Presseaussendung · 09.07.2024 Demokratie vermitteln, um Extremismus vorzubeugen Fachlicher Austausch der Plattform Radikalisierungsprävention und Demokratiekultur

Veröffentlichung
Dienstag, 09.07.2024, 17:00 Uhr
Themen
Soziales/Sicherheit/Bildung/Jugendarbeit/Schöbi-Fink/Wiesflecker/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Im Rahmen der heutigen (Dienstag, 9. Juli) Plattformsitzung Radikalisierungsprävention und Demokratiekultur wurden über die Aktivitäten in der zu Ende gehenden Legislaturperiode berichtet, aktuelle Schwerpunkte vorgestellt und über zukünftige Herausforderungen diskutiert. Rund vierzig Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen und Institutionen nahmen an dem Austausch teil. Die ressortübergreifende Zusammenarbeit und die Einbeziehung der relevanten Einrichtungen und Institutionen sind ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Bearbeitung des Themas, betonten Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker, Bildungsreferentin Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Sicherheitslandesrat Christian Gantner einhellig. Radikalisierungen müssen immer als ein Zusammenspiel verschiedener Umstände gesehen werden, daher ist es notwendig, dass individuelle und gesellschaftliche und politische Risikofaktoren in den Blick genommen werden.

Aktuell sind weltweit rechtsradikale Tendenzen, Antisemitismus und Bedrohungen durch islamistischen Terrorismus und Extremismus die größten Herausforderungen. Dabei spielt die massive Zunahme extremistischer Inhalte im digitalen Raum eine besondere Rolle. Vor diesem Hintergrund kommt der weiteren Präventionsarbeit, insbesondere der Demokratiebildung und Extremismusprävention in Schulen und der außerschulischen Jugendarbeit große Bedeutung zu.

Die mit VertreterInnen von Polizei und Verfassungsschutz sowie aus der offenen Jugendarbeit, der Bildungsdirektion und dem Integrationsbereich besetzte Koordinationsgruppe Extremismusprävention und Demokratiekultur beobachtet permanent und sorgfältig die Entwicklungen. Darüber hinaus wurden und werden verschiedenste Projekte und Maßnahmen angeboten und durchgeführt. Hervorzuheben ist etwa die gemeinsame Schulung von Polizei und offener Jugendarbeit, wodurch die Kooperation wesentlich gestärkt und verbessert wurde. Ebenso bewährt hat sich die Projektschiene „Radikalisierungsprävention in der offenen Jugendarbeit“. Seit der Einführung im Jahr 2015 wurden insgesamt 61 Projekte mit über 450.000 Euro gefördert, knapp 10.000 Jugendliche und junge Erwachsene wurden damit erreicht.

Präventionsarbeit bedingt grundsätzlich die Förderung von Demokratie. Zu diesem Zweck gibt es eine Vielzahl von Projekten an den Vorarlberger Schulen. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Demokratiebildung junger Menschen. 

Bei vermuteter oder bereits eingetretener Radikalisierung nimmt die ifs-Beratungsstelle eine zentrale Rolle ein. Im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung erfolgen Begleitung und Beratung von direkt Betroffenen, Angehörigen, Schulen und dem sozialen Umfeld. Fachwissen wird im Rahmen von Workshops und Coachings zur Verfügung gestellt. Eine enge Zusammenarbeit mit verschiedensten Institutionen und Sicherheitsorgane erfolgt in Risikofällen bzw. bei der Abklärung möglicher Radikalisierungen. 

„Vorarlberg hat sich als eines der ersten Bundesländer intensiv mit der Thematik befasst und kann auf bewährte Gremien, fachliche Expertise und etablierte Kooperationen bauen“, sind sich Landesstatthalterin Schöbi-Fink, Landesrätin Wiesflecker und Landesrat Gantner einig. Besonders begrüßen sie es, dass die Vorarlberger Strukturen in weiterer Folge auf Bundesebene übernommen wurden. Im bundesweiten Netzwerk Extremismusprävention und Deradikalisierung findet auf gesamtstaatlicher Ebene eine Auseinandersetzung mit aktuellen Themen durch Ministerien, Bundesländer und Zivilgesellschaft statt. 
 

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