Presseaussendung · 10.12.2020 Erste Hilfe für die Seele in Zeiten von Corona Landesrätin Rüscher: Psychosoziale Hilfen in Vorarlberg bilden ein starkes Netzwerk

Veröffentlichung
Donnerstag, 10.12.2020, 14:15 Uhr
Themen
Gesundheit/Psyche/Corona/Rüscher
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Vorarlberg verfügt über ein dichtes Netz an psychosozialen Diensten und kann auch während der Corona-Pandemie auf ein intaktes System zurückgreifen. Dazu zählen insgesamt 14 Einrichtungen mit zahlreichen Standorten im ganzen Land. „Die psychische Gesundheit ist ebenso wichtig wie die körperliche. Gerade in dieser schwierigen Zeit mit gravierenden Eingriffen in das tägliche Leben bietet dieses starke Netzwerk bestmögliche Unterstützung und Begleitung“, sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher in einer Pressekonferenz im Landhaus am Donnerstag, 10. Dezember. Die Sozialeinrichtungen haben spezielle Sicherheitskonzepte erarbeitet und ihre bewährten Leistungen an die jeweils gültigen COVID-19 Rahmenbedingungen angepasst. „Wer Hilfe braucht, soll nicht zögern, diese niederschwelligen Angebote in Anspruch zu nehmen“, appellierte Rüscher.

Die Landesrätin verwies auf das Gesundheitsprogramm der Landesregierung, das unter dem zentralen Leitsatz #xsundblieba ein harmonisches Zusammenspiel von körperlicher und psychischer Gesundheit sowie einem tragfähigen sozialen Netz im Freundes- und Familienkreis anstrebt. Dementsprechend sind auf der Homepage xsund.at und in der xsund-App auch die zahlreichen psychosozialen Hilfsangebote aufgelistet. Per Filterfunktion können auf einen Klick Informationen zu spezifischen Themen – z.B. Angst, Depression, Gewalt – abgefragt werden. „So kann jeder und jede schnell, unbürokratisch und zielgerichtet die passende Hilfe finden“, betonte Rüscher.

Alle Angebote stehen offen

Das flächendeckende, landesweite Angebot bietet vielschichtige Hilfeleistungen in allen Lebenslagen und für alle Bevölkerungsgruppen. Einige Institutionen haben aufgrund der Pandemie spezifische Zugänge für Bürgerinnen und Bürger geschaffen bzw. es wurden entsprechende Unterstützungsangebote beworben, um die Inanspruchnahme der Angebote einer breiteren Zielgruppe möglich zu machen. „Der erste Schritt ist ein beratendes Gespräch. Die Angebote stehen offen“, betonte der Psychiatriekoordinator des Landes, Joachim Hagleitner.

Aus regelmäßigen Berichten der Einrichtungen geht hervor, was die Menschen in der Coronakrise am stärksten beschäftigt. Die Pandemie hat Sorgen verstärkt und Notsituationen intensiviert, erklärte Fachbereichsleiter Thomas Neubacher. Zukunftsängste sind stärker wahrnehmbar und Einsamkeit ist ein spürbares Thema. Viele Anfragen drehen sich um die Existenzsicherung.

Einstellung hilft bei der Krisenbewältigung

Auch Professor Reinhard Haller rät dazu, in Krisensituationen keine Scheu zu haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Gleichzeitig kann es helfen, eine möglichst gute Einstellung zu finden und der Krise den Panikcharakter zu nehmen“, sagte er. Es gelte zu bedenken, dass jede Krise vorbeigeht, auch wenn die Unsicherheit bleibt, wann dass sein wird. Deshalb sei es für eine Generation, die noch nie einer solch enormen Belastung ausgesetzt war, erforderlich, die Krise möglichst gut zu bewältigen und ohne anhaltenden Schaden daraus hervorzugehen. „Krisen sind immer auch eine Chance, daher ist es wichtig, sich nicht nur der Gefahren, sondern auch der eigenen Kräfte und Möglichkeiten bewusst zu sein“, so Haller.

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