Medieninformation Mittwoch, 19.03.2025, 08:22 „Land und Form“: Lesung nebst Gespräch mit Jana Volkmann und internationale Tagung Veranstaltungen des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek

Als Franz Michael Felder die Bühne der zeitgenössischen Kulturszene betrat, wurde er mit einer Mischung aus Überraschung und Herablassung begrüßt. Ein Bauer, der dichtet, war nicht nur selten, sondern eine Kuriosität. Auch in aktuellen Diskursen über Dorfliteratur werden diejenigen, die „echt“ vom Dorf kommen, mit Faszination und einer gewissen Skepsis betrachtet. Doch woran liegt das? Franz Michael Felder wird im Rahmen der Tagung zum Ausgangspunkt einer Perspektive, die das arbeitende Verhältnis zwischen Mensch und Land in Bezug zur Beziehung von Mensch und Text setzt. Am Donnerstag, 27. März (9:30 bis 17:30 Uhr), und am Freitag, 28. März (9:30 bis 13:00 Uhr), präsentieren im Vortragssaal des Vorarlberger Landesarchivs folgende Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland innovative Sichtweisen, die Arbeit und Schreiben als Verfahren der sozialen, ökonomischen und ökologischen Umweltproduktion konzeptualisieren: Marcus Twellmann (Hamburg), Sandra Fluhrer (Berlin), Isabel Fargo Cole (Berlin), Isabel Kranz (Wien), Friederike Reents (Eichstätt-Ingolstadt), Mareike Schildmann (Bremen), Gerhard Fuchs (Graz), Solvejg Nitzke und Stephanie Heimgartner (beide Bochum) sowie Jürgen Thaler und Ingrid Fürhapter (beide Bregenz).

Tags zuvor, am Mittwoch, 26. März, steht um 19:30 Uhr im Theater KOSMOS eine Lesung nebst Gespräch mit der in Wien lebenden Autorin, Essayistin und Literaturwissenschaftlerin Jana Volkmann zum Thema „Erle, Eibe, Douglastanne. Sprachmagie und Übersetzung im Schreiben über das Nichtmenschliche“ auf dem Programm. Ein herrenloses Pferd, ein verschwundenes Schiff und eine erfundene Landschaft mit See – merkwürdige Begegnungen bringen Jana Volkmanns Texte in Bewegung. Weil die Beziehungen zwischen Text und Land sowie all denjenigen Lebewesen und Lebensweisen, die daraus hervorgehen, so unterschiedlich sind, entstehen zwischen den Erfahrungswelten von Menschen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Steinen Lücken und Ungereimtheiten, die Übersetzungen nötig machen. Wie die Notwendigkeit der Übertragung und Vermittlung mit der literarischen Arbeit zusammenhängt, wird Jana Volkmann im Gespräch mit der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Solvejg Nitzke, einer ausgewiesenen Expertin, wenn es um den Zusammenhang von Literatur, Landschaft, Klima und Natur geht, erörtern. Volkmann wird auch aus ihrem aktuellen Buch „Der beste Tag seit langem“ lesen. Um Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen unter karten@theaterkosmos.at gebeten.

Tagungsprogramm
Land und Form. Arbeit und Schreiben als Verfahren der Umweltproduktion. Eine Tagung des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek und der Ruhr-Universität Bochum. 

Mittwoch, 26. März 2025, 19:30 Uhr im Theater KOSMOS
Jana Volkmann (Wien) 
Lesung und Gespräch
Erle, Eibe, Douglastanne. Sprachmagie und Übersetzung im Schreiben über das Nichtmenschliche
Moderation: Solvejg Nitzke (Universität Bochum)

Um Anmeldung wird gebeten, entweder per E-Mail an felderarchiv@vorarlberg.at oder unter 05574/511 44 055.