Presseaussendung · 25.05.2022 Ambulante gerontopsychiatrische Pflege wird zur Regelversorgung Landesrätin Wiesflecker: Ein Gewinn für das Pflegewesen in Vorarlberg

Veröffentlichung
Mittwoch, 25.05.2022, 09:00 Uhr
Themen
Soziales/Pflege/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Lauterach (VLK) – Da die Zahl der Menschen, die im Alter an einer psychiatrischen Erkrankung wie Demenz oder Depression leiden, stetig zunimmt, wurde im Jahr 2013 das Projekt „Ambulante gerontopsychiatrische Pflege“ gestartet mit dem Ziel, den Betroffenen möglichst lange ein weitgehend selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Zunächst in zwei Gemeinden – Feldkirch und Hohenems – erprobt, wurde das Angebot in den Folgejahren unter fachlicher und organisatorischer Leitung der connexia auf weitere Regionen ausgerollt. Mittlerweile steht die „Ambulante gerontopsychiatrische Pflege“ in ganz Vorarlberg zur Verfügung und ist vom Projekt in die Regelversorgung übergegangen. Bei der Feier dieses Anlasses am Dienstag, 24. Mai, in Lauterach sprach Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker von einem „Zugewinn an Qualität für das Pflegewesen in Vorarlberg“ und dankte allen, die zu dieser Weiterentwicklung beigetragen haben.

In 19 Regionen gewährleisten 21 psychiatrisch diplomierte Pflegefachkräfte, die bei den Krankenpflegevereinen angestellt sind, die Begleitung durch die „„Ambulante gerontopsychiatrische Pflege“. Allein im vergangenen Jahr wurden 633 Klientinnen und Klienten betreut. Finanziert wird dieses wichtige Angebot seit Beginn durch den Vorarlberger Sozialfonds.

Die Fachkräfte der „Ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege“ bieten für Menschen, die krankheitsbedingte Veränderungen in ihrem Wesen und in ihrem Verhalten zeigen, die nötige spezialisierte Form der Betreuung und Begleitung an. Die Ursachen für diese Veränderungen sind sehr unterschiedlich, beispielsweise Depression, eine beginnende demenzielle Erkrankung oder Wahn. „Solche Erkrankungen sind nicht nur für die betroffene Person, sondern etwa auch für pflegende An- und Zugehörige schwierig und belastend. Umso wichtiger ist die zusätzliche Unterstützung der häuslichen Betreuung durch speziell geschulte Pflegekräfte. Die Erfahrung zeigt, dass durch die Arbeit der ‚Ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege‘ in vielen Fällen eine Verbesserung der Gesamtsituation für Betroffene und ihr Umfeld erzielt werden kann“, so Landesrätin Wiesflecker.

Die Begleitung durch die „Ambulante gerontopsychiatrische Pflege“ ist kostenlos und auch unabhängig von einer Mitgliedschaft zum jeweiligen Krankenpflegeverein. Der Zugang findet durch An- und Zugehörige, durch niedergelassene ÄrztInnen, das Landeskrankenhaus Rankweil oder durch Mitarbeitende der Mobilen Hilfsdienste oder der Hauskrankenpflege statt. Danach wird im Rahmen eines Erstgesprächs (Clearing) geklärt, ob eine Begleitung durch die „Ambulante gerontopsychiatrische Pflege“ erfolgen kann. „Der einfache und sehr unbürokratische Zugang ist für das Gelingen wesentlich“, betonte Wiesflecker. 

Wichtig für die Arbeit der „Ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege“ ist der Aufbau einer Vertrauensbasis zu der betroffenen Person. In der Begleitung werden dann mögliche Perspektiven erarbeitet und umgesetzt. Das erfordert Geduld, Vertrauen und Zeit. Neben der Arbeit mit der betroffenen Person ist eine gute Zusammenarbeit mit An- und Zugehörigen und mit den Haus- und FachärztInnen maßgeblich. 

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