Presseaussendung · 09.03.2020 Vorarlbergs Betreuungs- und Pflegenetz ist gut ausgebaut Landesrätin Wiesflecker: Ausbau erfolgt gemäß sozialpolitischem Leitsatz „So viel wie möglich ambulant, so viel wie nötig stationär“

Veröffentlichung
Montag, 09.03.2020, 16:40 Uhr
Themen
Soziales/Pflege/Landtag/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die Sicherung und Weiterentwicklung des Betreuungs- und Pflegesystems ist und bleibt ein zentraler sozialpolitischer Schwerpunkt des Landes Vorarlberg. Gemeinsam mit den Gemeinden ist es gelungen, wesentliche Verbesserungen im ambulanten Bereich zu erzielen – sowohl quantitativ als auch qualitativ, betont Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker in der Beantwortung einer Landtagsanfrage. „Der Wunsch der meisten älteren Menschen ist es, zu Hause bleiben zu können. Das wollen wir ermöglichen. Daher ist die Entlastung und bestmögliche Unterstützung der pflegenden Angehörigen ein besonderes Anliegen“, so Wiesflecker.

Die Möglichkeit von Anstellungsverhältnissen bei den Mobilen Hilfsdiensten, die Erhöhung der Kapazitäten der Hauskrankenpflege und der Ausbau des Case- und Care-Managements sind neben dem neuen Fördermodell für die 24-Stunden-Betreuung Maßnahmen, die die Pflege zu Hause unterstützen. Ergänzend dazu hat sich vor allem der Ausbau der ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege als wichtige Unterstützungsleistung etabliert.

„Vorarlberg hat früh auf die Zunahme von dementiellen Erkrankungen reagiert“, so Landesrätin Wiesflecker. Damit die Angehörigen auch stundenweise entlastet werden, gibt es seit 2018 vier Tagesbetreuungen mit gerontopsychiatrischem Schwerpunkt an den Standorten Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Nüziders. Mitte 2020 folgt ein zusätzlicher Standort in Götzis. Das Angebot „Urlaub von der Pflege“ wurde ebenfalls ausgebaut. Es werden in den Pflegeheimen Urlaubsbetten bereitgestellt, die es den Angehörigen erlauben, sich zu erholen.

Gleichzeitig hat die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden auch wesentliche Maßnahmen im stationären Bereich ergriffen. Die gerontopsychiatrischen Kompetenzen in den Pflegeheimen werden laufend weiterentwickelt, die Abgeltung des Aufwandes für die Praxisanleitung und damit verbunden die Entlastung des Fachpersonales und die „Geriatrische Remobilisation in Pflegeheimen“´(GRIP) sind weitere Beispiele, die dazu beitragen, die Qualität in den Pflegeheimen zu sichern. In Bartholomäberg, Langen bei Bregenz, Höchst, Koblach, Hard-Wirke und Ludesch wurden neue Pflegeheime gebaut, ua. in Höchst, Hörbranz, Koblach gibt es neue Angebote für betreute Wohngemeinschaften.

Eine der größten Herausforderungen ist die Sicherung von Personal, erklärt Wiesflecker: „Wir wissen aufgrund der demographischen Entwicklung, dass die Anforderungen im Betreuungs- und Pflegebereich zunehmen werden und tun alles dafür, dass wir ausreichend qualifizierte Pflegekräfte zur Verfügung haben.“ Die neue „Personalbemessung 2020“ für Pflegeheime und erste Umsetzungsschritte sind beschlossen. Es gibt eine Refundierung der Kosten einer Zulage für die Berufsgruppen der Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe mit einer zweijährigen Ausbildungsdauer seit 1. Februar 2019 in den Pflegeheimen.

In Vorbereitung und Planung ist der Lehrgang „Spezialisierung für Führungsaufgaben“ ab Herbst 2020 mit finanziellen Zuschüssen für Teilnehmende aus der Langzeitpflege, ebenso laufen die Vorbereitungen für die schulische Ausbildung zur Pflegeassistenz und zur Pflegefachassistenz an mittleren bzw höheren berufsbildenden Schulen

„Ganz wichtig sind aber auch Präventionsprogramme und gesellschaftliche Sensibilisierung, damit ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben können“, erläutert Landesrätin Wiesflecker. Dazu zählen die Sturzprävention und Bewegungsförderung, Vorsorge-Hausbesuche durch die Hauskrankenpflege, die Aktion Demenz und die Pflegekampagne „Pflege berührt“.


   Daraus ergibt sich Folgendes:


   Der prognostizierte Ausbaubedarf im Ballungsraum Rheintal/Walgau wird sukzessive durch angemessene Erweiterungen in Hard (Seniorenhaus am See) und Lauterach sowie durch Neubauten in Bregenz (Brachsenweg) und Dornbirn (drittes Pflegeheim) erfüllt. In Feldkirch (Schillerstraße) und Wolfurt wird zu klären sein, inwieweit die bestehende Gebäudesubstanz zukunftsfähig ist. Weitere angemessene Erweiterungen und mögliche Neubauten sind auch an anderen Standorten im Gespräch.

„Wir haben auf Landesebene mit mehreren Maßnahmen zur Stabilisierung des ambulanten und teilstationären Bereiches reagiert, unsere Bedarfsprognose geht davon aus, dass wir bis zum Jahr 2025 rund 160 Pflegeheimplätze zusätzlich benötigen werden, das ist eine Ausweitung der bisherigen Kapazität um sechs Prozent. Dieses Ziel werden wir gemeinsam mit den Gemeinden auch erreichen“, ist Landesrätin Wiesflecker sicher.

Auf den über 2.400 Pflegeheimplätzen kam es im Jahr 2018 zu rund 720 Aufnahmen mit dem Ziel einer Daueraufnahme. Die Wartedauer beträgt derzeit im Schnitt vier bis fünf Wochen. „Wir gehen davon aus, dass sich das in absehbarer Zeit auf sieben bis acht Wochen erhöhen könnte“, so Wiesflecker.

Die Statistik Austria hat kürzlich darauf hingewiesen, dass bei den mobilen Diensten „Vorarlberg mit einer Betreuungsquote von 46 Prozent deutlich vor den anderen Bundesländern (Gesamtdurchschnitt 21 Prozent) liegt“. Auch andere Kennzahlen bestätigen die Wirksamkeit der vielfältigen Maßnahmen zur Sicherung der Betreuung und Pflege in Vorarlberg.

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