Medieninformation Montag, 09.12.2024, 19:00 Auszeichnungen für kulturelles und künstlerische Schaffen Ehren- und Förderpreise 2024 für etablierte sowie aufstrebende Vorarlberger Kulturschaffende aus den Sparten Bildende Kunst, Musik, Literatur und Film

Bregenz (VLK) – Je zwei Ehren und zwei Förderpreise verleiht das Land Vorarlberg alljährlich an etablierte sowie aufstrebende Vorarlberger Kunst- und Kulturschaffende. Die Preise werden seit vielen Jahren auf Vorschläge aus den jeweiligen Kunstkommissionen vergeben. Am Montag, 9. Dezember 2024, überreichte Landesrätin Barbara Schöbi-Fink im Rahmen einer Feier im Montfortsaal die heurigen Ehrenpreise zu je 5.000 Euro an Roland Adlassnig und Markus Kessler sowie die Förderpreise zu je 2.500 Euro an Katharina Klein und Philipp Fussenegger.

„Die Ehrenpreise gehen an zwei Persönlichkeiten, die viele Jahre still, dabei aber umso wirkungsvoller im Hintergrund das Kunst- und Kulturleben Vorarlbergs bedeutsam mitgeprägt haben – zwei herausragende Kunstschaffende und ausgezeichnete Netzwerker: Roland Adlassnig und Markus Kessler. Mit den Förderpreisen zeichnen wir zwei junge Nachwuchstalente aus den Bereichen Literatur und Film aus, die bereits international für Aufsehen gesorgt haben: Katharina Klein und Philipp Fussenegger“, sagte Landesräten Schöbi-Fink. 

Ein „Alleskönner“ der Bildenden Kunst
   Der in Rankweil lebende Bildhauer Roland Adlassnig pflegt neben zeit- und ortsbezogenen performativen Arbeiten auch die Skulptur in Stein. Seine Arbeiten wurden von Peking bis New York und von Berlin bis Malta ausgestellt. Der 1972 in Lustenau geborene Künstler besuchte die HTL für Tiefbau in Rankweil und die HTL für Holz- und Steinbildhauerei in Innsbruck und legte 2003 die Meisterprüfung in Wien ab. Seit 1996 ist er selbstständig in der Kunst- und Ausstellungsszene aktiv. Er ist Gründungsmitglied von KunstVorarlberg, Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler Vorarlbergs sowie der IG Bildende Kunst – Wien, Bildredakteur und Schriftführer des Online-Magazins kultur.online.net und Kommissionsmitglied in der Aufnahmekommission des Berufsverbands bildender Künstler Liechtensteins (BBKL). Das Land Vorarlberg hat bisher mehrere seiner Kunstwerke angekauft, darunter eine Holzskulptur (2005) sowie das Bild „Emotionskompression“ (2007). In der Künstlerszene schätzt man Roland Adlassnig aber nicht nur für sein künstlerisches Wirken, sondern auch für seine professionelle und vielseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft in verschiedensten künstlerischen Belangen.

Ein unermüdlicher „Arbeiter“ in Sachen guter Musik 
   Markus Kessler ist Mentor, Lehrpraxisbetreuer im Land, begehrter Kammermusikpartner namhafter MusikerInnen als Geiger und Bratschist sowie – aufgrund seines unerschöpflichen Repertoirewissens und -könnens – „Einspringer“, wann immer es ihn braucht. Jederzeit stellt er dabei die musikalische Qualität und nicht sich selbst in den Vordergrund. Als Pädagoge wirkt Markus Kessler aktuell an der Musikschule Liechtenstein, in Feldkirch sowie am Musikgymnasium Schillerstraße. Als langjähriges Mitglied des Symphonieorchester Vorarlberg, des Sinfonieorchester Liechtenstein und des Kammerorchester Arpeggione Hohenems sowie als Konzertmeister beim Musiktheater Vorarlberg in Götzis und bei der Dommusik Feldkirch gestaltet er die musikalische Landkarte Vorarlbergs sowie die musikalische Qualität im Land seit vielen Jahren bedeutsam mit. Seine Studien absolvierte Markus Kessler an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie an den Hochschulen für Musik in Hannover und Basel. 

Mehrsprachig, experimentell, genreübergreifend
   Geboren 1996 in Bregenz, studierte Katharina Klein Philosophie an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien sowie in Berlin und Carrara. 2015 und 2017 verfasste sie Kurzdramen im Rahmen des „Kosmodrom“, 2018 entstanden im Rahmen von „Texte und Töne“ literarische Beiträge zur „Wartezimmermusik“ von Gerda Popper. Die junge Vorarlbergerin arbeitet vor allem mehrsprachig und experimentell an der Schnittstelle zwischen Literatur und bildender Kunst. 2023 erhielt sie das GO-Stipendium des Landes Vorarlberg für ihre Arbeit in den Marmorsteinbrüchen Ponte di Ferro. Sie ist Mitglied der BildhauerInnenvereinigung Ponte di Ferro sowie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Jenny“ und produziert Essayfilme und Artistbooks. Ihr Theaterstück „Little Italy“ wurde 2022 im Theater Kosmos in Bregenz uraufgeführt, ihr Hörspiel „52 Hertz“ erhielt den Anerkennungspreis des Landes Vorarlberg. Ihre Arbeit als Regieassistentin von Bregenz bis Berlin runden ihre künstlerischen Tätigkeiten.

Prädikat: Sehenswert!
   Philipp Fusseneggers Filme erzählen spannende Geschichten von Outsider-Figuren und zeugen von seinem Gespür für oftmals unkonventionelle und vielschichtige Themen. 1989 in Dornbirn geboren, maturierte er in klassischem Klavier am damaligen Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch. Zunächst Fotograf und Texter in der Werbebranche, studierte er später in Salzburg sowie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Inzwischen lebt und wirkt Philipp Fussenegger als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Berlin und ist Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma „Funfairfilms“. Sein bemerkenswerter Abschlussfilm an der KHM Köln „Henry“ (2015), wurde mit dem First Steps Award ausgezeichnet und war 2017 für den Österreichischen Filmpreis nominiert. Für Aufsehen sorgte auch die Skilehrer-Comedy „Geld spielt keine Rolex“ sowie die Eröffnung des weltweit ersten Cyber-Bordells 2020 in Berlin. Weitere Auszeichnungen erhielten die Filme „Bester Mann“ (Max-Ophüls-Preis 2018, Nominierung für den Österreichischen Filmpreis 2019), „I am The Tigress“ (Preis für den Besten Dokumentarfilm beim Porn Film Festival 2021) sowie der jüngste Dokumentarfilm „Teaches of Peaches“ (Teddy Award, Berlinale 2024), der die kanadische Sängerin Merrill Beth Nisker, alias Peaches, begleitet. 
 

Redaktion
Gerhard Wirth

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