Medieninformation Mittwoch, 10.12.2025, 17:04 Bodenverbrauch – Vorarlberg auf dem richtigen Weg LR Tittler: Sorgsamer Umgang mit Grund und Boden

Bregenz (VLK) – Das neu eingerichtete Bodenmonitoring der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) zeigt für Vorarlberg eine Abnahme des Bodenverbrauches. Ebenso weisen neue Bauflächenwidmungen in den Gemeinden eine abnehmende Tendenz auf. Im Zeitraum 2022 bis 2025 wurden beim Bodenverbrauch 1.900 m²/Tag in Anspruch genommen, davon beträgt die Versiegelung 60,7 Prozent. Im Zeitraum 2010 bis 2020 lag dieser Wert bei 8.000 m²/Tag. „Die Inanspruchnahme von Flächen hat in Vorarlberg trotz starker Bevölkerungszunahme in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen“, informiert Landesrat Marco Tittler: „Der sorgsame Umgang mit Grund und Boden ist seit vielen Jahren ein Grundprinzip der Vorarlberger Raumplanungspolitik.“

In der Bodenstrategie der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) bekennen sich Bund, Länder, Städte und Gemeinden dazu, die Zunahme der Flächeninanspruchnahme durch Siedlungs- und Verkehrsflächen und das Ausmaß neu versiegelter Flächen bis 2030 zu verringern. Zur Flächeninanspruchnahme und zur Versiegelung liegen nun die wesentlichen Datengrundlagen in einer bisher nicht verfügbaren Genauigkeit vor.

Im Jahr 2025 beträgt die Flächeninanspruchnahme in Vorarlberg 167 km². Als „in Anspruch genommen“ gelten Flächen für Siedlungs-, Verkehrs-, Freizeit-, Erholungs-, Ver- sowie Entsorgungszwecke, die durch menschliche Eingriffe soweit verändert oder bebaut sind, dass sie für die land- und forstwirtschaftliche Produktion oder als natürliche belassene Flächen nicht mehr zur Verfügung stehen. 

Nur ein Teil der Gesamtfläche Vorarlbergs steht potenziell für Landwirtschaft, Siedlung und Verkehr zur Verfügung – der sogenannte Dauersiedlungsraum. Die Flächeninanspruchnahme von 167 km² entspricht rund 6 Prozent der Landesfläche und knapp 30 Prozent des Dauersiedlungsraums. Die restlichen Flächen sind Wälder, Gewässer und alle anderen „nicht besiedelbaren“ Flächen. Mit 60,5 Prozent haben Siedlungsflächen den höchsten Anteil an der Flächeninanspruchnahme, gefolgt von Verkehrsflächen mit 23,5 Prozent. Siedlungsflächen außerhalb der Baulandwidmung umfassen 9,9 Prozent, Freizeit- und Erholungsflächen beanspruchen 4,2 Prozent, Abbau-, Ver- und Entsorgungsflächen nehmen 1,9 Prozent ein. Flächen, die für Freizeit, Ver- und Entsorgung oder Energie in Anspruch genommen werden, spielen bei der Flächeninanspruchnahme in Vorarlberg somit eine untergeordnete Rolle. 

Im Jahr 2022 waren in Vorarlberg 60,7 Prozent der in Anspruch genommenen Flächen versiegelt. Dies entspricht gut 18 Prozent des Dauersiedlungsraums bzw. knapp 4 Prozent der Gesamtfläche Vorarlbergs. Da die Versiegelung fast immer mit baulichen Nutzungen einhergeht, ist sie ein wesentlicher Teil der Flächeninanspruchnahme.


Veränderung der Flächeninanspruchnahme 2022-2025

Im Zeitraum 2022 bis 2025 wurden in Vorarlberg Flächen von 1.900 m² pro Tag neu in Anspruch genommen.  Die gesamte Flächeninanspruchnahme im Jahr 2025 belief sich auf167 km². Im Vergleich zum Jahr 2022 (165 km²) entspricht das einer Zunahme um 2 km². 
Damit setzt sich im Vergleich mit früheren Erhebungszeiträumen ein abnehmender Trend der Flächeninanspruchnahme fort. Im Zeitraum 2010 – 2020 lag die Flächeninanspruchnahme in Vorarlberg noch bei 8.000 m² pro Tag.
„Ein Teil der zusätzlichen Flächeninanspruchnahme ist wachstumsbedingt, da das Bevölkerungswachstum einen steigenden Bedarf an Wohnraum, Infrastrukturen und Dienstleistungseinrichtungen mit sich bringt. Gleichzeitig benötigt auch die Wirtschaft entsprechende Möglichkeiten für betriebliche Tätigkeiten.“, erläutert Landesrat Tittler. 

Zwischen 2022 und 2025 wuchs die Bevölkerung in Vorarlberg um rund 10.000 Personen, das entspricht 2,5 Prozent. Die Flächeninanspruchnahme wies eine Zunahme von 1,3 Prozent auf. Die Flächeninanspruchnahme pro Kopf ist somit von 412 auf 407 m² leicht zurückgegangen. Der überwiegende Teil der Flächeninanspruchnahme erfolgte im bestehenden Siedlungsraum, d.h. es wurden vor allem Bauflächenreserven verbraucht.

Grafik 1.

Die gesamte Flächeninanspruchnahme in Vorarlberg 2025 beträgt 167 km2, das sind 6 Prozent der Landesfläche von 2.603 km2. Die Abbildung zeigt die Detailkategorien der Flächeninanspruchnahme in Prozent.

Weniger Neuwidmungen in Vorarlberg

Bei der landeseigenen Flächenwidmungsplanstatistik bestätigt sich ein ähnlicher Trend wie beim österreichweiten Monitoring der Flächeninanspruchnahme: Die Zunahme der Bau- und Bauerwartungsflächen seit 2001 zeigt– bei einem (nach wie vor) hohen baulichen Nutzungsdruck sowie wachsenden Nutzungsansprüchen – einen Trend zu einem geringeren jährlichen Widmungssaldo. 

In den Jahren 2022-2025 haben sich die Bauflächen um insgesamt 32,3 Hektar vergrößert, das bedeutet eine Zunahme der Bauflächen von knapp 300 m2/Tag – Tittler: „Anfang der 2000er-Jahre war dieser Wert um das Fünffache höher“. 

Grafik 2.

Entwicklung der jährlichen Veränderung der Bauflächen und Bauerwartungsflächen seit 2001 in Vorarlberg. In den letzten drei Jahren betrug die Neuwidmung im Mittel 300 m2 pro Tag.

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Landesraumplanung unter: 
www.vorarlberg.at/flaechenwidmung und www.vorarlberg.at/raumbeobachtung/fwpp   

Redaktion
Thomas Mair

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