Medieninformation Freitag, 06.10.2023, 14:00 Großbaustelle beendet: illwerke vkw eröffnet neuen Kraftabstieg für das Rodundwerk I in Vandans
Zum 80. Geburtstag erhielt das Pumpspeicherkraftwerk Rodundwerk I der illwerke vkw AG in Vandans einen neuen Druckschacht. Innerhalb der Projektlaufzeit von knapp 10 Jahren wurde das Werk generalüberholt – auch das Unterwasserbecken in Rodund wurde umfangreich saniert.
Bregenz/Rodund, 6.10.2023 – Die illwerke vkw ist in Sachen Energiewende klar auf Kurs. Dazu gehören nicht neue Kraftwerke, sondern auch Investitionen in die bestehende Infrastruktur, um die Funktionsfähigkeit auf Dauer zu erhalten. „Das Rodundwerk I gehört zu unseren ältesten Kraftwerken – das zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltig bereits unsere Vorfahren agiert haben, indem sie für Generationen gebaut haben“, beschreibt Vorstandsvorsitzender Christof Germann im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten in Rodund die generelle Ausrichtung des Vorarlberger Energiedienstleisters. „Mit dem neuen Kraftabstieg, der Sanierung des Unterwasserbeckens hier in Rodund und der Generalüberholung des Kraftwerks gehen wir diesen Weg konsequent weiter“, so Germann. „Wir nutzen unsere Ressourcen mit Weitsicht und achten auf deren Produktivität.“ Stolz zeigte sich Germann auf die Leistung aller Projekt-Beteiligten und gratulierte zum erfolgreichen Abschluss.
Ein neuer Kraftabstieg
Seit 1943, also seit genau acht Jahrzehnten, liefert das Rodundwerk I Spitzen- und Regelenergie. Nicht nur durch seine vier Francis-Turbinen und die Speicherpumpe, sondern auch durch seine Lage an einem „neuralgischen Punkt“ spielt die Anlage eine wesentliche Rolle in der Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee der illwerke vkw. Nun war es nötig, den „Kraftabstieg“ zu erneuern: das unterirdische Stollen- bzw. Schachtsystem, durch welches das Wasser auf die Turbinen strömt oder bei Bedarf zurück ins Staubecken gepumpt werden kann, damit es wieder für die Energiegewinnung zur Verfügung steht.
Am neuen Kraftabstieg wird deutlich, dass beim Thema Wasserkraft Weitsicht und ein langer Atem zählen. Das gilt gerade auch bei der Planung und Umsetzung von Vorhaben – rund zehn Jahre dauert das Projekt bereits an. 2015 wurde ein Variantenstudium durchgeführt, das die Umsetzung der Pläne in der heutigen Form zur Folge hatte. Es wurde entschieden, einen neuen Kraftabstieg zu errichten, anstatt den bestehenden in Stand zu setzen. So musste das Rodundwerk I bei insgesamt 3,5 Jahren Bauzeit nur in den letzten acht Monaten abgeschaltet werden. Das ist nicht nur die sauberste und wirtschaftlichste Lösung, sondern auch wichtig, um die Flexibilität des Kraftwerkspools während der Bauarbeiten bestmöglich zu gewährleisten, denn Spitzen- und Regelenergie wird für die Energiewende dringend gebraucht.
Viereinhalb Meter Durchmesser
Das komplexe Vorhaben erforderte das Zusammenspiel von zahlreichen Gewerken. Die Herausforderungen, die es dabei zu bewältigen gibt, lassen sich schon anhand der Dimensionen erahnen, in denen hier gedacht wird. Die Tunnel wurden einerseits im sogenannten zyklischen Vortrieb – das heißt, mittels Sprengungen –, andererseits mit einer Tunnelbohrmaschine hergestellt. Das riesige Gerät hat einen Bohrdurchmesser von 4,5 Metern und ist in Summe 85 Meter lang und 430 Tonnen schwer. Unter anderem fräste die Tunnelbohrmaschine den 470 Meter langen Druckschacht, der zwischen dem Kraftwerksstandort in Rodund und dem Staubecken Latschau mit 36 Grad Neigung verläuft. Die 38 Stahlrohre, die allein in diesem Druckschacht verbaut wurden, sind jeweils zwölf Meter lang und rund 20 Tonnen schwer. Nachdem sie an Ort und Stelle gebracht und verschweißt waren, wurden sie an der Innenseite zum Schutz gegen Korrosion sandgestrahlt und dann mehrfach beschichtet.
Landeshauptmann und Eigentümervertreter Markus Wallner sieht die Vorarlberger Energiewirtschaft beim Landesenergieversorger in besten Händen. „Unsere vorausschauende Energiepolitik zahlt sich gerade in diesen eher unruhigen Zeiten mit dem mit Abstand günstigsten Strompreis aus – und das an einem Standort mit höchster Lebensqualität und Sicherheit. Gleichzeitig ruhen wir uns nicht auf dem Erreichten aus, sondern investieren kräftig in unsere Infrastruktur und gewinnen damit Wertschöpfung im Land und Versorgungssicherheit.“ Beeindruckt zeigte sich der Landeshauptmann einmal mehr von der hervorragenden Ingenieursleistung der illwerke vkw-Planerinnen und Planer. „Mit unserem Know-how um die Wasserkraft gehören wir zu den weltweit führenden Vertreter:innen im Bereich nachhaltiger Energieerzeugung. Ein Faktum, auf das wir zurecht stolz sein dürfen“, so Wallner in seinen Dankesworten.
Seit Mitte September gingen die Maschinen des Rodundwerks I nach und nach wieder in Betrieb. Das Staubecken ist wieder zur Gänze gefüllt, das Wasser kann nun wieder hinabfließen und die Turbinen antreiben – 60 Kubikmeter pro Sekunde beträgt der maximale Durchfluss. Die technische Lebensdauer des neuen Kraftabstiegs ist auf über 100 Jahre bemessen. Damit ist langfristig sichergestellt, dass das Rodundwerk I auf dem Weg in Richtung Energiezukunft seinen Beitrag leisten kann.
Video-Impressionen zum Projekt:
https://www.youtube.com/watch?v=6kZUt_OEXcM&list=PLo-18tO7QyqnVJmGstq6IuIx6aGPn6i-k
Zahlen zum neuen Kraftabstieg:
10 Jahre Projektdauer
920 Meter Länge
17.000 Kubikmeter Beton wurden verbaut
36 Grad Neigung im Druckschacht
470 Meter Länge des Druckschachts
Zahlen zum Rodundwerk I:
Inbetriebnahme: 1943
Maschinengruppen: vier horizontalachsige Maschinengruppen mit je Francis-Turbine und Generator
Fallhöhe: 354 m
Engpassleistung im Turbinenbetrieb: 198 MW
max. Leistungsaufnahme im Pumpbetrieb: 41 MW
Regelarbeitsvermögen: 297 GWh
Drehzahl: 500 U/min
Rückfragehinweis
illwerke vkw
Andreas Neuhauser, MBA
Leiter Kommunikation
Weidachstraße 6, 6900 Bregenz
Tel.: +43 5574 601 72600 / Mobil: +43 664 80 159 72600
www.illwerkevkw.at
- Redaktion
- Mathias Bertsch
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