Medieninformation Mittwoch, 05.02.2025, 12:48 Erhöhtes Auftreten von Legionellen-Erkrankungen im unteren Rheintal Beprobungen und Suche nach möglichen Ursachen laufen auf Hochtouren

Bregenz (VLK) – Im unteren Rheintal wurden seit Jahresbeginn vermehrt Legionellen-Fälle gemeldet. Von insgesamt 15 bislang bekannten Fällen in Vorarlberg entfallen elf auf diese Region, teilt die Landessanitätsdirektion mit. Damit wurde bereits jetzt die Anzahl an Erkrankungen erreicht, die grundsätzlich im Durchschnitt der letzten Jahre aufgetreten sind. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob es sich um eine statistisch ungewöhnliche Häufung handelt oder ob ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht.

Die Landessanitätsdirektion erhebt gemeinsam mit den AmtsärztInnen der Bezirkshauptmannschaften alle verfügbaren Informationen, um mögliche Zusammenhänge zu identifizieren. Parallel beprobt das Umweltinstitut im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Bregenz mögliche Infektionsquellen. Es wurden bereits umfangreiche Proben gezogen, darunter auch Wasserproben aus Verdunstungs-Rückkühlanlagen. Unterstützend wurde nun die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hinzugezogen, um vertiefende Abklärungen durchzuführen. Die AGES unterstützt bei Quellensuche und Analytik. Da die Anzüchtung der Bakterien und die fachliche Beurteilung sehr zeitintensiv sind, ist erst in etwa 14 Tage ein Ergebnis zu erwarten.

Die Legionellose wird durch das Bakterium ‚Legionella pneumophila‘ ausgelöst, das durch vernebeltes Wasser übertragen wird. Die erregerhaltigen Tröpfchen können sich in der Luft verbreiten und eingeatmet werden. Mögliche Ansteckungsquellen sind Duschen, Luftbefeuchter oder Wasserhähne, ebenso Kühltürme oder Klimaanlagen. Auch in Schwimmbädern ist über Wasserfälle, Rutschen, Whirlpools und Fontänen eine Übertragung möglich. Als mögliche Infektionsquelle kommt unter Umständen auch der Umgang mit Kompost und Pflanzenerde in Betracht.

Legionellen lösen zwei unterschiedliche Krankheiten beim Menschen aus:

  1. Legionärskrankheit / Legionellen-Pneumonie: Die Legionellen-Pneumonie ist eine schwere Form der Lungenentzündung, die antibiotisch behandelt werden muss.
  2. Pontiac-Fieber: Der Verlauf ist milder und ohne Lungenentzündung. Es treten grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen auf, auch Brustschmerzen und Husten sind möglich. Die Erkrankung heilt meist von selbst innerhalb von zwei bis fünf Tagen aus.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nicht nachgewiesen.

Redaktion
Katharina Heindl

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