Presseaussendung · 08.01.2020 Frauen für die Gemeindepolitik ermutigen Landesrätin Wiesflecker: Mehr weibliche Beteiligung an Entscheidungsprozessen im unmittelbaren Lebensumfeld

Veröffentlichung
Mittwoch, 08.01.2020, 14:15 Uhr
Themen
Frauen/Politik/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Zu den anstehenden Gemeindewahlen 2020 verstärken Land und Frauennetzwerk Vorarlberg erneut ihre Bemühungen, um mehr Frauen für die Politik zu interessieren und für aktives politisches Engagement zu motivieren. Gerade in den Gemeindestuben sei eine starke weibliche Mitsprache und Mitgestaltung gefragt, sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker am Mittwoch, 8. Jänner, im Landhaus. „Es braucht mehr weibliche Beteiligung an diesen Entscheidungsprozessen, damit die spezifischen Interessen und Bedürfnisse von Frauen im beruflichen und familiären Alltag berücksichtigt werden“, so Wiesflecker.

Positiv wertet die Landesrätin die Entwicklungen nach den Wahlgängen im Herbst 2019. Auf Bundesebene hatte Österreich in der Übergangsregierung erstmals eine Kanzlerin und in der nun angelobten türkis-grünen Bundesregierung sind sogar Frauen in der Überzahl. Auch der Vorarlberger Landtag ist weiblicher geworden. 41 Prozent der Abgeordneten sind Frauen, es gibt zum ersten Mal eine Landesstatthalterin und zwei Landtagsvizepräsidentinnen, drei von sieben Regierungsmitgliedern sind weiblich.

Auch in den Vorarlberger Gemeindevertretungen hat der Frauenanteil in den letzten 25 Jahren kontinuierlich zugenommen, er beträgt aber noch immer weniger als ein Viertel. Nur neun der 96 Vorarlberger Gemeinden werden von Bürgermeisterinnen geführt, aber drei von ihnen wollen nicht mehr kandidieren. „Deshalb kann von gleicher Vertretung und Teilhabe noch immer keine Rede sein“, hielt Wiesflecker fest.

In den Gemeindestuben ist die Vertretung und Mitgestaltung beider Geschlechter besonders wichtig, weil dort das Geschehen im unmittelbaren Lebensumfeld ganz direkt bestimmt wird, betonte auch die Rankweiler Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall. „Die Gestaltung der öffentlichen Räume, des Nahverkehrs, das Angebot und die Qualität der Kinder- und Schülerbetreuung – das sind alles Themen, die im Ort (mit-)entschieden werden. Und Frauen und Männer haben dabei ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche“, sagte sie. Doch Frauen sehen sich selbst oft – etwa aus familiären Gründen – vor erheblichen Hürden, die sie von einem politischen Engagement abhalten. Für Wöß-Krall ist aber klar: Wenn der Wille zur Mitgestaltung vorhanden ist und das private Umfeld – Stichwort: Kinderbetreuung – organisiert werden kann, dann geht es.

Frauen, die den Schritt in die Politik machen wollen, können in Vorarlberg entsprechende Angebote nützen. Das Frauennetzwerk Vorarlberg ermutigt und unterstützt die Frauen etwa im Rahmen von Workshops, in denen gezeigt wird, was Gemeindepolitik ist, was die Anforderungen sind, wieviel Zeit dafür aufgewendet werden muss usw. „Viele Frauen glauben, dass ein bestimmtes Fachwissen Voraussetzung für eine Kandidatur ist. Aber es genügt gesunder Hausverstand“, so Kiki Karu vom Frauennetzwerk, die selber lange als Gemeindevertreterin tätig war. Das fachliche Rüstzeug für Frauen, die sich politisch engagieren wollen – in der Gemeinde, in Kammern, Parteien, öffentlichen Gremien oder Initiativen und Vereinen – liefert der Politik-Lehrgang für Frauen, den die Frauenreferate des Landes Vorarlberg und des Fürstentums Liechtenstein heuer schon zum 18. Mal gemeinsam veranstalten werden.

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