Medieninformation Freitag, 17.04.2020, 16:42 Gesundheitswesen – LH Wallner: „Schrittweise Erweiterung der Grundversorgung“ Enge Abstimmung zwischen Krankenhäusern sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten – Vorarlberger Gesundheitsapp „Xsund“ präsentiert

Bregenz (VLK) – Nach Wochen im sehr eingeschränkten Betrieb fährt Vorarlberg mit viel Umsicht das Leistungsangebot im Gesundheitswesen behutsam und schrittweise hoch. Die nächsten Schritte für diese Erweiterung stellten am Freitag (17. April) Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher gemeinsam mit den Systempartnern vor. Der Landeshauptmann betonte: „Wir sind noch lange nicht bei der Normalität angekommen, aber in den nächsten Wochen wird eine behutsame Öffnung von Spitälern und niedergelassenem Bereich vorgenommen“. Daneben wurde bei der Pressekonferenz „Xsund“, die neue Vorarlberger Gesundheitsapp, präsentiert.

Nachdem sich die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Vorarlberg auf stabilem Niveau bewegt und befürchtete Szenarien wie in anderen Ländern dank guter Vorbereitung und hoher Disziplin der Bevölkerung ausgeblieben sind, soll die medizinische Grundversorgung Schritt für Schritt erweitert werden. In enger Abstimmung haben Land, Krankenhausbetriebsgesellschaft, das Krankenhaus Dornbirn, die Ärztekammer und die Landes-Zahnärztekammer Vorarlberg sowie die Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ein behutsames Hochfahren vorbereitet.

Zielgerichtete, koordinierte Vorgehensweise
   Ein Zahnrad müsse in das andere greifen, sagte Landesrätin Rüscher: „Eine intensive Abstimmung ist nicht nur aus medizinisch-fachlicher Sicht von großer Bedeutung. Es geht auch darum, die Patientinnen und Patienten zielgerichtet informieren zu können, damit sie nicht zwischen den extra- und intramuralen Angeboten hin und her geschickt werden“. Mit dem Landeshauptmann sprach sie allen Systempartnern einen Dank aus. Rüscher: „Seit Beginn der Corona-Krise arbeiten Land, Spitäler und der niedergelassene Bereich sehr eng zusammen. In täglichen Krisenstabsitzungen koordinieren wir alle Aktivitäten gemeinsam. Diese Arbeitsweise hat sich sehr bewährt.“

Von Ausnahmesituation zu angemessener Grundversorgung
   Mit Blick auf den Leistungsumfang an den Spitälern hielt der Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft, Gerald Fleisch, fest: „Wir erarbeiten ein sukzessiv erweitertes Angebot, medizinische Entscheidungen geben hier den Takt vor“. In allen Krankenhäusern Vorarlbergs wird langsam das Grundversorgungsangebot angepasst. Im Landeskrankenhaus Rankweil mit seinem psychiatrischen Schwerpunkt werden ab Montag, 20. April, die Fachabteilungen für die angepasste Grundversorgung zur Verfügung stehen. Mit dem angepassten Versorgungsangebot des LKH Rankweil werden die Patientinnen und Patienten, die zwischenzeitlich im Krankenhaus Maria Ebene betreut wurden, wieder übernommen. Somit kann die Maria Ebene (nur das Krankenhaus!) ihrem Regelauftrag als Suchtkrankenhaus für Vorarlberg wieder nachkommen.

Die nächsten Tage und Wochen würden wieder vermehrt Patientinnen und Patienten für die Durchführung planbarer Operationen in die Krankenhäuser einberufen. Zudem werden vorgemerkte Patientinnen und Patienten kontaktiert, um neue Termine zu vereinbaren. Für onkologische Patientinnen und Patienten wird die Versorgung in den nächsten Wochen wieder auf das gewohnte Nievau gehoben, obwohl es hier auch während der Krise nur marginale Einschnitte gab. Zeitgleich wird das Angebot der tageschirurgischen Eingriffe – z.B. Katarakt, IVOM – erweitert. Endoprothetische Operationen können – je nach Nachversorgung in Reha-Zentren – durchgeführt werden. Parallel müsse die „fragile, labile Gesamtsituation“ im Auge behalten werden. „Sollte sich die epidemiologische Lage wieder zuspitzen, muss rasch darauf reagiert werden können“, so der KHBG-Direktor.

Weiterhin geschlossene Ambulanzen und Besuchsverbot
   Um die Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeitenden zu schützen, bleiben die Spitalsambulanzen geschlossen und das Besuchsverbot aufrecht. Fleisch: „Die Ambulanzen stehen für die Notfall- und Akutversorgung zur Verfügung. Zuweisungen passieren durch den Rettungsdienst. Eine Selbstzuweisung ist nach wie vor nicht möglich. Sollte darüber hinaus die Notwendigkeit einer Intervention im Krankenhaus bestehen, dann nur mit Überweisung durch eine niedergelassene Ärztin bzw. niedergelassenen Arzt“.

Vorsichts- und Sicherheitsregeln in Ordinationen beachten
   Mit einem gemeinsamen Appell zur Einhaltung geltender Vorsichts- und Sicherheitsregeln haben sich Vorarlbergs Ärztekammer-Präsident Michael Jonas, Gerhart Bachmann, Präsident der Landes-Zahnärztekammer Vorarlberg und der Vorsitzende der ÖGK-Landesstelle, Jürgen Kessler, an die Bevölkerung gewandt. Bevor Patientinnen und Patienten eine Praxis aufsuchen, sollen sie sich telefonisch voranmelden. „So kann das Infektionsrisiko durch bessere Ordinationsplanung deutlich minimiert werden“, führte der Ärztekammer-Präsident aus. Beim Besuch einer Praxis soll zudem ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Es gebe zudem Begrenzungen bei der Zahl der Patientinnen und Patienten in den Wartebereichen. „Alle Ärztinnen und Ärzte haben ein Dokument mit Empfehlungen vom Gesundheitsministerium und der Österreichischen Ärztekammer erhalten, die helfen sollen, geregelt und Schritt für Schritt zur Normalität zurückzukehren“, erläuterte Ärztekammer-Präsident Jonas.

Vorarlberger Gesundheitsapp präsentiert
   „Xsund“: So nennt sich die neu entwickelte Serviceanwendung fürs Mobiltelefon, die der Vorarlberger Bevölkerung ab heute zur Verfügung steht. Über das kostenfreie Tool lassen sich verschiedene Gesundheitsdiensteanbieter in Vorarlberg auflisten – jeweils mit Adresse, Telefonnummer der Ordinationen sowie aktuellen Öffnungszeiten.

Um Orientierung und Anfahrt zu erleichtern, sind alle Praxen auch auf einer digitalen Karte einzusehen. Neben sämtlichen Notrufnummern und diverse Helplines finden sich auch Anleitungen für gesundheitliche Notfälle. „Was ist zu tun bei Verdacht auf Herzinfarkt? Wie reanimiere ich richtig? Wie versorge ich eine stark blutende Wunde? Die App bietet hier viele Informationen, Tipps und Tricks. Es macht Sinn, die Inhalte immer wieder einmal durchzulesen – das kann Leben retten“, unterstreicht die Gesundheitslandesrätin. Daneben versorgt die App alle Anwenderinnen und Anwender mit informativen Kurztexten über aktuelle Entwicklungen aus dem Gesundheitsressort. Rüscher: „Es handelt sich um ein praktisches Hilfsmittel für den Alltag, ein Tool, das schnell und unkompliziert die wichtigsten Informationen im Kontext Gesundheit zugänglich macht“. Die App wird begleitet und unterstützt durch die Website www.xsund.at.

Factbox:
- Hat mein/e niedergelassene Ärztin/Arzt geöffnet?
  Hotline 141 oder App „Xsund“
- Wann findet meine Spitalsbehandlung statt?
  bezüglich OP-Termin: Krankenhäuser melden sich für neue Terminvereinbarung
  Spitalzuweisung erfolgt über niedergelassene/n Ärztin bzw. Arzt
- Darf ich eine Spitalsambulanz aufsuchen?
  Spitalsambulanzen bleiben bis auf weiteres geschlossen
  Selbstzuweisung in eine Spitalsambulanz nicht möglich!
  Spitalzuweisung erfolgt über niedergelassene/n Ärztin bzw. Arzt oder Rettungsdienst

Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Pressebilder

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