Medieninformation Mittwoch, 15.04.2020, 11:26 Niemanden allein lassen – gerade nicht in schwierigen Zeiten Möglichkeiten in der Lebens- und Trauerbegleitung auch ohne pysischen Kontakt

Bregenz (VLK) – Derzeit sind Begräbnisse aufgrund der COVID-19-Pandemie im engen familiären Kreis erlaubt. Diese Einschränkung ist zusätzlich zum Ableben eines geliebten Menschen für viele Trauernde eine große emotionale Herausforderung. Nahe sein, obwohl Distanz gewahrt werden muss, ist gerade für Menschen, die sich in schwierigen Situationen befinden, weil ein krankes oder betagtes Familienmitglied stationär behandelt wird oder bei Verlust eines/einer Angehörigen, ein wichtiges Anliegen. Institutionen wie der Hospizverband Österreich oder der Verein „Abschied in Würde“ geben Anregungen und Vorschläge für den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. „Es geht darum, der emotionalen Verbundenheit trotz der physischen Trennung Ausdruck verleihen zu können“, sagt Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker. Auch die Vorarlberger Bestatterinnen und Bestatter sind wie immer für die Menschen da und unterstützen in dieser persönlich schwierigen Zeit.

Wir sind aktuell in einer Situation, die für die meisten von uns neue Erfahrungen und Gefühle beinhaltet. Die damit verbundenen und zum Erhalt der Gesundheit notwendigen Einschränkungen im Alltag wirken sich auf unser gesamtes Leben aus. Dazu gehören auch Tod und Sterben und damit verbunden sind Trauerfeiern und -rituale. In einer Verordnung des Gesundheitsministers wird geregelt, dass Begräbnisse nur im engen Familienkreis stattfinden dürfen. Die Verordnung legt keine genaue Personenzahl fest. Wir bitten deshalb die Bevölkerung, dass sie den TeilnehmerInnenkreis so klein wie möglich hält. Auch beim Begräbnis sollten die derzeit geltenden allgemeinen Regeln eingehalten werden:

• Abstand von mindestens einem Meter bei Personen, die nicht im selben Haushalt leben
• Älteren Personen oder Menschen mit Vorerkrankungen wird empfohlen, zu Hause zu bleiben.
• Wenn möglich, sollte ein Mund-Nasen-Schutz verwendet werden

„In diesen schwierigen Zeiten tun alle ihr Bestes, damit niemand allein sein muss“, betont die Landesrätin. Die wichtigsten Anregungen für Menschen in schwierigen Situationen lauten:

- Treten Sie aktiv, regelmäßig und verlässlich in persönliche Beziehung mit den betroffenen Menschen - telefonisch, SMS, per Messenger-Dienste Videotelefonie, E-Mail, Briefe, etc. Befindet sich ein krankes Familienmitglied in stationärer Behandlung: Machen Sie den Angehörigen und Vertrauenspersonen Vorschläge für vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, unterstützen Sie beim Einrichten technischer Hilfsmittel, organisieren Sie die Übergabe kleiner Präsente (Briefe, Fotos, etc. …) der Angehörigen an Kranke
- Ermutigen Sie Angehörige, Nachrichten für Sterbende als Audionachricht aufzunehmen und zu verschicken.
- Legen Sie betroffenen Menschen ein paar Blumen aus dem Garten, eine Karte mit persönlichen Worten, eine Zeichnung, die von Ihren Kindern gemalt wurde, ein Stück Kuchen, etc. als kleines Geschenk und Zeichen der Anteilnahme sowie
Verbundenheit vor die Türe.
- Suchen Sie Lieder, Texte, etc., die den Betroffenen gefallen könnten.
- Nutzen Sie alle kreativen Möglichkeiten – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Lassen Sie Kinder als Angehörige Abschiedsgeschenke zeichnen, basteln, Küsse mit Lippenstift auf Stofftaschentücher machen, Händeabdrücke von Angehörigen zu Hause auf Polsterbezüge machen, Foto-Collagen erstellen, u.v.m.

Weitere Informationen, Beratung und Tipps bieten finden Sie auf:

Hospiz Vorarlberg
Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase und Hilfe für Trauernde: 
Montag bis Freitag von bis 9 bis 18 Uhr, Tel 0676 88420 5115
https://www.hospiz.at/moeglichkeiten-in-der-lebens-sterbe-und-trauerbegleitung-ohne-physischen-kontakt/

Verein Abschied in Würde
Telefonische oder schriftliche Beratung für Trauernde und Empfehlungen zur Gestaltung eigener Trauerrituale online. Die Vorbereitungen von individuellen Trauerfeiern erfolgt aktuell auschließlich über Telefon und Email.
Täglich von 08:00 bis 18:00, Tel +43 (0)664 4606491, verein@abschied-in-würde.at.
http://abschied-in-würde.at/wp-content/uploads/2020/03/AiW_Empfehlungen-für-eigene-Rituale_20200317.pdf

Das Trauertelefon begleitet und berät Angehörige beim Abschied eines Sterbenden und im Todesfall. Die SeelsorgerInnen beraten auch, wenn Menschen mit ihrer aktuellen Situation rund um Tod und Trauer nicht zurechtkommen.

Trauertelefon der Diözese Feldkirch
Täglich von 8:00 bis 22:00 Uhr, Tel +43 676 83240 3333.

Trauer-Hotline der Evangelischen Pfarrgemeine A.u.H.B. Dornbirn
Dienstag bis Sonntag von 09:00 bis 12:00 und 14:00-19:00 Uhr: Tel: +43 699 18877059

Kontakt bei Trauerfällen der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Feldkirch und Bludenz
Täglich 08:00 bis 20:00 Uhr, Tel: +43 699 1120 5432
 
SeelsorgerInnen der verschiedenen Religionsgemeinschaften sind auch in diesen herausfordernden Zeiten für ihre Mitglieder da – Informationen finden Sie auf den jeweiligen Homepages.

Redaktion
Thomas Mair

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