Medieninformation Montag, 05.06.2023, 17:01 Darminfektion bei Kindern und Jugendlichen im Raum Frastanz Hygienevisiten durchgeführt
Bregenz (VLK) – In den letzten zehn Tagen sind insgesamt elf Kinder und Jugendliche teils aus drei Kinderbetreuungseinrichtungen aus dem Raum Frastanz an Darminfektionen mit Durchfällen hervorgerufen durch ein Bakterium der Art STEC (Shigatoxin bildende Escherichia coli) erkrankt. Zwei Kinder sind mit einer Komplikation dieser Durchfallerkrankung, dem sog. hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) stationär im LKH Feldkirch in Behandlung, drei weitere an der Universitätsklinik Innsbruck, so teilt die Landessanitätsdirektion mit.
Mehrere Kinder sind ab dem 25. Mai 2023 mit blutigen Durchfällen in der Ambulanz der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde vorstellig geworden. In Folge entwickelten mehrere ein hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) als Komplikation einer Infektion mit dem Bakterium STEC. HUS kann zu einem akuten Nierenversagen führen, zwei der Kinder, die stationär behandelt werden, werden intensivmedizinisch behandelt und bekommen eine Nierenersatztherapie, drei weitere Kinder werden derzeit in Innsbruck stationär behandelt.
Darminfektionen durch verschiedene Bakterien oder Viren treten immer wieder – gerade in Kinderbetreuungseinrichtungen auf. Reservoir für STEC sind meist Rinder, die Infektion des Menschen kann über den Verzehr von rohen, nicht erhitzten Lebensmitteln, wie nicht-pasteurisierte Milch, nicht durchgegartes Fleisch, kontaminiertes Gemüse/Früchte erfolgen. Aber auch beim Schwimmen in kontaminierten Gewässern und direkter Kontakt mit Wiederkäuern (Bauernhof, Streichelzoo) kann die Infektion erfolgen und wird danach von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektionen übertragen. Der Erreger ist hoch infektiös, weshalb oft mehrere Personen in einer Einrichtung oder Familie erkranken.
Von Komplikationen dieser Durchfallerkrankung sind besonders Kleinkinder und Kinder bis fünf Jahre betroffen, ab dem 5. Lebensjahr tritt diese Komplikation seltener auf. Die Erkrankung ist meistens selbstlimitierend und bedarf keiner speziellen Behandlung.
Bei folgenden Symptomen bei dieser Durchfallserkrankung sollte ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden: Blutige Durchfälle, schlechter Allgemeinzustand, verminderte Harnausscheidung, Lidödeme, Blässe und, Blutungsneigung.
An den drei Kinderbetreuungseinrichtungen haben Hygienevisiten durch den Amtsarzt der Bezirkshauptmannschaft stattgefunden, Empfehlungen zur Reinigung und Desinfektion wurden ausgesprochen, das Umweltinstitut hat Lebensmittelproben gezogen. Die Ergebnisse stehen momentan noch aus.
- Redaktion
- Thomas Mair