Medieninformation Freitag, 22.11.2024, 13:26 Arlbergtunnel fristgerecht wieder für Verkehr geöffnet LR Gantner bei Eröffnung – neue Mautstelle und umfassende Fahrbahnsanierung
Langen am Arlberg (VLK) – Wie geplant hat die ASFINAG heute (22. November) den modernisierten Arlbergtunnel wieder offiziell in Betrieb genommen. Die größte Tunnelbaustelle der ASFINAG im Westen Österreichs konnte pünktlich fertiggestellt werden. Damit steht diese wichtigste infrastrukturelle Schnittstelle zwischen Vorarlberg und Tirol und rechtzeitig vor der Wintersaison wieder zur Verfügung. Landesrat Christian Gantner betonte die Bedeutung der Verbindung für die Bevölkerung, die Wirtschaft und insbesondere den Tourismus. Nach den Sperren in den Jahren 2015, 2017, 2023 und 2024 wird dies mittelfristig die letzte monatelange Sperre des Tunnels sein. Möglich war das alles nur durch eine enge, gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Ländern, Gemeinden, Behörden, ASFINAG und allen weiteren Beteiligten.
Die ASFINAG investierte insgesamt 75 Millionen Euro in die abgeschlossene Sanierungsphase und erhöhte mit einer neuen Fahrbahn und einer optimierten Entwässerung die Sicherheit für die täglich rund 9.000 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer deutlich. Weiters entstanden ein neuer Mautvorplatz und eine durch und durch nachhaltig gestaltete Mautstelle mit modernen Arbeitsplätzen. Insgesamt wurden mehr als 100 Millionen Euro in das Sicherheits- und Serviceupgrade am Arlberg investiert.
Landesrat Christian Gantner betonte: „Der Arlbergtunnel ist nicht nur der längste Straßentunnel Österreichs, sondern auch Vorarlbergs wichtigste Verkehrsachse in die anderen österreichischen Bundesländer. Gerade der heurige Sommer hat uns gezeigt, welche Relevanz eine verlässliche Verbindung hat. Die heutige Wiedereröffnung ist bedeutsam für die Bevölkerung, die Wirtschaft und insbesondere den Tourismus auf beiden Seiten des Arlbergs. Mein Dank gilt der ASFINAG sowie allen beteiligten Unternehmen und Personen für die zuverlässige und planmäßige Abwicklung der umfangreichen und herausfordernden Bauarbeiten.“
Der Arlbergtunnel bleibt somit einer der sichersten Tunnel in Europa: von der Errichtung der Flucht- und Rettungswege zwischen Bahn- und Straßentunnel über das Sicherheitsupgrade mit Thermoscanner, mehr Fluchtwegen und Hochdruck-Sprühnebelanlage bis hin zur jetzt abgeschlossenen Erneuerung der Fahrbahn.
Die Sperre der einzigen witterungsunabhängigen Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg stellt einen großen Eingriff in die Infrastruktur dar. Die lange und intensive Vorbereitung eines umfassenden Umleitungskonzeptes hat sich gelohnt, die regionale Umleitung über den Pass hat funktioniert. Ein Dank gilt hier auch der betroffenen Bevölkerung in St. Anton a.A. sowie im Klostertal für das Mittragen dieser Maßnahme. Die Leistung der Straßenmeistereien der Länder, auch in Ausnahmesituationen wie Unwetter und Winterdienst, war ein wesentlicher Garant für die erfolgreiche Abwicklung. Mit Investitionen von mittlerweile über 300 Millionen Euro ist auch klar, dass dies auf Jahre hinaus die letzte mehrmonatige Sperre des Arlbergtunnels war. Natürlich müssen auch weiterhin Wartungen und Sanierungen durchgeführt werden, diese können aber in einem verträglicheren Ausmaß geplant werden.
Der 13.972 Meter lange Arlbergtunnel war eine Herausforderung für den Bau. 7.500 Meter Erneuerung der Tunnelhauptentwässerung, 110.000 Quadratmeter neue Beschichtung, 23.000 Kubikmeter Betonfahrbahn und 105.000 Quadratmeter Asphalttragschicht sind Visitenkarte für eine außergewöhnliche Baustelle. Teilweise waren mehr als 200 Mitarbeitende im Tunnel beschäftigt.
Das Thema Nachhaltigkeit floss in sämtliche Planungsschritte ein. Durch die Verwendung einer hellen Gesteinskörnung für die Oberfläche der Betonfahrbahn senkt die ASFINAG den Strombedarf für die Beleuchtung deutlich. Bereits die Beimischung von rund 35 Prozent dieser Gesteinssorte verbessert den Reflexionsgrad und ermöglicht eine Einsparung von 210.000 kWh/Jahr – das entspricht dem Verbrauch von 40 Einfamilienhäusern. Auf die gesamte geplante Lebensdauer der neuen Fahrbahn gerechnet, erwartet die ASFINAG eine Einsparung von 8,4 Gigawattstunden Strom bzw. von 1,5 Millionen Euro unter Annahme des aktuellen Strompreises im Betrieb.
Darüber hinaus wurde auch die neue Mautstelle nachhaltig errichtet. Als Hauptbaustoff diente Holz, durch eine hohe Recyclingquote konnte viel ausgebautes Material wiederverwendet werden. Das bedeutet: 13.000 Tonnen Recyclingbeton konnten wiederum eingebaut werden – dadurch wurden 650 Lkw-Fahrten eingespart.
Facts:
- Länge Arlbergtunnel: 13.972 Meter
- Inbetriebnahme: 1. Dezember 1978
- täglicher Verkehr im Tunnel: 8.000 Fahrzeuge/24 Stunden
- 23.000 m3 Betonfahrbahn
- Redaktion
- Mathias Bertsch