Presseaussendung · 19.09.2023 LH Wallner: „125 Jahre Landesarchiv – wertvolle Arbeit zum Schutz von Wissen und Geschichte“ LH Wallner und LSth Schöbi-Fink bei Jubiläumsfeier des Landesarchivs in Bregenz

Seit 1. Juli 2016 ist für Vorarlberg ein fortschrittliches Archivgesetz in Kraft. Es besagt: „Die Sicherung von Archivgut soll die Nachvollziehbarkeit staatlichen und staatsnahen Handelns und eine authentische Überlieferung zur Geschichte von Land und Gemeinden gewährleisten; das kulturelle Erbe des Landes Vorarlberg soll bewahrt werden.“ Das Vorarlberger Landesarchiv trägt dem Rechnung.

„Unser Landesarchiv hat viele faszinierende Aspekte“, betonte Landeshauptmann Wallner: „Bei näherer Betrachtung kommt man ob der vielen alten Urkunden und Handschriften ins Staunen. Ordentliche Archivierung hat aber auch eine demokratische Bedeutung. Denn: Nachvollziehbarkeit schafft Vertrauen.“ Das Landesarchiv habe sich der Informationsfreiheit verschrieben – sowohl in Bezug auf Zugangsfreiheit als auch Transparenz durch Veröffentlichung. Seit 2008 stellt es zu diesem Zweck im Internet Digitalisate historisch und rechtlich relevanter Dokumente zur Verfügung, inzwischen über 2 Millionen Seiten. 

Von der Vergangenheit in die Zukunft
„Das Landesarchiv ist ein Informationsdienstleister und vorrangig der Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Verwaltungseffizienz verpflichtet“, erklärte Landesarchivar Ulrich Nachbaur: „Als HistorikerInnen schauen wir in die Vergangenheit, um sie und allenfalls auch die Gegenwart zu verstehen. Wir schauen aber auch in die Zukunft. Wir entscheiden darüber, was aufbewahrt werden muss und soll, um für die Zukunft gesicherte Fakten zu überliefern. Das ist eine große Verantwortung. Unser Geschäft ist die Informationsvorsorge und Informationsversorgung.“ Das Vorarlberger Landesarchiv gilt seit Jahrzehnten als eine hervorragende historische Forschungseinrichtung. Nachbaur: „Es wird auch künftig nicht nur nützlich, sondern notwendig sein, die landeskundliche Kompetenz zu bewahren.“

„Die Geschichte ist nicht statisch – sie entwickelt sich ständig weiter“, erinnerte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink: „In einer Welt, in der Informationen oft flüchtig sind und Wissen oft als selbstverständlich angesehen wird, erinnert uns das Landesarchiv daran, wie wichtig die Geschichte des Landes und das fortdauernde Sammeln von Wissen für die Gegenwart und Zukunft ist.“ Die Arbeit des Archivs sei nie abgeschlossen: „nicht heute, nicht morgen und auch nicht in 125 Jahren. Die Gegenwart mag digitale Herausforderungen und neue Formen der Informationsspeicherung mit sich bringen, so Schöbi-Fink, doch sie biete auch die Möglichkeit, das Archivwesen zu revolutionieren und zu verbessern.

In diesem Sinne bleiben die Zukunftspläne ehrgeizig, wie Landesarchivar Nachbaur bestätigt. Heuer betritt das Vorarlberger Landesarchiv mit der Übernahme erster elektronisch erzeugter Akten Neuland (in Zusammenarbeit mit Oberösterreich und Niederösterreich). Bezüglich den Projekten Digitales Archiv und Kanzleiordnung werden sich die Mitarbeitenden verstärkt auch um die Beratung und Schulung zur Aktenverwaltung und Aktenführung kümmern. Parallel dazu soll der Online-Lesesaal weiter ausgebaut werden.

Als Jubiläumsschrift wurden heute „125 Geschichten aus dem Vorarlberger Landesarchiv“ präsentiert.