Medieninformation Freitag, 28.10.2022, 09:00 Geschichten über das Fremde: Staatspreisträgerin Anna Baar präsentiert im Theater KOSMOS ihr neues Buch Buchpräsentation am Freitag, 4. November 2022

Bregenz (VLK) – In diesem Jahr hielt Anna Baar die vielbeachtete, sehr politische Rede anlässlich der Eröffnung der 46. Tage der deutschsprachigen Literatur 2022. Sie erhielt heuer auch die wichtigste Kunstauszeichnung des Landes, den Großen Österreichischen Staatspreis. Am Freitag, den 4. November, stellt die in Zagreb geborene, in Klagenfurt und Wien lebende Schriftstellerin auf Einladung des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek im Theater KOSMOS ihren Erzählband „Divân mit Schonbezug“ (Wallstein 2022) vor. Durch den Abend führt Ingrid Fürhapter. Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: 12 EUR (ermäßigt 8 EUR). Tickets: www.theaterkosmos.at

Was meint man, wenn man Zuhause sagt? Wo ist man heimatberechtigt? Heimat wird nicht gefunden, aber sie holt einen ein, taucht im Rückspiegel auf, sobald man ausbrechen will. Von Zagreb, Klagenfurt oder Wien nach Teheran ist es oft nur ein Gedankensprung. Da wie dort interessiert sich Anna Baar weniger für Schauplätze und angebliche Sehenswürdigkeiten als für das Geheime und Verheimlichte. Sie sieht genau hin, geht über Schmerzgrenzen, erzählt von der Großmutter, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpfte und im jugoslawischen Bruderkrieg vor den eigenen Leuten in ihren Keller fliehen musste, von der einst schönen, bewunderten Frau, die sich als kranke Greisin nicht zurechtmachen lässt für die Freunde aus Kärnten. Immer geht es um das Anderssein, um den Hass der Deutschkärntner gegen die Kärntner Slowenen und Jugoslawen, den Kindheitsduft von Mandeln und getrockneten Feigen, um Heimatstolz und Heimatscham, um die Erkenntnis, dass schöne Worte nicht taugen, das Schreckliche zu benennen.

Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt Anna Baar gegen die eigene Sprachlosigkeit an, ringt um präzise Worte für das Unsägliche und Beschönigte. Ihre Beschäftigung mit dem Vergangenen zielt auf das Heutige ab. Ein tiefgründiges, politisches und hochaktuelles Buch.

Anna Baar, geboren 1973 in Zagreb. Lebt in Klagenfurt und Wien. Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brač. Ihr Debütroman „Die Farbe des Granatapfels“ stand drei Monate, ihr Roman „Nil“ zwei Monate auf der ORF-Bestenliste. 2017 erhielt sie den Theodor-Körner-Preis, 2020 wurde sie mit dem Humbert-Fink-Literaturpreis der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet. 
 

Redaktion
Lucas Rührnschopf

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