Medieninformation Donnerstag, 30.01.2025, 11:55 Gesundheitslandesrätin Rüscher: „Pflegepaket ist klares Bekenntnis zur Stärkung des Sozial- und Gesundheitswesens in Vorarlberg“ Pflegepaket für stationäre Langzeit- und mobile Pflege nach intensiven Verhandlungen beschlossen
Bregenz (VLK) – Nach intensiven Verhandlungen konnte gestern Mittwoch (29.01.) eine Einigung in den Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten im Vorarlberger Sozial- und Gesundheitswesen (VSG-KV) erzielt werden. Das neue Gehaltssystem für Pflegefachkräfte in stationären und ambulanten Einrichtungen sichert vergleichbare Lebensverdienstsummen in allen Settings. Der Vorarlberger Sozialfonds stellt die Refinanzierung sicher. Der Gehaltsabschluss für 2025 orientiert sich an jenem der Landes- und Gemeindebediensteten.
Ab 1. Juli 2025 wird ein neues Gehaltsschema für Pflegefachkräfte eingeführt, das vergleichbare Lebensverdienstsummen für Mitarbeitende in allen Settings, also Spitälern, stationärer und mobiler Pflege sowie Behinderteneinrichtungen sicherstellt. Für das Jahr 2025 werden die Gehälter zudem um 3,5 % erhöht – analog zum Abschluss der Vorarlberger Landes- und Gemeindebediensteten – mit einer Mindestanpassung von 100 Euro. Bei den niedrigsten Gehältern entspricht das einer Erhöhung um 4,6 %. Die Ist-Gehälter werden um 3 % erhöht, alle im Kollektivvertrag definierten Zulagen um 3,5 %. Außerdem wurde die Einsprungzulagen in der Pflege deutlich erhöht. „Ich freue mich, dass dieser Abschluss gelungen ist und wir trotz der großen finanziellen Herausforderungen auch die Refinanzierung durch den Sozialfonds sicherstellen konnten. Die Pflegekräfte leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft – diese Einigung ist ein wichtiges Signal der Wertschätzung und Anerkennung für die engagierte Arbeit“, sagte Rüscher.
Nachdem im letzten November ein Gehaltspaket für den Bereich der Pflege in den Spitälern geschnürt wurde, war es nun notwendig, auch die Rahmenbedingungen im stationären Langzeitpflegebereich und der mobilen Pflege anzupassen. „Dies ist ein entscheidender Schritt, um faire und einheitliche Rahmenbedingungen für alle Pflegekräfte zu schaffen“, so Andrea Kaufmann, Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbandes. „Diese Maßnahmen sind eine wichtige Grundlage, dass die Arbeitsbedingungen attraktiv bleiben und es gelingt, offene Stellen rasch zu besetzen und somit auch derzeit geschlossene Betten in der Langzeitpflege wieder zu öffnen.“
Die zusätzlichen Kosten für die Einführung des Pflegepaketes werden vom Vorarlberger Sozialfonds refinanziert. Landesrätin Martina Rüscher: „Trotz der aktuell herausfordernden finanziellen Situation im Vorarlberger Sozialfonds und der notwendigen strukturellen Reformen war es uns wichtig, die Refinanzierung für das Pflegepaket noch in diesem Jahr einzuführen.“ Dies ist nicht nur zusammen mit dem Vorarlberger Gemeindeverband, sondern auch in enger Abstimmung mit dem Finanzreferenten, Landeshauptmann Markus Wallner geschehen. Dazu Landeshauptmann Wallner: „Es ist in Zeiten angespannter Budgetlagen ein fairer Abschluss gelungen, der den Interessen gerecht wird und vor allem eine Angleichung der Lebensverdienstsummen in beiden Pflegebereichen beinhaltet. Ich bedanke mich bei den Verhandlerinnen und Verhandlern für den geschlossenen Kompromiss im Interesse der Pflegerinnen und Pfleger, der Arbeitgeberseite und vor allem der Patientinnen und Patienten.“
„Wie in den Spitälern werden neue Berufsgruppen insbesondere im Assistenzbereich sowie in Betreuungsberufen entsprechend finanziell eingestuft und auch der Entgelterhöhungszuschuss ins Regelsystem übernommen. Diese Einigung ist ein wichtiges Zeichen für die Bediensteten in den Pflegeberufen und unterstreicht das klare Bekenntnis zur Stärkung des Sozial- und Gesundheitswesens in Vorarlberg“, so Rüscher abschließend.
- Redaktion
- Gerhard Wirth