Presseaussendung · 25.09.2024 LH Wallner und LR Gantner: „Vorarlberger Weg bestätigt“ EU-Mitgliedstaaten stimmten für Senkung des Schutzstatus von Wölfen
- Veröffentlichung
- Mittwoch, 25.09.2024, 15:59 Uhr
- Themen
- EU/Wolf/Alpwirtschaft/Wallner/Gantner
- Redaktion
- Gerhard Wirth
Bregenz (VLK) – Die BotschafterInnen der EU-Mitgliedstaaten haben heute (Mittwoch, 25. September) für eine Senkung des Schutzstatus von Wölfen gestimmt. Dieser Schritt stellt den Auftakt zu einem längeren Entscheidungsprozess dar, in dessen Rahmen die Senkung des Schutzstatus auf europäischer Ebene weiterverfolgt wird. „In Vorarlberg setzen wir uns mit unserem konsequenten und durchdachten Wolfsmanagement für den Schutz des Menschen im Siedlungsgebiet und der Nutztiere auf den Alpen vor der Bedrohung durch den Wolf ein. Mit der nun erfolgten Einigung auf EU-Ebene wird der von uns eingeschlagene Weg der Regulierung in Vorarlberg bestätigt. Wir begrüßen, dass diese längst überfällige Notwendigkeit nun auch auf EU-Ebene aktiv angepackt wird“, so Landeshauptmann Markus Wallner und Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner: „Jetzt liegt es an der EU, den begonnenen Prozess konsequent zu Ende zu führen.“
Die EU kommt damit einer langjährigen Forderung des Landes Vorarlberg nach, welche Landesrat Christian Gantner und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger gemeinsam mit den anderen Bundesländern, dem Bund und weiteren Mitgliedstaaten vorangetrieben haben. „Der wichtigste Schritt zur Anpassung des Schutzstatus des Wolfes ist getan. Hausverstand triumphiert einmal mehr über Ideologie. Jeder der glaubt, man könne ganze Alpen einzäunen, war wohl noch nie höher als im zehnten Stock eines Hochhauses“, so Landesrat Gantner. Im weiteren Verlauf muss nun im Rahmen der Berner Konvention die Senkung des Schutzstatus des Wolfes angenommen und eine zeitgemäße Änderung der FFH-Richtlinie finalisiert werden. „Gleiches fordern wir seit Jahren auch für andere Wildtiere, deren unkontrollierte Verbreitung ein Problem darstellt, wie beispielsweise für den Kormoran, Biber und Fischotter. Die Sicherheit des Menschen, der Schutz des ökologischen Gleichgewichts sowie unserer Land- und Alpwirtschaft stehen dabei im Mittelpunkt.“
Landeshauptmann Wallner begrüßt den heute getätigten Schritt: „Der Schutz von Mensch und Nutztier ist absolut notwendig. Unsere Alpwirtschaft, die zu einem großen Teil für den Erhalt der Kulturlandschaften verantwortlich ist, kann nur funktionieren, wenn sie möglichst geschützt ist. Heute wurde ein wichtiger Schritt zur Herabsetzung des Schutzstatus auf europäischer Ebene gesetzt. Das bestätigt uns in unserem Weg.“
Der Wolfsbestand in Europa wird gegenwärtig auf etwa 20.000 Tiere geschätzt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten kam es vor allem in Mitteleuropa zu einer unerwartet starken Zunahme und Ausbreitung des Europäischen Grauwolfs. Laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist der Bestand weiterhin ansteigend, weshalb der Wolf in Europa als „nicht gefährdet“ eingestuft wird. „Vorarlberg wird weiterhin schnell handeln und das nun einmal mehr bestätigte Vorarlberger Wolfsmanagement fortsetzen,“ so Landesrat Gantner.