Presseaussendung · 10.02.2020 Klimaneutralität 2040 – eine Verpflichtung, keine Option LR Rauch und Klimawissenschafterin Kromp-Kolb zeigten Herausforderungen für Vorarlberg auf

Veröffentlichung
Montag, 10.02.2020, 12:32 Uhr
Themen
Umwelt/Klimawandel/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Laut Programm der türkis-grünen Bundesregierung soll Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Klimaneutralität 2040 bedeutet, dass wir in allen Bereichen die Anstrengungen erheblich verstärken müssen, sagte die Klimawissenschafterin Helga Kromp-Kolb im heutigen (Montag) Pressegespräch mit Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch. „Wir müssen nun ein Bündel von Maßnahmen auf Schiene bringen. Dazu gehören: Der Einstieg in die ökologische Steuerreform auf Bundesebene, der Klimacheck auf Landes- und auf Bundesebene und rasche Anreize für den Ausstieg aus Öl“, betonte Rauch.

„Die Klimakrise ist auch in Österreich in Form zunehmender Wetterextreme und Klimarekorde spürbar. Zur Erreichung der Klimaneutralität werden in allen Sektoren und Themenfeldern sinnvolle Maßnahmen eingesetzt werden müssen. Die zentrale Maßnahme ist aber die sozial ausgewogenen Bepreisung von CO2 und Energie. Erst wenn klimafreundliche Energieträger, Mobilitätssysteme, Nahrungsmittel etc. die einfachste und auch wirtschaftlich die günstigste Option für die Menschen sind, können wir Klimaneutralität erreichen“, so Kromp-Kolb. Im Zuge der Erstellung des Nationalen Klima- und Energieplans haben Österreichs führende KlimawissenschafterInnen einen Referenzplan entwickelt, der Maßnahmen zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele aufzeigt. Das im Regierungsprogramm vorgesehene Ziel, Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen, ist aus Sicht der KlimawissenschafterInnen ambitioniert. „Das ist aber kein Grund, Angst davor zu haben. Gut aufgesetzt führen Klimaschutzmaßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität“, betonte Kromp-Kolb.

Energieautonomie Vorarlberg – Herausforderungen bis 2030

Landesrat Rauch umriss die Maßnahmen des Landes zur Erreichung der Klimaneutralität: „Das können wir nur mit einem Bündel von Maßnahmen erreichen“. Der Prozess Energieautonomie 2020 wird in eine neue Phase 2030 übergeführt. Mit Hilfe der Optimierung der baurechtlichen Rahmenbedingungen sowie der Wohnbauförderung sollen Neubauten grundsätzlich nur mehr als Niedrigenergiegebäude ausgeführt werden. Neubauten nach 2021 sollen grundsätzlich ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe für Raumwärme, Warmwasser und Kühlung auskommen. „Unser Ziel für Vorarlberg lautet, dass ab 2021 keine Ölkessel mehr installiert werden“, betonte Rauch. Ab 2021 soll ein Stopp der Installation von Ölkesseln baurechtlich verankert werden. Auch bei Erneuerung von Heizungsanlagen sollen keine Ölfeuerungsanlagen mehr zum Einsatz kommen. Die bestehenden Ölkessel (derzeit ca. 27.000) sollen sukzessive bis 2030 halbiert werden. „Klimaschutz muss prioritär werden in Bund und Land. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren“, appelliert Rauch.

   Weitere Maßnahmen betreffen unter anderem die Verdreifachung der Photovoltaik – in Vorarlberg gibt es rund 4.000 Dachflächen mit über 400 m² Fläche, vorwiegend im Industriebereich – die weitere Umsetzung des Mobilitätskonzepts mit Schwerpunkt Mobilitätsverbund, aber auch Investitionen in die Bildung und den Informationsaustausch, wie beispielsweise mit dem Verbund aus den e-5-Gemeinden und den EnergiewirtInnen.
 

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