Medieninformation Mittwoch, 02.10.2024, 08:16 LH Wallner und LR Tittler: „Kein oberirdischer Gleisausbau im unteren Rheintal“ Fahrplan zum Bahnausbau sieht gemeinsamen Prozess mit Gemeinden vor
Bregenz (VLK) – Das Land Vorarlberg setzt gemeinsam mit den Standort-Gemeinden Bregenz, Lauterach, Wolfurt, Hörbranz und Lochau mit einem Auftakttermin den Startschuss für den Ausbau der Bahninfrastruktur im Unteren Rheintal. Eine breit getragene Variante soll im Rahmen eines Prozesses entwickelt werden, bei dem die Entwicklung des Lebensraums für die Bevölkerung im Vordergrund steht. „Die Entwicklung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Lösung für den Bahnausbau im Unteren Rheintal wird eines der zentralen Projekte der kommenden Jahre sein“, unterstreichen Landeshauptmann Markus Wallner und Raumplanungslandesrat Marco Tittler die hohe Bedeutung des Projektes. Man werde die Diskussionen ergebnisoffen führen, klar sei aber, dass es keinen oberirdischen Ausbau geben dürfe, so Wallner und Tittler eindeutig.
Die künftige Entwicklung der Bahninfrastruktur im Unteren Rheintal soll basierend auf dem einstimmigen Landtagsbeschluss vom 7. Dezember 2022 unter größtmöglicher Schonung der Bevölkerung, des Landschaftsbildes, des Grundwassers, der Eigentumsrechte sowie des Bodenseeufers erfolgen. „In diesem Zusammenhang ist es nicht vorstellbar, dass eine oberirdische Gleiserweiterung entlang der Pipeline oder im dicht besiedelten Raum erfolgt. Das wird von uns klar abgelehnt“, betonen Wallner und Tittler. Der Schutz der Bevölkerung und die Erhaltung der Lebensqualität haben Priorität. Auch sei nicht vorstellbar, in Vorarlberg großflächig Häuser oder Wohnblöcke für den Ausbau der Bahninfrastruktur abzutragen.
Ausbau der Haltestelle Bregenz Hafen kein Vorgriff auf oberirdische Gleiszulegung
In diesem Zusammenhang ist laut Wallner und Tittler klarzustellen, dass der geplante Ausbau der Haltestelle Bregenz Hafen, inklusive Bahnsteigverlängerung und barrierefreiem Zugang, keine Vorwegnahme eines oberirdischen Bahnausbaus entlang der Pipeline darstellen darf. Diese Maßnahme müsse allein der Verbesserung der bestehenden Infrastruktur, um den Einsatz längerer Zug-Garnituren zu ermöglichen und die Qualität im Regionalverkehr sicherzustellen, dienen. „Ein Vorbereiten einer oberirdischen Gleiszulegung durch die Hintertüre wird von mir nicht akzeptiert“, stellt Landeshauptmann Wallner in Richtung ÖBB klar. Hier dürfe es keinen versteckten „Plan-B“ geben und die Einwilligung des Landes hänge davon ab, dass es eine entsprechende Zusicherung und Klarstellung von Seiten der ÖBB gebe.
Startphase: Beteiligung der Gemeinden
Als nächster Schritt erfolgt nun der Startschuss der Arbeitsgruppe für den ergebnisoffenen Prozess zur Findung der Best-Variante. Hierzu wurde bereits die Einladung für eine Auftaktsitzung im November an die beteiligten Gemeinden versandt, bei dem die Eckpunkte des Prozesses sowie der Zeitplan für die nächsten Schritte festgelegt werden. Ziel ist es, ein von allen Beteiligten breit getragenes Ergebnis unter besonderer Berücksichtigung der Interessen der Gemeinden und des Landes zu erreichen. „Die Voraussetzung für den Bahnausbau ist dabei klar: Keine oberirdische Gleiszulegung im dicht besiedelten Raum und entlang des Bodenseeufers“, fassen Wallner und Tittler abschließend nochmals zusammen.
- Redaktion
- Thomas Mair