Presseaussendung · 23.07.2021 Künstlerische Ergebnisse des zweiten Austausches mit Barcelona Die spanischen Kunstschaffenden Anna Dot und Juan David Galindo Guarin stellen in der Galerie Lisi Hämmerle in Bregenz aus

Der für Künstlerinnen und Künstler aller Sparten so wichtige internationale Austausch und die Vernetzung bilden einen Schwerpunkt in der Kulturstrategie des Landes Vorarlberg. „Als Koproduktion des Landes Vorarlberg, der Stadt Bregenz und der Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs hat sich der Austausch mit Barcelona im vergangenen Jahr äußerst vielversprechend angelassen“, erklärt Kulturreferentin und Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. 

„Während die Vorarlberger Künstlerinnen Sarah Rinderer und Hanna Schaich ihren für 2020 geplanten Aufenthalt in Barcelona Covid-19-bedingt erst in diesem Jahr antreten können, wurde das neu eingerichtete Atelier beim Palais Thurn und Taxis von den spanischen Stipendiaten heuer schon zum zweiten Mal genutzt und hat sich bereits bewährt“, freut sich Schöbi-Fink. Mit Anna Dot und Juan David Galindo Guarin waren zwei spannende Positionen zu Gast, die sich auf den Ort eingelassen haben. Die künstlerischen Ergebnisse ihres zweimonatigen Aufenthaltes präsentieren sie bis zum 29. Juli in der Galerie Lisi Hämmerle in Bregenz.

Erinnerungen an einen Ort

Der Aufenthalt von Anna Dot (geboren 1991 in Vic/Spanien) in Bregenz war von Recherche-Arbeiten geprägt. Im Mittelpunkt des häufig ortsspezifischen Schaffens der spanischen Künstlerin, die als Professorin an den Universitäten von Vic und Barcelona unterrichtet, stehen Untersuchungen zu Kommunikation und Übersetzung. In Bregenz spürte sie der Geschichte, den Menschen und den Gebäuden jenes Orts nach, an dem in den 1990er Jahren das Kunsthaus Bregenz gebaut wurde. Dazu hat sie eine Vielzahl von Gesprächen geführt mit Menschen, deren Biografie in irgendeiner Form mit dem Ort verknüpft ist. So unternimmt Anna Dot in ihrer Arbeit eine „Eine fluktuierende Gleichzeitigkeit“ den Versuch, diesen öffentlichen Raum jenseits seiner offiziellen Geschichte und Architektur über lebendig gebliebene Erinnerungen und Überlieferung begreifbar zu machen. Ergänzend zu den Skizzen und Notizen, die die Künstlerin zum Projekt angefertigt hat und die in der Galerie Lisi Hämmerle präsentiert werden, gibt es während der Laufzeit der Ausstellung zwei weitere Termine auf dem Karl-Tizian-Platz, bei denen die gesammelten Erinnerungen als persönliche Geschichte(n) von den jeweiligen Protagonist:innen weitererzählt werden. 

Die echte Realität

Videos und Performances zählen zu den wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmitteln von Juan David Galindo Guarin (geboren 1992 in Bogotá/Kolumbien). Der in Barcelona lebende und arbeitende Künstler lässt sich dabei immer wieder gerne von Filmen inspirieren und hat eine Vorliebe für die atmosphärischen Werke von Kultregisseur David Lynch. Nach Bregenz hat Juan David Galindo Guarin, der sich gerne mit neuen Techniken auseinandersetzt, unter anderem die Idee zu einem experimentellen Filmprojekt mitgebracht, das er in der Galerie Lisi Hämmerle realisiert. Seine Videoinstallation trägt den Titel „Deferred Space“, was so viel wie „Verschobener Raum“ bedeutet. Dazu platziert der Künstler in der Galerie vier Webcams, die die Realität im Raum live und 1:1 wiedergeben. In diesen eigentlich geschlossenen Kreislauf von Kameras und Bildschirmen schleust Juan David Galindo Guarin Bilder ein, die einer anderen Wirklichkeit entstammen und stellt damit die Frage nach echter und nach inszenierter Realität – eine Grundfrage in den sozialen Medien. Außerdem erforscht die Installation über die miteinander verbundenen Bildschirme Individuen, ihre Impulse, ihr eigenes Bild und die Erfahrung des Raums. 

Ausstellung „Vorstellen – Present“, Anna Dot und Juan David Galindo Guarin
Galerie Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Straße 4a, 6900 Bregenz
23. bis 29. Juli 2021, täglich von 16:00 bis 19:00 Uhr geöffnet
Anna Dot und Juan David Galindo Guarin sind während der Öffnungszeiten anwesend

Termine auf dem Karl-Tizian-Platz: 
Freitag, 23. Juli, 16 Uhr, Dauer ca. 20 Minuten
Donnerstag, 29. Juli, 17 bis 18 Uhr, im KUB Café