Presseaussendung · 13.09.2024 Drei Vorarlberger Mobilitäts-Projekte ausgezeichnet VCÖ prämierte zum 20. Mal Initiativen für zukunftsorientierte und klimaschonende Mobilität: Energieinstitut, Stadt Bregenz und Radlobby überzeugten die Jury

Veröffentlichung
Freitag, 13.09.2024, 12:46 Uhr
Themen
Mobilität/Auszeichung/VCÖ/Zadra
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Betriebliches Mobilitätsmanagement so umsetzen, dass möglichst viele Beschäftigte mitmachen – dafür hat das Energieinstitut Vorarlberg einen Leitfaden erarbeitet und gewinnt damit den 20. VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg. Zudem wurden heute (Freitag) zwei weitere vorbildliche Projekte von Mobilitätslandesrat Daniel Zadra, VCÖ und ÖBB beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg ausgezeichnet: Die Einführung von flächendeckendem Tempo 30 auf den Gemeindestraßen in Bregenz sowie das Citizen-Science Projekt „1,5 Meter Abstand halten“ der Radlobby Vorarlberg.

„Es braucht innovative Impulsgeber und eine hartnäckige Zivilgesellschaft, die Bewusstsein schaffen und so den Grundstein für Veränderungen im Verkehrsverhalten legen“, sagte Zadra: „So muss es weitergehen, denn obwohl wir in Vorarlberg Klimaticket-Rekorde brechen und erstmals 50 Prozent aller Wege zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffis zurückgelegt werden, sind wir nicht am Ziel.“ Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und eine gute Rad-Infrastruktur erhöhe die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringere die Kosten der Mobilität sowohl für die Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt, führte VCÖ-Experte Schwendinger an. „Um die Klimakrise zu meistern, müssen wir den Mobilitätssektor neu gestalten. Hierfür braucht es innovative Lösungsansätze, die wir auch heuer wieder mit dem VCÖ-Mobilitätspreis vor den Vorhang holen“, so Michael Mangeng, ÖBB-Infrastruktur AG. 

VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg für zielgruppensensibles Mobilitätsmanagement 

Um mehr Beschäftigte zu motivieren, zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Öffentlichen Verkehr oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit zu kommen, hat das Energieinstitut Vorarlberg einen Leitfaden für „Zielgruppensensibles Mobilitätsmanagement“ (ZISEMO) entwickelt. Ausgangspunkt war, dass bei der Firma Collini in Hohenems Beschäftigte im Schichtbetrieb und besonders autoaffine Personen mit den bisherigen Maßnahmen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement kaum erreicht wurden. Das Energieinstitut Vorarlberg hat daraufhin mit den betroffenen Zielgruppen einen Mobilitätsrat durchgeführt, um die Arbeits- und Lebensrealität der Beschäftigten besser zu verstehen und um gemeinsam Ideen für Maßnahmen zu entwickeln. Im Oktober 2023 wurde unter anderem ein Aktionsmonat durchgeführt wurde, mit dem Ziel möglichst häufig zu Fuß, mit Rad, öffentliche Verkehrsmittel oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit zu kommen. Jeder und jedem Beschäftigten wurden Gutscheine im Wert von 100 Euro angeboten. Der Wert sank jedoch um fünf Euro pro Tag, an dem alleine mit dem Auto zur Arbeit gefahren wurde. 70 Prozent der Zielgruppe nahmen teil, davon waren 86 Prozent mehr als zehn Tage autofrei zur Arbeit unterwegs, 65 Prozent sogar 20 Tage oder mehr.

Flächendeckendes Tempo 30 der Landeshauptstadt Bregenz ausgezeichnet

Bregenz hat mit 26. Februar 2024 flächendeckend auf allen Straßen in ihrem Wirkungsbereich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h gesenkt. Tempo 30 statt 50 reduziert die Zahl der Unfälle und die Unfallschwere, es trägt zu Verbesserung des Verkehrsflusses, reduziert Verkehrslärm und Schadstoffbelastung und verbessert die Bedingungen zum Radfahren in der Stadt.

1 Meter 50 Abstand halten - Projekt der Radlobby Vorarlberg ausgezeichnet

Die Radlobby Vorarlberg hat Anfang 2022 ein umfassendes Citizen Science Projekt gestartet, um das Bewusstsein zu erhöhen, dass Kfz-Lenkende beim Überholen von Radfahrerinnen und Radfahrern mindestens 1,50 Meter Abstand halten. Mit Hilfe von Sensoren wurden insgesamt 5.700 Überholabstandsmessungen gemacht. Das Ergebnis: 60 Prozent der Kfz-Lenkenden hatten weniger als 1,5 Meter Abstand beim Überholen von Radfahrenden. Die Messungen haben auch Gefahrenstellen identifiziert und stellen eine wichtige Grundlage für eine unfallpräventive Verkehrsplanung dar. Sowohl die Messungen als auch das Webportal www.1meter50.at fanden österreichweit Beachtung und hat auch in anderen Bundesländern zu Aktivitäten geführt. Seit Oktober 2022 sind in der Straßenverkehrsordnung StVO entsprechende Sicherheitsabstände von beim Überholen von Radfahrerinnen und Radfahrern festgelegt.

Informationen zu VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg: www.vcoe.at 
 

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