Medieninformation Dienstag, 09.09.2025, 14:55 Jeder Suizid ist einer zuviel Landesrätin Rüscher: Land setzt auf zielgruppenorientierte Prävention und Unterstützung
Bregenz (VLK) – In Vorarlberg wurden im Jahr 2024 insgesamt 64 Suizide verzeichnet, um zehn mehr als im Jahr davor. Für Landesrätin Martina Rüscher bestätigen die heute (Dienstag, 9. September) vom aks präsentierten Zahlen die Notwendigkeit, sich weiterhin mit diesem Thema intensiv zu befassen: „Ob die Steigerung eine generelle Tendenz anzeigt oder ein Ausreißer ist, kann erst längerfristig beurteilt werden. Tatsache bleibt aber – jeder Suizid ist einer zuviel.“ Rüscher verweist auf den umfassenden Prozess zur Erstellung des Landespsychiatriekonzepts 2025 bis 2035, das in diesem Herbst finalisiert wird: „Wir wollen damit auch die Suizidprävention weiter stärken und legen einen Schwerpunkt auf zielgruppenorientierte Maßnahmen. Dabei geht es nicht nur um Information und Aufklärung, sondern um frühzeitige Hilfe, den Ausbau niederschwelliger Unterstützungsangebote sowie die Enttabuisierung psychischer Belastungen.“
Laut dem aks-Suizidbericht liegt die aktuelle Suizidrate in Vorarlberg bei 15,6 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen und damit knapp über dem bundesweiten Durchschnitt. Zum Vergleich: Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Rate von maximal 15. Die Entwicklung verlangt eine sorgfältige und fortlaufende Beobachtung, so Landesrätin Rüscher.
Hilfe und Unterstützung sind da
Rüscher ruft dazu auf, psychische Belastungen ernst zu nehmen, und betont, dass Hilfe und Unterstützung jederzeit verfügbar sind: „Wir haben in Vorarlberg ein breites Präventions- und Hilfsangebot für Menschen mit seelischen Krisen. Für Betroffene sowie Angehörige gibt es zahlreiche Anlaufstellen, um in akuten Krisen zu unterstützen oder präventiv zu begleiten.“
Hilfen in der Krise
- Telefonseelsorge: 142 (rund um die Uhr, anonym und kostenlos)
- Rat auf Draht (für Kinder und Jugendliche): 147
- Sozialpsychiatrische Dienste in jedem Bezirk (SpDi), Mo bis Fr, 09:00 bis 14:00 Uhr (SpDi Sozialpsychiatrischer Dienst - Wir bieten Unterstützung)
- Sozialpsychiatrische Beratungsstellen für Kinder- und Jugendliche in Dornbirn und Nenzing (Kinder und Jugendliche — pro mente Vorarlberg)
Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekte
- SUPRO - Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und (Sucht)Prävention (SUPRO Stiftung Maria Ebene — Supro)
- Bitte lebe (Suizidprävention | Wie kann ich helfen | www.bittelebe.at)
- Na und verrückt – Prävention in der Schule (Vorarlberg – Verrückt? Na und!
- Erste Hilfe für die Seele (Erste Hilfe für die Seele – Eine Initiative von pro mente | Austria)
Selbsthilfe
- Selbsthilfe Vorarlberg – Hinterbliebene nach Suizid (Hinterbliebene nach Suizid – Selbsthilfe Vorarlberg)
- Verein Omnibus – Plattform von und für Menschen auf dem Weg der seelischen Gesundung (Verein Omnibus)
- HPE – Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter (HPE Österreich: Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter)
- Redaktion
- Gerhard Wirth