Presseaussendung · 28.07.2020 Wallner: „Richtiger Umgang mit Corona ist Standortfrage für Vorarlberg“ Screening-Testungen, Reiserückkehrende, Ampelsystem - aktueller Stand Corona in Vorarlberg

Veröffentlichung
Dienstag, 28.07.2020, 15:29 Uhr
Themen
Gesundheit/Corona/Wallner/Rüscher
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Die Entwicklungen der vergangenen Tage haben gezeigt, dass wir weiterhin wachsam bleiben müssen, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher im heutigen (Dienstag) Pressefoyer: „Die aktuelle Situation wird laufend beobachtet, damit wir im Fall der Fälle sofort reagieren können.“ Bei auftretenden Clustern ist es besonders wichtig, rasch das Umfeld zu erkennen und abzusondern. Die Testungen werden laufend ausgeweitet, die Landesregierung verweist wiederholt auf die Möglichkeit von Screening-Testungen für Unternehmen und Betriebe. „Die Pandemiesicherheit wird zur Standortfrage für Vorarlberg“, betonte der Landeshauptmann.

In Vorarlberg wurden in den letzten Tagen zwei Cluster beobachtet: Ein Wohnheim für LeasingarbeiterInnen in Frastanz mit insgesamt 7 Infizierten und 56 abgesonderten Personen und eine Familie mit 9 Erkrankten und 8 abgesonderten Personen. „Bei auftretenden Clustern ist es besonders wichtig, rasch das Umfeld zu erkennen und abzusondern. Zusätzlich werden abgesonderte Personen zur Testung geschickt, um eventuell weitere Kontaktpersonen rasch zu erkennen“, verdeutlichte Wallner.

Das Land führt fortlaufend Screening-Testungen im Rahmen eines bundesweiten Screening-Programms durch. Im Mittelpunkt des Testprogramms stehen Unternehmen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen wie z.B. Leiharbeiterfirmen, Fleischzerlegungs- und verarbeitungsbetriebe, etc. Zudem gilt dieses Angebot für Betriebe und Organisationen, die auf Grund von Wohnverhältnissen/Unterkünften ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen. Dies sind insbesondere größere Gemeinschaftsunterkünfte, wie Wohnheime für LeasingarbeiterInnen, Asyl- und Wohnungsloseneinrichtungen. In der Landessanitätsdirektion wurde eine eigene Anlaufstelle eingerichtet, die das Screeningprogramm für Betriebe und Organisationen abwickelt. Interessierte Betriebe können sich unter screening-betriebe@vorarlberg.at melden.

Entsprechend der Vorgabe des Bundes werden die Testkosten für eine Stichprobe übernommen. Sollte eine Testung von weiteren Mitarbeitenden gewünscht sein, sind die Kosten vom Betrieb zu tragen. Die Kosten pro Test belaufen sich auf 45 Euro. Die Abwicklung erfolgt digital über Gutscheine (kostenlose für Stichprobe, kostenpflichtige mit Sammelrechnung für Betrieb). Mitarbeitende können so online auf www.vorarlberg.at/coronatest einzeln in Röthis einen passenden Termin vereinbaren und mit dem Gutschein den Test abwickeln. Der Betrieb erhält eine Sammelrechnung.

Eine Neuerung gibt es auch bei den bundesweiten Absonderungsrichtlinien: Positiv getestete Personen werden jetzt zehn (früher 14) Tage abgesondert.

Die Neuregelungen über die Einreisebestimmungen sind unter www.vorarlberg.at/Corona abrufbar.


Teststrategie im Herbst

Gemeinsam mit der Vorarlberger Krankenhausbetriebs-Gesellschaft hat das Land folgende Punkte fixiert:
- Ausbau der Kapazitäten: Im Moment werden ca. 2.500 - 3.000 Tests pro Woche in der Pathologie Feldkirch durchgeführt – diese Kapazitäten werden aktuell deutlich verstärkt!
- Für Cluster-Untersuchungen wurde neu ein Bereitschaftsdienst in der Pathologie eingerichtet. Dieser Ausbau hat das Ziel, im Laufe des Oktobers 1.000 Proben innerhalb von 24 Stunden ab Probeneingang bearbeiten zu können
- Durch die Anschaffung neuer Großtestgeräte wird die Kapazität verdoppelt
- Mehr Personal: 15 zusätzliche Stellen (Vollzeitäquivalente) werden geschaffen
- Zudem werden wir den besonderen Fokus auf die Qualität der Testungen beibehalten, kündigte Landesrätin Rüscher an: „Wir poolen nicht und führen zwei Bestätigungstests bei positiven Ergebnissen durch“.
- Das Land hat sich mit den Gesundheitsdiensten über das (Weiter-)Führen des Krisenlagers für medizinische Schutzausrüstung in Feldkirch geeinigt. Alle Gesundheitsanbieter, wie Pflegeheime oder Behinderteneinrichtungen, halten einen Vorrat für einen Monat an Schutzmaterial vor, im Krisenlager wird ein Vorrat für weitere drei Monate vorgehalten.

Ampelsystem des Bundes – Mitspracherecht des Landes gefordert

Das Ampelsystem des Bundes wird vom Land Vorarlberg begrüßt und mitgetragen. Der Bund entwickelt ein vierstufiges Ampelsystem und gibt auch pro Bereich Maßnahmen bzw. Empfehlungen vor. Derzeit werden konkrete Inhalte und Vorgangsweisen mit der Bundesebene abgestimmt. Landeshauptmann Wallner urgierte hier aber ein Mitspracherecht des Landes.

Erfreut zeigte sich Landesrätin Rüscher über die hohe Zugriffsrate auf das eigene Dasboard. Unter www.vorarlberg.at/coronadashboard sind die wichtigsten Zahlen und Verlaufsgrafiken zur Corona-Situation zusammengefasst und werden dreimal täglich aktualisiert - Rüscher: „In den vergangenen 24 Stunden – Stand Dienstagfrüh - erfolgten 14.860 Zugriffe, in den vergangenen sieben Tagen waren es insgesamt 96.626.“ Seit Einrichten des Dashboard wurde dieses Service schon über eine Million mal abgefragt.

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