Medieninformation Mittwoch, 16.10.2024, 08:30 Chancen und Potenziale für Vorarlbergs Kinolandschaft Tagung im Gasthaus Jöslar in Andelsbuch befasste sich mit der Zukunft des Vorarlberger Kleinkinos

Andelsbuch (VLK) – „Zukunft Kino Vorarlberg“ lautete der Titel der „Kick-forward“-Veranstaltung am 14. Oktober im Gasthaus Jöslar in Andelsbuch, die sich den Zukunftsaussichten der Kleinkinos widmete. Als Folgeveranstaltung zum Kick-off im Februar 2023 angesetzt, trafen sich rund 40 AkteurInnen aus den Bereichen Kultur, Kino, Film und Wirtschaft auf Einladung des Landes Vorarlberg zum erneuten Austausch. Nach Impulsvorträgen bot ein Workshop den Rahmen für ein gemeinsames Nachdenken unter den Beteiligten und zeigte innovative Ideen für das Kino über die klassische Filmvorführung hinaus: Zentralisierung, Angebotserweiterung, Kooperation waren Schlagworte mit Perspektive.

Das gemeinsame Ziel ist der Weg aus der schwierigen und unsicheren Situation. Nach der ersten Tagung im Februar 2023, die auch Inspiration aus Best-Practice-Beispielen jenseits der Landesgrenzen bot, fokussierte die aktuelle Veranstaltung ganz auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der vielfältigen Filmlandschaft in Vorarlberg. „Nach der erfolgreichen Kick-off-Veranstaltung im letzten Jahr führen wir den Dialog weiter, mit dem Ziel, gemeinsam herauszufinden, wie das Land den Prozess begleiten kann, der Kino in Vorarlberg nachhaltig in die Zukunft bringt“, so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.

Impulse aus dem Land
   Einen Eindruck über mögliche Potenziale des Kleinkinos gab Manfred Hellrigl. Das Land Vorarlberg hatte ihn in der Folge der Kick-off-Veranstaltung 2023 mit zwei Studien dazu beauftragt. Gespräche mit Kulturinstitutionen aus Bregenz zeigten, dass neben einer großen Bereitschaft zur Zusammenarbeit gerade der Bedarf an Räumlichkeiten viele Ideen birgt, wie das Kino neu gedacht werden kann. Eine Öffnung in Richtung Veränderung konnte er in seiner zweiten Studie bei den Filmclubs feststellen: Die Mehrzahl ist für eine Bündelung der Kräfte durch ein zentrales Programmkino, das zudem eine landesweite Servicefunktion erfüllt. Aber nicht jede Idee ist zukunftsweisend: „Anhand der Kriterien Kooperation, Innovation und Grenzüberschreitung können wir gut überprüfen, ob die Vorschläge Potenzial haben – das sind Aspekte, die sich auch in der Vorarlberger Kulturstrategie wiederfinden“, sagte der Strategieberater und Prozessbegleiter.

Im zweiten Impulsreferat stellte Besitzer Lukas Pasi gemeinsam mit Lisa-Marie Berkmann, Eventmanagerin im Freudenhaus Lustenau, die Neuausrichtung des Metro Kino Bregenz als Programmkino vor. Mit der Frage „Wie kann sich das Kino verändern?“ im Gepäck fanden sie Ideen und Input in erfolgreichen Kino-Modellen, wie etwa im Cinema Paradiso St. Pölten, die sie für ihren Bregenzer Standort zu einem zukunftsweisenden Konzept bündeln: Das Kino soll auch außerhalb der Filmvorführungen als attraktiver Ort zum Verweilen einladen. Voraussetzung dafür sind zielgerichtete Umbaumaßnahmen. Live-Veranstaltungen wie Kabaretts und Konzerte sowie Kooperationen erweitern das klassische Kino um neue Facetten. Und die Idee einer gemeinsamen landesweiten Koordinations- und Vernetzungsstelle für alle Filmclubs – eines Kino-Hubs – könnte hier Gestalt annehmen.

Einblick in die neue Programm-Ausrichtung der Kinothek Lustenau gab der Filmjournalist Walter Gasperi: Vielfalt, gute Unterhaltung und eine einheitliche Linie stehen im Vordergrund seiner Kuratierung: „Die BesucherInnen sollen nicht überrascht werden, sondern ein Gefühl dafür entwickeln, wofür die Programmkino-Schiene steht und was bei den gezeigten Spiel- und Dokumentarfilmen zu erwarten ist“, erklärt der Vortragende die Kinothek extra. 
 
Wege in die Zukunft
   Das Workshop-Format „World Café“ lud im Anschluss zum gemeinsamen Nachdenken und Austausch unter den 40 Teilnehmenden ein. In drei Diskussionsrunden erörterten sie Chancen und Potenziale, die Bereitschaft der/des Einzelnen und konkrete Maßnahmen, um ins Tun zu kommen. Das Fazit: Subventionen allein seien nicht die Lösung, der Kinobetrieb selbst müsse sich anpassen – „es braucht Veränderungswillen.“ 

„Diese Veranstaltung brachte eine Fülle an konstruktiven Gedanken und Perspektiven zur Zukunft des Kleinkinos auf den Tisch. In einem ersten Schritt werden wir den Input sondieren, um Antworten auf die Fragen zu finden, wie die Abteilung einhaken kann, wo wir einen Prozess starten oder Impulse setzen können. Sicher ist: Der Ball muss im Rollen bleiben“, schloss Kulturabteilungsvorständin Claudia Voit optimistisch.
 

Redaktion
Gerhard Wirth

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