Presseaussendung · 15.03.2020 Wallner: „Soziale Kontakte runterfahren – nur diese Maßnahme wirkt“ Müssen alles tun um dieses Virus einzudämmen

Veröffentlichung
Sonntag, 15.03.2020, 19:33 Uhr
Themen
Gesundheit/Sicherheit/Corona/Wallner/Rüscher/Gantner
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – „Wir sind in diesen Tagen mit einer herausfordernden Situation konfrontiert“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner beim heutigen (Sonntag) Pressegespräch über die aktuelle Situation zum Coronavirus: „Hauptziel ist die Eindämmung des Virus.“ Deshalb müssen die sozialen Kontakte deutlich reduziert werden, so Wallner: Veranstaltungen werden von Bundesseite gänzlich untersagt, die Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt. Die Grenzkontrollen werden wiedereingeführt, im Gesundheitsbereich werden vorbereitende Maßnahmen getroffen, um die Spitalsstruktur weiterhin intakt zu halten.

Wir bereiten uns darauf vor, dass ab morgen (Montag) eine bundeseinheitliche Ausgangsbeschränkung in Kraft tritt, betonte der Landeshauptmann: „In den nächsten Wochen heißt es mehr denn je: aufeinander schauen, zusammenhalten, an einem Strang ziehen.“

 

Maßnahmen Bund

 

  • Veranstaltungen werden künftig gänzlich untersagt. An keinem Ort sollen sich mehr als fünf Menschen auf einmal treffen. Die einzigen Ausnahmen sind jene Aktivitäten, die der Bekämpfung des Coronavirus dienen.

 

  • Die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum wird massiv eingeschränkt: Sportplätze, Spielplätze und andere öffentliche Plätze der Begegnung werden geschlossen. Die Österreicherinnen und Österreicher werden aufgefordert sich selbst zu isolieren. Das bedeutet soziale Kontakte ausschließlich mit jenen Menschen zu pflegen, mit denen sie zusammenleben.

 

  • Mit Dienstag (17. März) werden Restaurants vollständig geschlossen.
  • Lebensmittelversorgung wird über Supermärkte und Lieferservices sichergestellt. LH Wallner: „Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet.“
    • Die bevorstehende Ausmusterung von Grundwehrdienern wird gestoppt.
    • Darüber hinaus werden bestehende Zivildiener verlängert und begonnen weitere Zivildiener zu mobilisieren, damit potenzielle Engpässe im Pflegebereich sowie in der 24 Stunden Betreuung durch Unterstützung der Zivildiener verhindert werden können.

 

Bundeseinheitliche Ausgangsbeschränkung – Weiterarbeiten ist möglich

 

Grundsätzlich ist das Verlassen des eigenen Wohnungsbereiches verboten:

•          berufliche Tätigkeit ist ausgenommen: Die Bevölkerung kann weiterarbeiten gehen, aber es muss darauf geachtet werden, dass am Arbeitsplatz ein Sicherheitsabstand von einem Meter gewährleistet ist. Dies soll direkt mit dem Arbeitgeber abgeklärt werden.

•          Einkaufen

•          Anderen Menschen helfen

 

 

Wiedereinführung der Grenzkontrollen

 

   Die Grenzkontrollen für den Personenverkehr von der Schweiz und von Liechtenstein nach Vorarlberg wurden mit 14. März 2020, um Mitternacht wiedereingeführt. Ab Mittwoch (18. März) um 00:00 Uhr werden Grenzübertritte nur mehr an den Grenzstellen Höchst, Lustenau, Hohenems, Mäder, Nofels und Tisis möglich sein. „Die anderen Grenzübergänge zur Schweiz und Liechtenstein werden zur Gänze geschlossen“, informierte Sicherheitslandesrat Christian Gantner.  

 

   Bereits ab Dienstag den 17. März um 00:00 Uhr gilt, dass Personen, die von Italien, Schweiz und Liechtenstein nach Österreich einreisen wollen, ein ärztliches Zeugnis über ihren Gesundheitszustand mit sich zu führen und vorzuweisen haben. Das ärztliche Zeugnis darf bei der Einreise nicht älter als vier Tage sein. Abweichend davon ist die Durchreise durch Österreich ohne Zwischenstopp erlaubt, sofern die Ausreise sichergestellt ist.

 

   Von diesen Maßnahmen ist der Güterverkehr, der gewerbliche Verkehr (mit Ausnahme der gewerblichen Personenbeförderung) sowie der Pendler-Berufsverkehr nicht betroffen. Die gilt auch für Insassen von Einsatzfahrzeugen. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen an der Grenze muss gerechnet werden, sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Ludescher: „Es geht aber um die Eindämmung der Mobilität des Virus.“

 

Spitalsstruktur intakt halten

 

   Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher kündigte an, dass Vorbereitungen für die Schaffung von zusätzlichen Krankenquartieren in Spitalsnähe laufen – beispielsweise die Krankenpflegeschule in Feldkirch oder Maria Ebene in Frastanz: „Wir rechnen derzeit damit, dass rund 15 Prozent der Erkrankten im Spital medizinisch versorgt werden müssen. Das schaffen wir in Vorarlberg bei rund 3.000 am Coronavirus erkrankten Personen in den bestehenden Spitalsstrukturen. Bei einer weiteren Erhöhung der Gesamtzahl auf 6.000 erkrankte Personen – davon wiederum 15 Prozent Spitalspflichtige – sind Kapazitäten für die medizinische Versorgung in Krankenquartieren in Spitalsnähe vorbereitet.“ Die niedergelassenen Ärzte und weitere Berufsgruppen hätten ihre Bereitschaft zur Mitarbeit deponiert.

 

   Für die Nachbarschaftshilfe bittet die Landesrätin die Bevölkerung sich an die jeweiligen Gemeinden zu wenden. Dort wurden bzw. werden Anlaufstellen eingerichtet.

 

Kein grenzüberschreitender ÖPNV, kurzfristige Änderungen in Vorarlberg

 

   Ab Montag, 16. März 2020, wird der gesamte ÖPNV (d.h. alle Bahn- und Busverbindungen) zwischen Vorarlberg und der Schweiz bzw. Liechtenstein eingestellt. In Vorarlberg ist der Betrieb der S-Bahn im Halbstundentakt gewährleistet. Ebenso sind die REX-Verbindungen in der Hauptverkehrszeit bis 08:00 und ab 15:00 Uhr aufrecht. Die REX-Züge in der Nebenverkehrszeit (zwischen 08:00 und 15:00 Uhr) werden teilweise eingestellt. Derzeit ändern sich die Rahmenbedingungen für den Öffentlichen Verkehr fast stündlich, weshalb sich manche Angebote kurzfristig ändern können.

 

Aktuelle Fallzahlen der Landessanitätsdirektion

 

   Die Landessanitätsdirektion gibt den aktuellen Stand im Zusammenhang mit Coronavirus bekannt: In Vorarlberg sind bisher (Stand Sonntag, 15. März, 15.00 Uhr) 444 Verdachtsfälle aufgetreten, davon sind 247 negativ gestestet worden, 149 noch in Abklärung. Derzeit sind 48 positiv getestete Personen und 175 Kontaktpersonen in Absonderung. Derzeit ist keine Person hospitalisiert.

 

Alle weiteren Informationen und Hotlines unter www.vorarlberg.at/corona

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