Presseaussendung · 28.04.2020 FFG-Forschungszuschuss für Vorarlberger Corona-Projekt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher: „Starkes Signal aus der Forschungslandschaft Vorarlbergs“

Veröffentlichung
Dienstag, 28.04.2020, 12:35 Uhr
Themen
Gesundheit/Corona/Forschung/Rüscher
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Feldkirch/Bregenz (VLK) – Bei der Erforschung des Coronavirus ist Vorarlberg mit dem VIVIT (Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment) und dem MZL (Medizinisches Zentrallabor) ganz vorne mit dabei. Die beiden Einrichtungen werden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) jetzt mit einem Forschungszuschuss in Höhe von über 100.000 Euro unterstützt, informiert Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. „Vorarlberg ist auch im Gesundheitsbereich ein anerkannter und starker Forschungs- und Entwicklungsstandort“, freut sich Rüscher über die zusätzlichen Mittel und die damit verbundene Auszeichnung.

Insgesamt 26 Millionen Euro werden von der FFG für die Coronavirus-Erforschung bereitgestellt. Davor waren zahlreiche Anträge zu Themen wie neue Medikamente, Testmethoden bis hin zum Impfstoff aus ganz Österreich eingereicht worden. Jetzt steht fest: 24 Projekte werden gefördert. „Es ist ein starkes Signal der Forschungslandschaft Vorarlbergs, dass VIVIT und Medizinisches Zentrallabor (MZL) mit einem gemeinsamen Projekt zur Entwicklung eines Antikörpertests zu den geförderten Projekten gehören“, hält die Gesundheitslandesrätin fest. Rüscher weiter: „Dieser innovative Antikörpertest soll helfen, rund 5.000 Personen, die in Vorarlberg im medizinischen und pflegerischen Bereich tätig sind, mehr Sicherheit in Bezug auf eine mögliche Immunität zu geben.“

Schneller aus der Krise
   „Ich freue mich für die Forschungslandschaft Vorarlbergs“, kommentiert Projektleiter Primar Peter Fraunberger, Direktor der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft, Leiter des medizinischen Zentrallabors und des Blutspendedienstes des ÖRK, Landesverband Vorarlberg, den bemerkenswerten Erfolg. „Ich bin stolz auf das Team des VIVIT und freue mich über die Zusammenarbeit mit dem MZL“, bekräftigt VIVIT-Geschäftsführer und Prim a.D. Innere Medizin LKHF, Heinz Drexel. „Mit einem verlässlichen Antikörpertest in und aus Vorarlberg wollen wir unseren Beitrag leisten, den Menschen schneller aus der Krise zu helfen, welche uns noch lange begleiten wird“, ergänzt Projektleiter Andreas Leiherer, Epidemiologe und Virologe am VIVIT. Die Bedeutung des Gemeinschaftsprojekts unterstreicht auch Projektinitiator Alois Lang, Facharzt für Innere Medizin und Hämato-Onkologie: „Die Covid-19-Pandemie ist für Angehörige der Heilberufe doppelt belastend: ihr Beruf ist meist durch Körperkontakt geprägt und sie müssen sich selbst und andere vor dem Virus schützen. Der Test soll helfen Sicherheit zu bringen.“

Ausgereifter als gegenwärtige Tests
   Die Forschenden in den beiden Instituten sind dabei, einen Test zu entwickeln, der Antikörper nachweist, die Infizierte aufgrund des Kontaktes mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 als Reaktion des Immunsystems gebildet haben. Dieser Test soll ausgereifter und zuverlässiger sein, als die gegenwärtig am Markt erhältlichen Antikörpertests mit ihren bekannten Problemen (mangelnde Spezifität und Sensitivität). Unterstützung erhalten MZL/VIVIT von der Universität für Bodenkultur Wien und der Firma Candor Bioscience, wobei die Federführung in Vorarlberg liegt.

Antikörpertest für epidemiologische Analyse
   Anwendung soll der Antikörpernachweis zuerst an rund 5000 Menschen finden, die in Vorarlberg in medizinischen und pflegerischen Berufen tätig sind. Ziel ist es herauszufinden, wie sich die Antikörperbildung in dieser Berufsgruppe, die einem besonders hohen Risikoprofil ausgesetzt ist, im Vergleich zur Normalbevölkerung verhält und ob eine Immunität gegen den Virus vorliegt. Diese epidemiologischen Erkenntnisse sind vor allem auch für die Einschätzung des Pandemieverlaufes bedeutend. Es wird auch daran gedacht, den Test zu kommerzialisieren.

Ansprechperson für Medienanfragen: Priv.-Doz. Dr. Dr. Andreas Leiherer.

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