Prozent mehr als im Voranschlag 2025. Diese Steigerung beruht auf Indexanpassungen der Personalkosten bei landeseigenen Einrichtungen und Musikschulen.
Ein wichtiges Zeichen setzt das Land zudem mit der Sanierung des Vorarlberger Landestheaters. Für dieses zentrale Zukunftsprojekt werden – außerhalb des laufenden Kulturbudgets – über einen Zeitraum von zwei Jahren rund 11 Millionen Euro investiert.
Trotz des knappen finanziellen Spielraums bleibt das Land ein verlässlicher Partner der Kulturszene. Gleichzeitig bedeutet die budgetäre Lage, dass die Fördermittel für Kulturschaffende nicht die allgemeine Teuerung auffangen können.
Vorarlberger Sportwelt
Im Jahr 2026 setzt das Land Vorarlberg seine konsequente Unterstützung des Sports fort und investiert insgesamt knapp 19 Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Vorarlberger Sportwelt. Diese ruht auf zwei starken Säulen: dem organisierten Sport, der unter der Marke „sportlich >>spitze“ firmiert, und der Gesundheitsprävention mit „Vorarlberg >>bewegt“. Für beide Bereiche werden laufend neue Strategien erarbeitet, die eine nachhaltige und verlässliche Planung für alle Beteiligten – von der Breite bis zur Weltspitze – sicherstellen sollen. Derzeit wird zudem die neue Sportstrategie 2030 erarbeitet, die auf den bisherigen Entwicklungen aufbaut und die langfristige Aufbauarbeit und Nachwuchsförderung noch stärker in den Mittelpunkt stellt. Im Zentrum steht dabei immer die Freude an der Bewegung, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Vereinssports.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der geplanten Investitionen liegt in der Förderung der Fachverbände und des Mannschaftsspitzensports. Insgesamt sind hierfür rund 8,3 Millionen Euro vorgesehen. Davon entfallen 3,62 Millionen Euro auf die Unterstützung der Vorarlberger Fachverbände, 1,69 Millionen Euro auf den Mannschaftsspitzensport sowie 300.000 Euro auf die Förderung von Nachwuchsmannschaften. Auch der Jugend- und Nachwuchssport wird mit 1,275 Millionen Euro gezielt gestärkt, ebenso wie der Breitensport mit 205.200 Euro. Für Sportveranstaltungen sind 175.000 Euro und für weitere Einrichtungen und Maßnahmen 315.200 Euro budgetiert.
Ein bedeutender Teil der Mittel – rund 3,97 Millionen Euro – fließt in Sportausbildungsstätten. Davon sind 3,85 Millionen Euro für das Olympiazentrum Vorarlberg und 117.000 Euro für das Montafoner Schanzenzentrum vorgesehen.
Darüber hinaus wird auch die Sportinfrastruktur weiter ausgebaut und modernisiert. Insgesamt stehen dafür 6,72 Millionen Euro zur Verfügung. Davon gehen 5,68 Millionen Euro als Beiträge an Gemeinden für die Errichtung und Sanierung von Sportstätten, 436.600 Euro an gemeinnützige Einrichtungen und 600.000 Euro an Unternehmen für entsprechende Projekte.
Ein weiterer Fokus liegt auf Bewegungsinitiativen wie „Vorarlberg >>bewegt“ und „Gesunder Rücken – Vbewegt“ (finanziert aus Mitteln des Landesgesundheitsförderungsfonds (LGFF)), die mit 725.300 Euro dotiert sind und zur Gesundheitsförderung der Bevölkerung beitragen. Insgesamt zeigt die geplante Investition von 18.996.100 Euro, dass Vorarlberg auch 2026 klar auf seine Rolle als Sportland setzt – mit einer starken Unterstützung für Breite, Spitze, Jugend und Gesundheit. Besonders hervorzuheben ist auch die „Tägliche Bewegungseinheit“ (TBE), die Kinder und Jugendliche bereits in jungen Jahren an regelmäßige Bewegung heranführt und sie für den organisierten Sport in Vereinen begeistert.
- Redaktion
- Mathias Bertsch
Pressebilder
-
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 2,7 MB)
Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 2,3 MB)
Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 2,4 MB)
Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 9,4 MB)
Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 2 MB)
Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 606,1 KB)
Grafik 1 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 1,2 MB)
Grafik 2 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 865,1 KB)
Grafik 3 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 918,9 KB)
Grafik 4 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 818,1 KB)
Grafik 5 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 595,8 KB)
Grafik 6 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 851,8 KB)
Grafik 7 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 903,1 KB)
Grafik 8 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 843,3 KB)
Grafik 9 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 857,9 KB)
Grafik 10 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 909 KB)
Grafik 11 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 944 KB)
Grafik 12 -
LH Wallner und LSth. Bitschi: Mit Weitblick ins Budgetjahr 2026
Download (JPG / 824,9 KB)
Grafik 13