Presseaussendung · 25.03.2019 Wallner: "Sicherung von ausreichend Pflegekräften hat höchste Priorität" Landeshauptmann und LR Bernhard verweisen auf "umfassendes Maßnahmenpaket, das Wirkung zeigt" – Erneute Forderung Wallners nach Pflegelehre

Veröffentlichung
Montag, 25.03.2019, 15:25 Uhr
Themen
Gesundheit/Pflegekräfte/Wallner/Bernhard
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Einer aktuellen Wifo-Studie zufolge werden in Vorarlberg aufgrund der demographischen Entwicklung zukünftig besonders viele Pflegekräfte benötigt. Schon frühzeitig hat das Land eine ganze Reihe von Maßnahmen gesetzt, um dem steigenden Personalbedarf Rechnung zu tragen, betonen Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrat Christian Bernhard. Es gelte, die Pflegeausbildung auf allen Ebenen zu forcieren, sind sich Wallner und Bernhard einig. So fordert der Landeshauptmann mit der Pflegelehre einmal mehr die Einführung eines neuen, zusätzlichen Ausbildungsweges: "Es ist davon auszugehen, dass sich damit noch mehr junge Menschen für diesen Berufsweg entscheiden".

"Die Pflege der Zukunft erfolgreich zu organisieren, stellt in ganz Österreich, ja in Europa insgesamt, eine der zentralen Zukunftsherausforderungen dar", so Wallner. Vorarlberg sei von dieser Entwicklung nicht ausgenommen, habe aber frühzeitig Maßnahmen getroffen.

Jährliche Monitorings

Eine wesentliche Handlungs- und Entscheidungsgrundlage stellt die von der Gesundheit Österreich GmbH für das Land im Jahr 2017 präsentierte Studie "Pflegepersonalbedarfsprognose Vorarlberg" dar. Um sie zu erstellen, wurden sämtliche Zahlen in allen Einrichtungen abgefragt und der Bedarf aufgrund der spezifischen Vorarlberger Gegebenheiten errechnet. Ergebnis: Vorarlbergweit werden in den kommenden zehn Jahren etwa 400 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeberufen benötigt, d.h. durchschnittlich 40 Personen pro Jahr. "Dieser Bedarf ist herausfordernd, aber beherrschbar", unterstreicht der Landesrat. Dass mehr Ausbildungsplätze nötig werden, sei lange vor der jetzt präsentierten Wifo-Studie schon klar gewesen. Dementsprechend wären bereits Maßnahmen in der Ausbildung und Bewerbung gesetzt worden. Mit jährlich durchgeführten Monitorings würde die Situation aufmerksam beobachtet, um falls nötig geeignete Schritte einzuleiten, so Bernhard. In Kürze wird es einen Monitoring-Bericht geben.

Höchste Priorität für Fachkräftesicherung in der Pflege

Die Sicherung von ausreichend Pflegekräften habe für die Landesregierung höchste Priorität, stellt der Landeshauptmann klar. Wie Bernhard verweist auch Wallner auf die vielfältigen Bemühungen, etwa die finanzielle Abgeltung der Praxisanleitung, Zulagen für die zweijährigen Ausbildungen der Sozialbetreuungs- und Gesundheitsberufe und die Aufstockung der Ausbildungsplätze an der FH Vorarlberg. Die Bezahlung sei ebenso ein entscheidendes Kriterium für die Attraktivität des Pflegeberufs. Der sehr gute Kollektivvertragsabschluss im heurigen Jahr sei darum ein wichtiges Signal gewesen. "Wichtig sind neben den engagierten Pflegepersonen in Heimen und Spitälern insbesondere auch jene im Bereich der Mobilen Hilfsdienste, die flächendeckend die Betreuung sowie hauswirtschaftliche und pflegerische Hilfe anbieten", betont Landesrat Bernhard. Seit 2016 bietet der Sozialfonds mit einer zusätzlichen Förderung den Mobilen Hilfsdiensten die Chance, Helferinnen bzw. Helfer anzustellen. Das ist eine wichtige Komponente für die Weiterentwicklung und die Abdeckung des bestehenden Bedarfes, aber auch eine Aufwertung dieser wertvollen Unterstützungsleistungen, die besonders Frauen zugutekommt. Um die Zahl der Anstellungen weiter zu erhöhen, stellen Land und Gemeinden heuer im Sozialfonds 400.000 Euro zusätzlich zur Verfügung, somit in Summe 870.000 Euro. Damit können ca. 35 neue Anstellungen unterstützt werden. Für den weiteren Ausbau des Angebotes und die Sicherung der dezentralen Strukturen der Hauskrankenpflege werden zusätzlich mehr als 1,1 Millionen Euro aus dem Sozialfonds zur Verfügung gestellt.

Pflegelehre als zusätzliches Angebot

Um den stetig wachsenden Bedarf an ausgebildeten Pflegekräften im Land auch in Zukunft decken zu können, spricht sich Landeshauptmann Markus Wallner für die Einführung eines zusätzlichen Ausbildungsweges im Bereich der Pflege aus: "Aufgrund des demographischen Wandels ist es notwendig, im Bereich der Pflegeausbildung neue Wege zu gehen. Mir ist es enorm wichtig, dass Menschen in Würde altern können. Damit wir auch in Zukunft eine nachhaltige Pflege und Betreuung sicherstellen können, fordere ich deshalb die Einführung einer neuen Pflegelehre", so Wallner. Sie könnte als zusätzliches Angebot gerade junge Menschen für diesen schönen Beruf rekrutieren.

Beispiel Schweiz

Das Beispiel Schweiz zeige sehr gut, dass dieses Modell eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sein kann: "Wir müssen alle Möglichkeiten ergreifen, die sich uns bieten. In der Schweiz gibt es die Möglichkeit einer Pflegelehre bereits seit 12 Jahren. Über 5.000 junge Menschen haben dort bereits eine Lehre im Bereich der Pflege abgeschlossen und die Pflegelehre gehört mittlerweile zu einem der stärksten Lehrberufe der Schweiz. Das zeigt das Potential einer Pflegelehre eindeutig", so der Landeshauptmann weiter.

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com