Medieninformation Donnerstag, 05.10.2023, 09:00 Bahnausbau Unteres Rheintal: Gemeinsame Lösung für nachhaltige Mobilitätszukunft Land Vorarlberg lädt Gemeinden zur gemeinsamen Prozessvorbereitung ein
Bregenz (VLK) – Der Vorarlberger Landtag hat sich am 15. Dezember 2022 einstimmig zum Ausbau der Schieneninfrastruktur für den Personen- und Güterverkehr im Unteren Rheintal bekannt und setzt sich für die Aufnahme dieses Großprojekts in das „Zielnetz 2040“ ein, die langfristige Bahnausbaustrategie des Bundes. Die Entscheidung fällt Ende 2023. Vorab startet das Land nun gemeinsam mit den beteiligten Gemeinden die Vorbereitungen für einen Prozess zur ergebnisoffenen Erarbeitung der Best-Variante. „Vorarlberg wächst, wird nachhaltiger, internationaler und verfolgt ambitionierte Klimaziele. Wir müssen jetzt die Weichen für die Mobilität der Zukunft stellen, die Kapazitäten langfristig erweitern und gemeinsam nach der besten Lösung für den dringend erforderlichen Bahnausbau im Unteren Rheintal suchen. Dabei dürfen wir keine Zeit verlieren“, erklären Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und Mobilitätslandesrat Daniel Zadra.
Die Menschen in Vorarlberg nutzen immer öfter öffentliche Verkehrsmittel. Mit rund 86.000 Klimatickets wird der Höchstwert verkaufter ÖPNV-Jahreskarten aus dem Vorjahr heuer nochmals deutlich übertroffen. Diese positive Nachfrage ist nicht zuletzt das Resultat des engagierten Einsatzes und der gut abgestimmten Zusammenarbeit von Vorarlberger Gemeinden, VVV und Land im öffentlichen Verkehr. Vorarlberg verfügt über das zweitbeste öffentliche Verkehrsnetz Österreichs – nach Wien.
Für die klimaschonende Mobilität spielt die Bahn eine zentrale Rolle: Seit 2005 hat sich die Anzahl der Bahnfahrgäste verdreifacht – und die Nachfrage wächst. Bevölkerungswachstum, Mobilitätswende und die verstärkte Einbindung in internationale Verkehrsnetze erfordern daher in naher Zukunft eine weitere Erhöhung der Bahnkapazitäten im Ballungsraum Rheintal. Mit Investitionen in die Infrastruktur und moderne Zuggarnituren, mit weiteren Direktverbindungen, dichteren Taktungen und neuen grenzüberschreitenden Verbindungen wird das ÖPNV-Netz seit Jahren gestärkt. Ziel des Landes ist ein flächendeckendes Angebot, das Ballungsräume, ländliche Gebiete und Talschaften in ganz Vorarlberg bedient und den wachsenden Kapazitätsbedarf im Schienennetz der Vierländerregion am Bodensee deckt.
Weichen für Generationen
Der Vorarlberger Landtag hat sich am 15. Dezember 2022 einstimmig zum Ausbau der Schieneninfrastruktur im Ballungsraum Unteres Rheintal bekannt und setzt sich für die Aufnahme des Projekts in das „Zielnetz 2040“ des Bundes ein. „Wir stellen jetzt die Weichen für künftige Generationen. In diesem Prozess geht es neben der bequemeren und schnelleren Fortbewegung auch um die Klimazukunft Vorarlbergs“, betonen Tittler und Zadra.
Nach der Ende 2023 erwarteten positiven Entscheidung über die Aufnahme soll ab 2024 gemeinsam mit Bund, ÖBB Infrastruktur AG und den beteiligten Gemeinden ein ergebnisoffener Prozess zur Ausarbeitung der Best-Variante für die Trassenauswahl starten. Mit einem Landtagsbeschluss wurden die zentralen Rahmenbedingungen aus Sicht des Landes bereits definiert: bestmöglicher Immissionsschutz während der Bauphase und im laufenden Betrieb, möglichst geringe Eingriffe in Eigentumsrechte, Erhalt des frei zugänglichen Bodenseeufers und der revitalisierten Pipeline sowie Vermeidung von längeren Sperren des Bahnbetriebes.
Gemeinsam genau prüfen
Für eine zeitgerechte und effiziente Realisierung dieses bedeutenden Infrastrukturprojekts startet das Land nun die Vorbereitung und lädt VertreterInnen der beteiligten Gemeinden am 10. Oktober zu einem Auftaktgespräch. Dabei werden nach der Information über den aktuellen Projektstand im „Zielnetz 2040“ Erwartungen und Vorschläge gesammelt und Fragen beantwortet. Bis zum Frühjahr 2024 sollen die Eckpunkte zu einem gemeinsamen ergebnisoffenen Prozess definiert werden, der im Anschluss daran beginnt. „Land, Gemeinden, Bevölkerung und Wirtschaft – wir alle wollen und brauchen den Bahnausbau, darin sind wir uns einig. Nun geht es um das Wie, das wir in der gemeinsamen Prozessvorbereitung erarbeiten wollen. Den erfolgreichen, zeitgerechten Bahnausbau schaffen wir nur, wenn wir als Partnerinnen und Partner an einem Strang ziehen und alle verfügbaren Optionen ganz genau prüfen“, sind Tittler und Zadra überzeugt.
- Redaktion
- Thomas Mair