Medieninformation Freitag, 04.07.2025, 14:12 Zweifacher Geburtstag, gemeinsames Ziel LR Gantner: Zukunft des Alpenrheins gemeinsam planen
Landquart (VLK) – Bei der heutigen (Freitag, 4. Juli) Sitzung der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) in Landquart (Kanton Graubünden) standen auch zwei Jubiläen im Mittelpunkt: Die IRKA feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen sowie den Start des Entwicklungskonzepts Alpenrhein (EKA) vor 20 Jahren. Landesrat Christian Gantner betonte einmal mehr die Bedeutung einer engen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Wasserwirtschaft: „Wir stehen in der Region vor gleichen Herausforderungen und planen in bewährter Weise gemeinsam die Zukunft des Alpenrheins. Ein wichtiges Element dabei ist RHESI.“
Im Rahmen des Entwicklungskonzepts Alpenrhein werden konkrete Maßnahmen gesetzt, erläuterte der Landesrat: „Es geht um Gewässerschutz, Hochwassersicherheit und Nutzung von Wasserkraft als natürliche Energiequelle.“ Gantner verwies in diesem Zusammenhang auf den zwischen Österreich und der Schweiz abgeschlossenen Staatsvertrag für das gemeinsame Hochwasserschutzprojekt RHESI (Rhein Erholung Sicherheit) am Alpenrhein, der vor wenigen Tagen, am 1. Juli, offiziell in Kraft getreten ist. Er regelt neben der Finanzierung von RHESI auch die Neuorganisation der Internationalen Rheinregulierung. Baustart soll 2027 sein, die Bauzeit wird mit 20 Jahren eingeschätzt. „Durch RHESI wird die Abflusskapazität des Rheins von Feldkirch bis zur Bodenseemündung auf einer Länge von 26 Kilometern auf ein statistisch alle 300 Jahre auftretendes Hochwasser erhöht“, verdeutlichte der Landesrat.
Grenzüberschreitendes koordiniertes Handeln am Alpenrhein
1995 wurde die IRKA gegründet, um länderübergreifend über wasserwirtschaftliche Maßnahmen auf den 90 Kilometern des Alpenrheins zwischen dem bündnerischen Reichenau und der Einmündung in den Bodensee zu befinden. Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder zu einer Kommissionssitzung. Dabei werden über den Stand laufender Projekte berichtet, aktuelle Themen erörtert und Beschlüsse zu neuen Projekten gefasst. Mit dem EKA markieren die beteiligten Länder Vorarlberg, Fürstentum Liechtenstein, die Kantone Graubünden und St.Gallen zusammen mit der Internationalen Rheinregulierung ihren Willen zum gemeinsamen, grenzüberschreitenden und koordinierten Handeln.
In Landquart wurde Bilanz über die letzten 20 Jahre gezogen und ein Ausblick auf den Umsetzungsplan für die kommenden zehn Jahre vorgenommen (Aktionsplan 2030+). Viele der vor 20 Jahren (EKA 2005) als prioritär definierten Maßnahmen wurden umgesetzt oder befinden sich in Umsetzung. So flossen bereits große Investitionen in die Verbesserung der Gewässerökologie und in die Hochwassersicherheit am Alpenrhein. Weitere Maßnahmen in Hochwassersicherheit, Rheinaufweitungen und Biodiversität sind geplant (Rhesi, Maienfeld-Bad Ragaz, Schaan-Buchs-Eschen etc.). Zum Aktionsplan 2030+ findet im kommenden Herbst eine Resonanzgruppensitzung zur Information von Interessensvertretern statt.
Schwall-Sunk: IRKA für wirkungsvolle Sanierungen
Im Zentrum der Beratungen stand zudem die Schwall-Sunk-Problematik. Dabei geht es um Abflussschwankungen, die unterhalb von Wasserkraftwerken auftreten – mit negativen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. Die IRKA bekräftigte in Landquart ihre Haltung zugunsten einer wirkungsvollen und umfassenden Schwall-Sunk-Sanierung, die neben der ökologischen Verbesserung auch eine substanzielle Energieproduktion ermöglicht. Die IRKA hat sich in der Vernehmlassung des Kantons Graubünden im Grundsatz dafür ausgesprochen, am Alpenrhein eine Variante mit Ausleitkraftwerken weiter zu verfolgen. Sie hält weiterhin an dieser „großen“ Variante fest, um eine wirksame ökologische Sanierung zu erreichen.
Die IRKA wird gebildet durch die Vertretungen der Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg sowie der Kantone Graubünden und St.Gallen.
Als Vertreter der Republik Österreich nehmen Konrad Stania und als Vertreter der Schweiz Josef Eberli an den IRKA-Sitzungen teil. Weitere Informationen über die IRKA und ihre Aktivitäten siehe unter www.alpenrhein.net.
- Redaktion
- Thomas Mair
Pressebilder
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Am 4. Juli fand in Landquart unter dem Vorsitz der liechtensteinischen Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni die Sitzung zum 30. Geburtstag der IRKA statt.
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Foto: Staatskanzlei Graubünden -
Am 4. Juli fand in Landquart unter dem Vorsitz der liechtensteinischen Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni die Sitzung zum 30. Geburtstag der IRKA statt.
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