Medieninformation Mittwoch, 12.02.2025, 14:11 Impfen schützt! Impfwochen als Aufruf zur Gesundheitsförderung
Impfen kann einen wirksamen Schutz gegen vielerlei Krankheiten bieten. Deshalb ist die Erhöhung der Impfquote ein wesentliches Ziel der im letzten Jahr veröffentlichten Vorarlberger Gesundheitsförderungs- und Präventionsstrategie 2030. Zu diesem Zweck bietet das Land Vorarlberg gemeinsam mit der Vorarlberger Ärztekammer und der Vorarlberger Apothekerkammer in den kommenden Monaten gezielte Impfwochen an. „Wir richten uns damit an die gesamte Bevölkerung, um die Durchimpfungsraten zu erhöhen bzw. um Impflücken zu schließen. Denn Gesundheitsvorsorge ist ein wichtiger Beitrag sowohl für die eigene Lebensqualität als auch zur Entlastung unseres Versorgungssystems“, sagt Landesrätin Martina Rüscher bei der Vorstellung der Impfprogramme gemeinsam mit Wolfgang Grabher, Landessanitätsdirektor, Alexandra Rümmele-Waibel, Kurienobfrau der niedergelassenen ÄrztInnen in der Vorarlberger Ärztekammer und Apothekerkammerpräsident Christof van Dellen.
„Die Bereitschaft zur Impfung ist und bleibt eine persönliche Entscheidung jedes und jeder Einzelnen. Dafür setzt das Land in Kooperation mit allen Systempartnern auf sachliche Information und Entscheidungsgrundlagen, Beratung sowie niederschwellige Impfangebote“, so Landesrätin Rüscher. Die erste Anlaufstelle für Impfungen ist grundsätzlich der eigene Hausarzt/die eigene Hausärztin. Darüber hinaus gibt es die Impfordination des Landes Vorarlberg, die nach einem Umzug seit Oktober 2024 im "element" Dornbirn, Lustenauerstraße 66, 1. Stock untergebracht ist.
„Es ist eine Tatsache, dass die Durchimpfungsraten in der Vorarlberger Bevölkerung generell nicht zu den Besten gehören, zudem stellen wir immer wieder fest, dass einige Schutzimpfungen, die Menschen bereits erhalten haben, nicht mehr aufgefrischt worden sind“, sagt Ärztekammer-Kurienobfrau Rümmele-Waibel. Das könne dazu führen, dass man sich in einer trügerischen Sicherheit wähnt: „Bei Kindern sehen wir außerdem, dass einige die Schulimpfungen ganz oder teilweise versäumt haben.“
Für Apothekerkammerpräsident Christof van Dellen steht das gemeinsame Vorgehen aller Beteiligten bei diesem wichtigen Thema im Vordergrund: „Alle Player im Gesundheitssystem müssen hier an einem Strang ziehen, denn die Impfquoten müssen erhöht werden. Deshalb danke ich an dieser Stelle auch allen, die dieses Projekt aktiv unterstützen. Die Vorarlberger ApothekerInnen wissen nach nur einem Blick in den Impfpass, welche Impflücken unbedingt geschlossen werden müssen. Hier appelliere ich an alle, sich von den analogen Impfpässen zu trennen und die Möglichkeit des e-Impfpasses zu nutzen. Die gesammelten Daten sind dort sicher verwahrt und stellen eine enorme Erleichterung bei der Übersicht der Impfungen für alle Expertinnen und Experten aber auch für die Betroffenen dar.“
Impfordination des Landes mit breitem Angebot sehr gut gestartet
Die Impfordination des Landes richtet sich unter anderem an alle impfwilligen Personen, die keine Hausärztin/keinen Hausarzt haben. Besonders häufig kommen in die Impfordination junge Menschen, die nicht mehr zum Kinderarzt/zur Kinderärztin gehen oder die Schulimpfungen versäumt haben sowie Personen, die Impflücken haben (z.B. Masern).
Seit 2023 sind in der Impfordination des Landes in Dornbirn bereits rund 11.000 Menschen geimpft worden. Allein in der gegenwärtigen Influenzasaison 2024/2025 wurden über 1.200 Grippe-Impfungen durchgeführt. Zudem wurden über 900 Impfungen gegen HPV und über 500 Impfungen gegen Masern verabreicht.
In der Impfordination des Landes werden folgende Impfungen kostenlos verabreicht:
- COVID-19
- Influenza
- Humane Papillomaviren (HPV) ab 9 Jahren bis zum 30. Geburtstag
- Mumps-Masern-Röteln (MMR) ab 6 Jahren
- Hepatitis B (14 bis 15-jährige SchülerInnen, die Impfungen in der Schule versäumt oder keine Schulärztin/keinen Schularzt haben)
- Meningokokken (14 bis 15-jährige SchülerInnen, die Impfungen in der Schule versäumt oder keine Schulärztin/keinen Schularzt haben)
Darüber hinaus bietet die Impfordination auch kostenpflichtige Schutzimpfungen an:
-
- 3-fach Impfung (Diphtherie, Tetanus und Poliomyelitis)
- 4-fach Impfung (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis)
- Hepatitis A+B
- Pneumokokken
- FSME
- Gürtelrose
Alle Impfungen in der Impfordination des Landes können nur mit vorheriger Terminbuchung (online unter www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft) durchgeführt werden. Die Impfstoffe für kostenpflichtige Impfungen sind vorab in der Apotheke zu besorgen und zum Impftermin mitzubringen. Gegen ein Impfhonorar wird dann die Impfung verabreicht. Reiseimpfungen, wie z.B. Gelbfieber, werden in der Impfordination des Landes nicht verabreicht.
Nachholung von Schulimpfungen
Weiters besteht über die Impfordination des Landes die Möglichkeit für SchülerInnen, versäumte Schulimpfungen gratis nachzuholen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
- Schulen, die keine Impfärztin/keinen Impfarzt haben, können sich gerne mit der Impfordination in Verbindung setzen und einen Termin mit dem mobilen Impfteam vereinbaren. Dieses kommt in die Schule und führt vor Ort die Impfungen durch.
- Die gesamte Schulklasse wird angemeldet und kommt zum vereinbarten Termin in die Impfordination, um dort die Impfung zu bekommen.
- Versäumte Schulimpfungen können auch für Einzelpersonen an den geplanten Impfterminen in der Impfordination nachgeholt werden. Dazu ist ebenfalls eine Anmeldung auf der Anmeldeplattform des Landes (www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft) erforderlich.
Folgende Schulimpfungen können derzeit in der Impfordination nachgeholt werden:
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- Humane Papillomaviren (HPV)
- Masern-Mumps-Röteln (MMR)
- Hepatitis B
- Meningokokken ACWY
- Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis (dTPP)
Impfwochen mit speziellen Schwerpunkten
„Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin. Durch sinkende Impfzahlen sind Infektionskrankheiten, die als eingedämmt galten, wieder im Vormarsch“, erläutert Landessanitätsdirektor Grabher. Sein Appell: „Schützen sie sich selbst und ihre Umgebung, indem sie eines der zahlreichen Impfangebote in Vorarlberg wahrnehmen.“
Mit den im Laufe der ersten Jahreshälfte 2025 stattfindenden Impfwochen unterstreichen das Land sowie Ärztekammer und Apothekerkammer diesen Aufruf an die Bevölkerung, um das Bewusstsein für Gesundheitsförderung und die Bereitschaft zur Impfung zu stärken. Zu den folgenden Terminen werden jeweils spezielle Impfschwerpunkte in den Fokus gerückt:
Montag, 17. – Freitag, 21. Februar | FSME |
Montag, 17. – Freitag, 21. März | FSME |
Dienstag, 22. – Freitag, 25. April | HPV |
Montag, 19. – Freitag, 23. Mai | MMR sowie allgemeine Auffrischungsimpfungen |
Montag, 23. – Freitag, 27. Juni | Impfpass-Check durch eine Ärztin/einen Arzt in Kombination mit Nachtragungen in den e-Impfpass |
Ab sofort | Nachtragungen in den e-Impfpass in Vorarlberger Apotheken |
Eine wesentliche Neuerung ab Februar 2025 ist die Möglichkeit, Nachtragungen in den e-Impfpass auch in Apotheken vornehmen zu lassen. Dieses ergänzende Angebot ist ein wesentliches Zusatzservice für BürgerInnen und trägt zur besseren Dokumentation des individuellen Impfstatus bei. Zudem soll künftig österreichweit über die Sozialversicherung ein Impf-Erinnerungsservice für digital eingetragene Impfungen gestartet werden – dies greift aber nur, wenn frühere Impfungen digital nachgetragen wurden.
Da die Zeckensaison mit dem kommenden Frühjahr bereits vor der Tür steht, ist es nur logisch, dass FSME-Impfungen am Beginn der Impfwochen stehen. „Die durch Viren übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis kann zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks führen – neurologische Ausfälle können die Folge sein“, erläutert Kurienobfrau Rümmele-Waibel. Die Humanen Papillomaviren (HPV) haben immer Saison und sind bei Frauen und Männern eine Ursache für Krebsvorstufen und Krebserkrankungen im Rachenraum und an den Geschlechtsorganen. „Hier wissen wir aus Studien, dass eine HPV-Impfung einen sehr verlässlichen Schutz gegen diese Folgeerkrankungen bietet.“ Und angesichts der europaweit wieder steigenden Masern-Fälle ist die MMR-Dreifach-Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln ebenfalls dringend zu empfehlen. „Masern sind nämlich alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit“, warnt Rümmele-Waibel, „besonders Säuglinge und ältere Menschen sind hier gefährdet, bei ihnen können Masern zu schwereren Komplikationen führen.“
Erläuterungen zu den einzelnen Impfungen
FSME
FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die hauptsächlich durch Zeckenstiche übertragen wird.
Die Impfung: - erste Dosis sofort
- zweite Dosis nach 1 bis 3 Monaten
- dritte Dosis nach 5 bzw. 9 bis 12 Monaten (je nach verwendetem Impfstoff)
- Auffrischung alle 5 Jahre, ab 60 alle 3 Jahre
HPV
Humane Papillomaviren (HPV) sind bei Frauen und Männern die Ursache für Krebsvorstufen und Krebserkrankungen im Rachenraum und an den Geschlechtsorganen, zudem verursachen sie Genitalwarzen. Die frühe Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz und wird sowohl Jungen als auch Mädchen ab neun Jahren empfohlen.
Impfung bis zum 30. Lebensjahr: - erste Dosis sofort
- zweite Dosis nach 6 bis 12 Monaten
Impfung ab dem 30. Lebensjahr: - erste Dosis sofort
- zweite Dosis nach 2 Monaten
- dritte Dosis nach 7 bis 9 Monaten
MMR
Insbesondere die Masern sind keineswegs eine harmlose „Kinderkrankheit“. Daher wird allen Personen, die in Ihrer Kindheit nicht zweimal gegen Masern geimpft worden sind bzw. die Erkrankung nicht sicher durchgemacht haben, zur Dreifach-Kombinationsimpfung Masern-Mumps-Röteln (MMR) geraten. Wer gegen einzelne oder alle dieser Krankheiten (noch) geschützt ist, kann sich trotzdem erneut impfen lassen – eine „Überimpfung“ ist nicht möglich.
Die Übertragung der Masern erfolgt durch Tröpfchen, die sich beim Sprechen, Niesen und Husten bilden. Die hochansteckende Erkrankung beginnt nach acht bis zehn Tagen mit Fieber, Husten und Schnupfen, nach 14 Tagen tritt der typische Hautausschlag auf. Bei ungeschützten Personen führt der Kontakt mit einem Kranken praktisch immer zur Erkrankung. Besonders gefährdet sind Säuglinge und alte Menschen, hier kann es häufiger zu schwereren Komplikationen kommen. Zwei MMR-Impfungen (ab dem vollendeten 9. Lebensmonat) sind empfohlen und bieten einen lebenslangen sicheren Schutz.
Impfung: - erste Dosis sofort
- zweite Dosis nach 1 Monat
Ob Kinder oder Erwachsene, die Impfwochen bieten eine ideale und niederschwellige Möglichkeit zur individuellen Gesundheitsvorsorge. Die Immunisierungen können schwere Krankheitsverläufe und mit ihnen auch mögliche schwere Dauerschäden verhindern. „Eine aktuelle Umfrage unter den niedergelassenen ÄrztInnen zeigt, dass die überwiegende Mehrheit die Impfwochen aus diesen Gründen sehr gerne unterstützt“, so Alexandra Rümmele-Waibel.
Service der Apotheken
Die teilnehmenden Apotheken in Vorarlberg stehen ab sofort bis zum Ende der Impfwochen gerne sowohl für Impf-Beratungen als auch für Umstellungen auf bzw. Nachtragungen in den e-Impfpass zur Verfügung. Es wird der Status des e-Impfpasses überprüft, auf etwaige Impflücken aufmerksam gemacht und in weiterer Folge werden die Betroffenen zur Abklärung der Impfung(en) zum Arzt/zur Ärztin weiterverwiesen. Gleichzeitig werden die Daten aus den analogen Impfpässen in den e-Impfpass neu eingetragen bzw. bei „digitalen Lücken“ auch umgetragen.
- Redaktion
- Gerhard Wirth
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